Otto Heinrich von Bylandt-Rheydt (* 1554 in Brempt; † 14. September 1608 in Utrecht) war ein Kurbrandenburgischer Geheimer Rat und Kriegsoberster.

Leben

Herkunft und Familie

Otto Heinrich war Angehöriger der niederrheinisch-cleveschen Reichsfreiherrn Bylandt-Rheydt. Er war der zweitgeborene und älteste überlebende Sohn von Otto von Bylandt-Rheydt (1530–1591) aus dessen Ehe mit Maria von dem Bongard (1535–1616). Beim Tod seines Vaters beerbte er diesen als Herr zu Rheydt im Herzogtum Jülich. Er hatte eine Tochter Maria, welche um 1620 den Wacht- und Rentmeister Ferdinand Appoltz, sowie 1639 verwitwet den Gerichtsschreiber und Rentmeister Johannes Pfeiffer ehelichte.

Werdegang

Bylandt beschritt zunächst eine Offizierslaufbahn und avancierte bis zum Kriegsobersten. Am Neujahrstag 1605 wurde er zum brandenburgischen Geheimen Kammerrat und Obermarschall ernannt. Er war Mitglied des Geheimen Ratskollegiums, fand jedoch hauptsächlich in den Jülichschen Erblanden Verwendung. Zur Sicherung der brandenburgischen Ansprüche ebendort vermittelte er 1605 ein Bündnis mit den Niederlanden. Erst nach seinem Tod entluden sich die auch religiös aufgeladenen Spannungen im Jülich-Klevischen Erbfolgestreit, in dessen Ergebnis Brandenburg seine Ansprüche sichern konnte.

Literatur

  • Christian August Ludwig Klaproth, Immanuel Karl Wilhelm Cosmar: Der königlich preußische und kurfürstlich brandenburgische wirkliche geheime Staatsrat an seinem 200jährigen Stiftungstage den 5 Januar 1805, Berlin 1805, S. 313–314, Nr. 2.
  • Friedrich Wilhelm Becker: Otto Heinrich von Bylandt zu Rheydt 1554–1608: Politik am Vorabend des dreissigjährigen Krieges. In: Rheydter Jahrbuch. Für Geschichte, Kunst und Heimatkunde, Band 16, 1987, (Rezension)
  • Jaarboek van den Nederlandschen adel, 1891, S.85
  • Anton Balthasar König: Otto Heinrich von Byland. In: Biographisches Lexikon aller Helden und Militairpersonen, welche sich in Preußischen Diensten berühmt gemacht haben. Band 1. Arnold Wever, Berlin 1788, S. 305 (Otto Heinrich von Byland bei Wikisource [PDF]).

Einzelnachweise

  1. Detlev Schwennicke (Hrgb.): Europäische Stammtafeln Neue Folge, Band XVIII Zwischen Maas und Rhein 1, Verlag Vittorio Klostermann, Frankfurt/Main 1998, Tfl. 48.
  2. Alfred Blömer: Die Abstammung der Elisabeth Pungs (* 1776 in Rheydt), Mönchengladbach 2007, S. 12.
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