Otto von der Linde (* 13. Januar 1892 in Regenwalde, Hinterpommern; † 23. Mai 1984 in Wienhausen bei Celle) war ein deutscher Offizier und Pour-le-Mérite-Träger.

Leben

Linde war Sohn des Richters Rudolf von der Linde (1853–1930). Er diente während des Ersten Weltkrieges im 5. Garde-Regiment zu Fuß im Range eines Leutnants. Er wurde am 18. September 1914 mit dem höchsten preußischen Orden, dem Pour le Mérite, ausgezeichnet. Diesen erhielt er für die Einnahme des belgischen Forts de Malonne bei Namur am 24. August 1914. Die Besatzung des schwer bewaffneten Forts ergab sich Linde und vier weiteren Soldaten kampflos. Im weiteren Kriegsverlauf wurde er an der Ostfront schwer verwundet.

Nach dem Krieg lernte Linde zunächst Landwirtschaft und bewirtschaftete nach seiner Heirat mit Gisela von Oertzen (* 1898; † 1960) ab 1922 das Gut Dorow im Landkreis Regenwalde in Hinterpommern, das seiner Schwiegermutter, der Schriftstellerin Elisabeth von Oertzen, geborene von Thadden (* 1860; † 1944) gehörte. In den 1930er Jahren wurde er als Oberleutnant Reserveoffizier im Infanterieregiment 5. Im Zweiten Weltkrieg war er zuletzt Oberst und Regimentskommandeur.

1945 aus seiner pommerschen Heimat vertrieben, lebte er mit seiner Familie zunächst in Alt-Wallmoden bei Goslar und musste seinen Lebensunterhalt mit Gelegenheitsarbeiten bestreiten. Nach dem Tod seiner Frau zog er nach Wienhausen bei Celle. In dieser Zeit wurde er auch als Jagdschriftsteller und Autor von zwei Büchern bekannt, in denen er über eigene Jagderlebnisse in Pommern und Kanada berichtete.

Schriften

  • Otto von der Linde: Auf dem Rückwechsel: 40 Jahre Waidwerk. Parey, 1958
  • Otto von der Linde: Hirsche, Sauen, schwarze Bären. BLV-Verlagsgesellschaft, 1970

Literatur

  • Ernst Jünger: Sämtliche Werke, Band 20. Klett-Cotta, 1978, S. 361
  • Der große Krieg in Einzeldarstellungen, Heft 1: Lüttich-Namur – bearbeitet von Rolf von Bieberstein, herausgegeben im Auftrage des Generalstabes des Feldheeres. Oldenburg i. Gr. 1918, S. 87–88
  • Belgisches Fort im Handstreich genommen Cellische Zeitung vom 13. Januar 1982, S. 6
  • Jost von der Linde: The Uprooted Linden Tree. Vancouver 1995, 263 Seiten, Chapter 1 (Lebenserinnerungen eines Sohnes (* 1928) von Otto von der Linde).
  • Otto von der Linde auf der Website von Gut Falkenberg

Einzelnachweise

  1. Gestorben - Otto von der Linde. Der Spiegel, 4. Juni 1984.
  2. Gerhard Lubs: IR5, aus der Geschichte eines Pommerschen Regiments 1920-1945. Berg-Verlag, 1965
  3. Hans Friedrich von Ehrenkrook: Genealogisches Handbuch des Adels, Band 76, C.A. Starke, 1981, S. 380.
  4. Kosmos, Band 56, Ausgaben 1–6. Kosmos, Gesellschaft d. Naturfreunde, 1960, S. 165.
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