Owen Lovejoy (* 6. Januar 1811 in Albion, Kennebec County, Massachusetts; † 25. März 1864 in Brooklyn, New York) war ein US-amerikanischer Politiker. Zwischen 1857 und 1864 vertrat er den Bundesstaat Illinois im US-Repräsentantenhaus.

Werdegang

Der im heutigen Maine geborene Owen Lovejoy war ein Cousin von US-Senator Nathan A. Farwell (1812–1893). Er besuchte die öffentlichen Schulen seiner Heimat und danach bis 1832 das Bowdoin College in Brunswick. Außerdem studierte er Jura, ohne aber jemals als Jurist zu arbeiten. Nach einem Theologiestudium und der folgenden Ordination wurde er wie zuvor schon sein Vater als Geistlicher in der Congregational Church tätig. 1836 kam er nach Alton, wo sein älterer Bruder Elijah Geistlicher und Führer der Bewegung gegen die Sklaverei war. Im Jahr darauf erlebte Owen Lovejoy, wie sein Bruder von einem Mob ermordet wurde. Er schwor, diese Tat niemals zu vergessen, und wurde ebenfalls ein entschiedener Abolitionist.

Zwischen 1839 und 1856 war er Geistlicher in Princeton. Politisch wurde er Mitglied der 1854 gegründeten Republikanischen Partei. Im selben Jahr war er Abgeordneter im Repräsentantenhaus von Illinois. Lovejoy arbeitete damals mit dem späteren Präsidenten Abraham Lincoln zusammen. Die beiden Männer blieben bis zu Lovejoys Tod enge Freunde. Er unterstützte Lincolns Wahlkämpfe und war später auch im Kongress ein loyaler Helfer des seit 1861 als Präsident amtierenden Lincoln.

Bei den Kongresswahlen des Jahres 1856 wurde Lovejoy im dritten Wahlbezirk von Illinois in das US-Repräsentantenhaus in Washington, D.C. gewählt, wo er am 4. März 1857 die Nachfolge von Jesse O. Norton antrat. Nach drei Wiederwahlen konnte er bis zu seinem Tod im Kongress verbleiben. Dort erlebte er die Entwicklung bis zum Ausbruch des Bürgerkrieges und ab 1861 die Ereignisse des Krieges selbst. Von 1861 bis 1863 war Lovejoy Vorsitzender des Landwirtschaftsausschusses; seit 1863 leitete er den Ausschuss zur Verwaltung des Bundesbezirks District of Columbia. Er setzte sich erfolgreich für die Abschaffung der Sklaverei im Bundesbezirk ein und war auch an der Abschaffung dieser Institution in den Territorien beteiligt. Seit 1863 vertrat er als Nachfolger von William Alexander Richardson den fünften Distrikt seines Staates. Owen Lovejoy starb am 25. März 1864 in Brooklyn und wurde in Princeton beigesetzt.

Literatur

  • Owen Lovejoy, William F. Moore, Jane Ann Moore: His Brother's Blood: Speeches and Writings, 1838-64. University of Illinois Press, 2004 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
Commons: Owen Lovejoy – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
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