Ostromice | ||
---|---|---|
? | ||
Basisdaten | ||
Staat: | Polen | |
Woiwodschaft: | Westpommern | |
Powiat: | Kamień Pomorski | |
Gmina: | Wolin | |
Geographische Lage: | 53° 49′ N, 14° 46′ O | |
Einwohner: | 444 (31. März 2011) | |
Postleitzahl: | 72-510 Wolin | |
Telefonvorwahl: | (+48) 91 | |
Kfz-Kennzeichen: | ZKA | |
Wirtschaft und Verkehr | ||
Straße: | DK 3: Świnoujście-Jakuszyce | |
Eisenbahn: | Świnoujście-Stettin | |
Nächster int. Flughafen: | Stettin-Goleniów | |
Ostromice (deutsch Wustermitz) ist ein Dorf in der polnischen Woiwodschaft Westpommern und gehört zur Stadt- und Landgemeinde Wolin (Wollin) im Powiat Kamieński (Kreis Cammin in Pommern).
Geographische Lage und Verkehrsanbindung
Ostromice liegt verkehrsgünstig an der polnischen Landesstraße 3 (ehemalige deutsche Reichsstraße 111, heute auch Europastraße 65), die von Świnoujście (Swinemünde) bis ins schlesische Jakuszyce (Jakobsthal) an der tschechischen Grenze führt. Das Dorf liegt 12 km südöstlich von Wolin, und bis nach Świnoujście sind es 26 km, bis nach Stettin 66 km. Die Kreisstadt Kamień Pomorski (Cammin) ist über Parlówko (Parlowkrug) (3 km) und die Woiwodschaftsstraße 107 (ehemalige Reichsstraße 165) in 20 Kilometern zu erreichen. Parlówko ist auch die nächste Bahnstation an der PKP-Linie Stettin-Świnoujście.
Geschichte
Ostromice war ein Dorf, das die Familie Flemming als Lehen besaß. Um 1784 gab es in Wustermitz acht Vollbauern, einen Halbbauern, zwei Kossäten, einen Gasthof, eine Schmiede, einen Schulmeister und insgesamt 25 Haushaltungen. Das Dorf bestand zum damaligen Zeitpunkt aus vier Teilen, A, B, C und D. Wustermitz A mit zwei Bauern, einem Halbbauern und einem Kossäten besaß der Generalmajor Heinrich Ludwig von Flemming als Zubehöhr zu seinem Gut Martenthin A. Wustermitz B mit drei Bauern und einem Kossäten war Zubehöhr des Gutes Martenthin B, das die Kinder des verstorbenen Majors Friedrich Wilhelm von Flemming besaßen. Wustermitz C gehörte dem Landmarschall Carl Friedrich von Flemming. Wustermitz D gehörte dem Oberstlieutenant Johann Ernst von Plötz.
Die Einwohnerzahl von Wustermitz hat sich im Zeitraum von 1905 bis 1939 fast verdoppelt: 1905 = 271, 1910 = 286, 1933 = 510, 1939 = 473.
Bis 1945 gehörte die Gemeinde Wustermitz zum Landkreis Cammin i. Pom. im Regierungsbezirk Stettin der preußischen Provinz Pommern. Bis 1945 war Wustermitz auch Sitz eines Standesamts.
Nach Ende des Zweiten Weltkriegs wurde die Region unter polnische Verwaltung gestellt. Bald danach erschienen Polen, die die Häuser und Gehöfte übernahmen. Die deutsche Dorfbevölkerung wurde von den Polen vertrieben.
Heute ist Ostromice ein Ortsteil der Gmina Wolin im Powiat Kamieński der Woiwodschaft Westpommern (1975 bis 1998 Woiwodschaft Stettin). Das Dorf hat heute etwa 500 Einwohner.
Für polnische Sportbegeisterte verbindet sich der Name des Dorfes Ostromice mit einer traurigen Erinnerung: Am 17. August 1998 verloren hier die beiden polnischen Leichtathleten und Olympiasieger Tadeusz Ślusarski und Władysław Komar sowie Jaroslaw Marzec, von einem Sportfest kommend, bei einem Autounfall ihr Leben. Eine Erinnerungsstätte an der Landesstraße 3 erinnert an diese Tragödie.
Kirche
Wustermitz war vor 1945 Teil des evangelischen Kirchspiels Martenthin (heute polnisch: Mierzęcin) im Kirchenkreis Wollin (Wolin) in der Kirchenprovinz Pommern der Kirche der Altpreußischen Union. Heute gehört Ostromice zur Parochie Stettin in der Diözese Breslau der Evangelisch-Augsburgischen Kirche in Polen. Katholischerseits gehört der Ort zum Dekanat Golczewo (Gülzow) im Erzbistum Stettin-Cammin der Römisch-katholischen Kirche in Polen.
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ GUS 2011: Ludność w miejscowościach statystycznych według ekonomicznych grup wieku (polnisch), 31. März 2011, abgerufen am 8. November 2017
- ↑ Robert Klempin, Gustav Kratz (Hrsg.): Matrikeln und Verzeichnisse der Pommerschen Ritterschaft vom XIV. bis in das XIX. Jahrhundert. Berlin 1863, S. 359.
- ↑ Ludwig Wilhelm Brüggemann: Ausführliche Beschreibung des gegenwärtigen Zustandes des Königl. Preußischen Herzogtums Vor- und Hinterpommern. Teil II, Band 1, S. 48, Nr. 47.
- ↑ Ludwig Wilhelm Brüggemann: Ausführliche Beschreibung des gegenwärtigen Zustandes des Königl. Preußischen Herzogtums Vor- und Hinterpommern. Teil II, Band 1, S. 447-448, Nr. 77.
- ↑ Ludwig Wilhelm Brüggemann: Ausführliche Beschreibung des gegenwärtigen Zustandes des Königl. Preußischen Herzogtums Vor- und Hinterpommern. Teil II, Band 1, S. 49, Nr. 49.
- ↑ Ludwig Wilhelm Brüggemann: Ausführliche Beschreibung des gegenwärtigen Zustandes des Königl. Preußischen Herzogtums Vor- und Hinterpommern. Teil II, Band 1, S. 455, Nr. 91.