Otto von Bülow (* 16. Oktober 1911 in Wilhelmshaven; † 5. Januar 2006 in Wohltorf) war ein deutscher U-Boot-Kommandant im Zweiten Weltkrieg sowie Kapitän zur See der Bundesmarine.

Familie

Otto entstammte dem mecklenburgischen Uradelsgeschlecht derer von Bülow und war der Sohn des Kapitäns zur See Otto von Bülow (1874–1930) und dessen Ehefrau Johanna, geborene Meyer (1883–1937).

Am 5. Juni 1937 heiratete er Helga Christiansen (* 2. April 1914 in Rødding, Dänemark) in Bremen.

Militärischer Werdegang

Bülow trat am 1. April 1930 als Seeoffizieranwärter in die Reichsmarine ein und absolvierte zunächst eine Infanterieausbildung in der II. Abteilung Schiffsstammdivision der Ostsee in Stralsund. Seine Bordausbildung absolvierte Bülow ab Juli 1930 auf der Niobe und ab Oktober bis zum Beginn des Jahres 1932 auf dem Leichten Kreuzer Emden. Es folgten weitere Ausbildungslehrgänge in Stralsund und zwischen 1932 und 1933 der Hauptlehrgang für Fähnriche auf der Marineschule Mürwik.

1933 wurde Bülow auf das Panzerschiff Deutschland versetzt, wo er ab 1. April 1934 als Divisionsleutnant und als Batteriekommandeur diente. Im September 1935 wechselte er als Kompanieoffizier und Kompaniechef der Fla-Kompanie/VI. Marine-Artillerieabteilung nach Emden. In den Jahren 1937–1939 führte Bülow als Divisionsoffizier der I.WO und Flak-AO auf dem Linienschiff Schleswig-Holstein und 1939–1940 als Kompaniechef der Marine-Artillerieabteilung bzw. Kommandeur der Marine-Flakabteilung in Pillau.

Ab April 1940 wechselte Bülow zur U-Boot-Waffe, absolvierte Ausbildungen und Lehrgänge und wurde am 11. November 1940 zum Kommandanten von U 3 (21. U-Boot-Flottille) ernannt. Am 6. August 1941 erhielt er schließlich das Kommando über das neu in Dienst gestellte U 404 (6. U-Flottille), mit dem er 15 Schiffe, darunter einen britischen Zerstörer, versenkte und 2 Schiffe beschädigte. Bülow wurde dafür am 20. Oktober 1942 mit dem Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes ausgezeichnet. Am 1. September 1943 wurde er zum Flottillenchef der 23. U-Flottille in Danzig ernannt. Im April 1945 wurde er nochmals kurzfristig mit dem Kommando über U 2545 (31. U-Flottille) beauftragt, jedoch im selben Monat wurde ihm das Marinesturmbataillon I in Neustrelitz, Plön und Mürwik übertragen.

Bülow geriet im Mai 1945 in britische Kriegsgefangenschaft, aus der er bereits im August entlassen wurde. Er trat 1956 in die Bundeswehr ein und war von Oktober 1956 bis September 1959 Kommandeur der neu eingerichteten 5. Schiffsstammabteilung in Flensburg. In dieser Position wurde er zum Fregattenkapitän befördert. Von April 1960 bis Januar 1962 war er Kommandant des gerade bei der Bundesmarine in Dienst gestellten Zerstörers Z 6. Von April 1962 bis September 1963, in dieser Position zum Kapitän zur See befördert, war er Kommandeur des 3. Zerstörergeschwaders. Danach unterrichtete Bülow bis 1965 an der Führungsakademie der Bundeswehr/Abteilung Marine in Hamburg-Blankenese. Bülow war von 1965 bis 1970 Kommandeur und Standortkommandant von Hamburg.

Auszeichnungen

Literatur

Einzelnachweise

  1. 1 2 Hans H. Hildebrand: Die deutschen Kriegsschiffe: Biographien: ein Spiegel der Marinegeschichte von 1815 bis zur Gegenwart. Band 7. Koehler, 1983, ISBN 3-7822-0267-8, S. 160.
  2. Hans H. Hildebrand: Die deutschen Kriegsschiffe: Biographien: ein Spiegel der Marinegeschichte von 1815 bis zur Gegenwart. Band 6. Koehler, 1993, S. 98.
  3. Hans H. Hildebrand: Die deutschen Kriegsschiffe: Biographien: ein Spiegel der Marinegeschichte von 1815 bis zur Gegenwart. Band 7. Koehler, 1983, ISBN 3-7822-0267-8, S. 154.
  4. Veit Scherzer: Ritterkreuzträger 1939–1945. Die Inhaber des Eisernen Kreuzes von Heer, Luftwaffe, Kriegsmarine, Waffen-SS, Volkssturm sowie mit Deutschland verbündete Streitkräfte nach den Unterlagen des Bundesarchivs. 2. Auflage. Scherzers Militaer-Verlag, Ranis/Jena 2007, ISBN 978-3-938845-17-2, S. 251.
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