Der Pásmán-Walzer ist ein Walzer von Johann Strauss (Sohn) ohne Opus-Nummer. Das Werk wurde am 6. Januar 1892 von verschiedenen Militärkapellen an verschiedenen Orten in Wien erstmals aufgeführt.
Anmerkungen
Das Werk wurde nach Motiven der erfolglosen Strauss-Oper Ritter Pásmán zusammengesetzt. Bei der Zusammenstellung des Walzers experimentierte der Komponist mit verschiedenen Gestaltungsmöglichkeiten. Am Ende kam aber dann doch wieder die klassische Walzerform heraus. Allerdings gab es zwischen den einzelnen Walzerteilen große stilistische Unterschiede, wobei die jeweiligen Überleitungen eher schlecht gelungen sind. Die dadurch entstandenen Kontraste kamen beim Publikum nicht gut an. Die Ablehnung des Werkes machte auch vor Eduard Strauß nicht halt, der es schlicht ablehnte, den Walzer in das Repertoire seiner Kapelle aufzunehmen. Die Uraufführung überließ man verschiedenen Militärkapellen, die das Werk dann am 6. Januar 1892 bei diversen Veranstaltungen erklingen ließen. Aus den oben genannten Gründen blieb der Walzer erfolglos. Er wurde neben den erwähnten Aufführungen durch Militärkapellen nur ein einziges Mal, am 10. Januar 1892, im Konzertsaal des Wiener Musikvereins unter Eduards Leitung aufgeführt. Danach verschwand er in den Archiven. Ein Teil des Werkes hat sich indessen als eigenständiger Walzer erhalten und zwar der sogenannte Eva-Walzer. Dabei handelt es sich um einen melodiösen Teil des Pásmán-Walzers, der natürlich auch auf der Oper basiert und der deutlich erfolgreicher wurde. Arrangiert wurde der Eva-Walzer, übrigens zum Missfallen von Johann Strauss, von Kapellmeister Josef Schlar. Der Pásmán-Walzer hat keine eigenständige Opus-Nummer im Strauss Werkeverzeichnis. Manchmal wird er unter der Nummer op. 441 geführt. Diese bezieht sich aber auf die Oper Ritter Pásmán als Ganzes und ein Übertragen der Nummer auf den Walzer ist fraglich, insbesondere, da es sich nicht um eine reine Ausgliederung von Musikteilen, sondern um ein neues Werk handelt. Weitere Musiknummern, die aus der Oper Ritter Pásmán zusammengestellt wurden, sind die Pásmán-Quadrille, die Pásmán-Polka, und der oben erwähnte Eva-Walzer.
Die Spieldauer beträgt auf der unter Einzelnachweisen angeführten CD 9 Minuten und 17 Sekunden. Je nach der musikalischen Auffassung des Dirigenten kann diese Zeit um bis zu etwa einer Minute plus oder minus variieren.
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Quelle: Englische Version des Booklets (Seite 73) in der 52 CDs umfassenden Gesamtausgabe der Orchesterwerke von Johann Strauß (Sohn), Hrsg. Naxos (Label). Das Werk ist als zwölfter Titel auf der 26. CD zu hören.