Otto Jarl (* 10. April 1856 auf Schloss Ekholmen in Uppland; † 16. November 1915 in Wien-Währing) war ein aus Schweden stammender österreichischer Bildhauer.
Leben und Wirken
Er studierte in Stockholm an der Tekniska skolan (technischen Schule) und an der Akademie der bildenden Künste Wien. Jarl, Schwiegersohn von Friedrich von Schmidt (Tochter: Frida; 1853–1905), war vor allem als Tierbildner anerkannt. Eines seiner bekanntesten Werke war ein sitzender Löwe als Denkmal für Major Hackher, den Verteidiger des Grazer Schloßbergs gegen die französische Belagerung 1809. Das 1909 errichtete Denkmal wurde allerdings im Jahre 1943 eingeschmolzen und 1966 durch eine frei empfundene Nachschöpfung von Wilhelm Gösser (1881–1966) am ursprünglichen Standplatz ersetzt.
Jarls Tochter Karin Jarl-Sakellarios war ebenfalls Bildhauerin.
Otto Jarl verstarb in seiner Wohnung Theresiengasse 16, Wien-Währing, und wurde auf dem Wiener Zentralfriedhof in der Familiengruft beigesetzt (Gruppe 31 B, Reihe 13, Nr. 23 48° 9′ 8,35″ N, 16° 26′ 24,67″ O ).
Zu Ehren des Künstlers wurde 1929 in Graz-Puntigam eine Verkehrsfläche Jarlweg benannt, ebenso 1959 in Wien-Favoriten.
Werke
- Angoraziegenbock um 1900
- Major Hackher Denkmal, 1909
Literatur
- Jarl Otto. In: Österreichisches Biographisches Lexikon 1815–1950 (ÖBL). Band 3, Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien 1965, S. 81.
- Jarl, Otto. Bildhauer. (1 Blatt). Tagblattarchiv (Pressestimmen), Wien 2000, OBV.
Einzelnachweise
- ↑ Otto Jarl. In: Theodor Westrin (Hrsg.): Nordisk familjebok konversationslexikon och realencyklopedi. 2. Auflage. Band 12: Hyperemi–Johan. Nordisk familjeboks förlag, Stockholm 1910, Sp. 1298 (schwedisch, runeberg.org).
- ↑ Wien im Rückblick - Mai 1960 - Ehrung für Schmidt und Jarl (Memento des vom 20. April 2012 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- ↑ Tagesbericht. (…) Bildhauer Jarl gestorben. In: Reichspost, Morgenblatt, Nr. 540/1915 (XXII. Jahrgang), 17. November 1915, S. 5, unten links. (online bei ANNO).
- ↑ Hedwig Abraham (Red.): Otto Jarl. In: viennatouristguide.at, abgerufen am 18. Juli 2016.
- ↑ Mehlis Auktionen, Katalog-Nr. 3975, Beschreibung einer Abgussvariante, signiert JARL, und gestempelt mit "für die Wiener Gesellschaft von Freunden der Kleinplastik, 72", Intranetseite, abgerufen am 14. August 2019