Otger (lateinisch auch Otgerus oder Odgerus; † im 8. Jahrhundert, vermutlich um 713) war Diakon und Missionar. In der römisch-katholischen Kirche wird er als Heiliger verehrt.

Leben

Otger stammte aus Northumbria, England, und soll als Diakon zusammen mit Wiro und Plechelmus in das Gebiet von Rhein, Waal und Maas gekommen sein.

Vorher reiste er mit ihnen nach Rom, wo Wiro und Plechelmus vom Papst (wahrscheinlich von Papst Sergius I.) zu Bischöfen geweiht wurden.

Pippin der Mittlere schenkte ihnen Land in der Nähe von Roermond auf einem Hügel (Sint-Petrusberg) in Sint Odiliënberg, wo sie um 706 eine Kirche und ein kleines Kloster errichteten.

Von Otger wird gesagt, dass er mehrere Teile der Diözese Utrecht und der benachbarten Länder durch den Glauben Christi erleuchtete.

Otger und Plechelmus sollen Schüler des heiligen Willibrord gewesen sein.

Otger ist der Schutzpatron von Stadtlohn im Bistum Münster. Auch die Kirche St. Otger in Stadtlohn steht unter seinem Patrozinium.

In der Basilika Basiliek van de H. H. Wiro, Plechelmus en Otgerus in dem Ort Sint Odiliënberg auf dem Hügel Sint-Petrusberg werden in einem Schrein einige seiner Reliquien aufbewahrt, zusammen mit denen der heiligen Bischöfe Wiro und Plechelmus. Bis 1686 stand die Kirche unter der Schutzherrschaft des heiligen Petrus. Nach einer umfangreichen Restaurierung wurde sie am 10. Mai 1686, dem Festtag von Wiro im Bistum Roermond, neu geweiht. Seitdem sind Wiro, Plechelmus und Otger ihre Schutzheiligen. Zur Weihe wurden Reliquien von Roermond hierher überführt.

Otgers Gedenktag ist der 9. September, aber auch der 10. September, der 8. Mai (zusammen mit Wiros Gedenktag) und der 15. Juli (Pleghelms Gedenktag) werden genannt. Seine ikonografischen Attribute sind oft ein Evangeliar und ein Kreuz, die er in der Hand hält.

Literatur

  • Liturgische Kalender. In: Nieuwe Tilburgsche Courant. Jahrgang 57, Nummer 21828, 1935, S. 2 (online).
  • Mitglieder der Basilikawache: Sint Odilienberg. Übersetzt von Hans-Günther Schneider. Schnell und Steiner, Regensburg 1997, ISBN 3-7954-6040-9.
  • Odgerus, S. In: Johann Evangelist Stadler (Hrsg.): Vollständiges Heiligen-Lexikon. Band 4, Augsburg 1875, S. 601 (online).
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Einzelnachweise

  1. Einar Odden: Den hellige Otger av Odilienberg (d. 713). In: katolsk.no. 23. Juli 2007, abgerufen am 10. März 2023 (norwegisch).
  2. St. Wiro – Saints & Angels – Catholic Online. In: catholic.org. Abgerufen am 10. März 2023 (englisch).
  3. Der heilige Wiro, Glaubensbote am Niederrhein. In: heiligenlegenden.de. Abgerufen am 10. März 2023.
  4. Alban Butler: The Lives of the Saints. Band 5: May. Neuausgabe, James Duffy, Dublin 1866, Eintrag „St. Wiro, Bishop in Ireland“ (online).
  5. M. Willemsen: Verhandeling over het Geboorteland van den H. Wiro. In: Limburg's Jaarboek. Band 5, Nummer 4, 1897/1898, S. 159–170 (online).
  6. Willibrordus, S. In: Johann Evangelist Stadler (Hrsg.): Vollständiges Heiligen-Lexikon. Band 5, Augsburg 1882, S. 806–813 (online).
  7. Der heilige Diakon Otger. In: st-otger.de. Abgerufen am 10. März 2023.
  8. Antonio Borrelli: San Plechelmo – Vescovo missionario. In: santiebeati.it. 15. Mai 2003, abgerufen am 10. März 2023 (italienisch).
  9. Adriaan Monna: Bedevaart en Bedevaartplaatsen in Nederland (Wallfahrt und Wallfahrtsorte in den Niederlanden), Sint Odiliënberg, HH. Wiro, Plechelmus en Otgerus. In: meertens.knaw.nl. Abgerufen am 10. März 2023 (niederländisch).
  10. Société des Bollandistes (Hrsg.): Acta Sanctorum. Band September II. Bernardus Albertus Vander Plassche, Antwerpen 1748, Eintrag zum 10. September (online).
  11. Saint Otger of Utrecht. In: catholicsaints.info. Abgerufen am 28. März 2023 (englisch).
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