Pa-en-Renenutet in Hieroglyphen




Pa-en-Renenutet
P3-n-Rnnwtt
Der (Monat) von Renenutet




4-nu-peret
4-nw-prt
Vierter Monat der Periode Peret

Pa-en-Renenutet (griechisch Pharmouthi; koptisch Paremoude; arabisch Baramouda) war im ägyptischen Kalender die altägyptische Bezeichnung des vierten Monats der Jahreszeit Peret und repräsentierte die Zeit von Mitte Februar bis Mitte März.

Hintergrund

Mythologie

Renenutet galt als „Herrin der Scheune“, „Herrin des Fruchtlandes“ und „Herrin des Erntesegens“. Während der Ernte brachten die Ägypter ihr Opfer dar. Stelen in Kornspeichern und an Feldrändern belegen diesen Kult. Das Renenutet-Fest wurde später am 27. Pa-en-Renenutet, dem „Tag der Messung der Gerste“, gefeiert; im thebanischen Kalender am 1. Pa-en-Chonsu.

In ihrer Funktion als Fruchtbarkeitsgöttin war sie für das „Hervorkommen des Flachses“ verantwortlich. Aufgrund der Verarbeitung des Flachses zu Leinen führte sie deshalb zusätzlich die Titel „Herrin der Gewänder“ und „Vorsteherin des Kleidergemachs im Tempel“; eine Anspielung auf die Vorstellung, dass die Götter die „Gewänder der Renenutet“ trugen.

Wechsel der Kalenderform

Alan Gardiner wie auch Richard Anthony Parker vermuten, dass Pa-en-Renenutet im Laufe der Kalendergeschichte die Jahresform wechselte, weshalb sich Pa-en-Renenutet als Monat Renutet ab der 19. Dynastie im Neuen Reich vom neunten auf den achten Monat verschob.

Im Tebtunis-Mondkalender um 132 v. Chr. datierte Pa-en-Renenutet unter dem Namen Mut vom 23. März bis 20. April. Hintergrund für die dortige Namensumbenennung dürfte das Fest Tag des Gebärens der Mut sein, das am 28. Pa-en-Renenutet begangen wurde und symbolisch für den ursprünglichen Start der Ernte im März nach dem Erntesegen durch Renenutet stand.

Literatur

  • Rolf Krauss: Sothis- und Monddaten: Studien zur astronomischen und technischen Chronologie Altägyptens. Gerstenberg, Hildesheim 1985, ISBN 3-8067-8086-X.
  • Jürgen Osing: Hieratische Papyri aus Tebtunis I (= CNI publications. Band 17/ The Carlsberg papyri. Band 2./ Carsten Niebuhr Institute publications. Band 17). Carsten Niebuhr Institute of Near Eastern Studies, University of Copenhagen/ Museum Tusculanum Press, Kopenhagen 1998, ISBN 87-7289-280-3.
  • Richard-Anthony Parker: The calendars of ancient Egypt. Chicago Press, Chicago 1950.
  • Siegfried Schott: Altägyptische Festdaten. Verlag der Akademie der Wissenschaften und der Literatur, Mainz/ Wiesbaden 1950.
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