Ein Paninaro (Plural: Paninari) war ein Anhänger einer Subkultur im Mailand der 1980er-Jahre. Die Bezeichnung geht auf deren Treffpunkt, das Mailänder Fastfood-Restaurant Al panino, zurück. Paninari galten als vollkommen unpolitisch (was einen scharfen Gegensatz zu den Idealen der 1970er-Jahre darstellte), sehr konsumorientiert bis hedonistisch, und interessierten sich für Mode, Musik und alle Trends aus den USA.

Herkunft

Viele der Anhänger waren Schüler der Mailänder Privatschulen – entsprechend ist der „Paninaro-Slang“ letztendlich angelehnt an die Mailänder Jugendsprache der 1980er-Jahre.

Vorbilder und Accessoires

Die Paninari waren die erste italienische Subkultur, die sich vor allem über das Fernsehen definierte – der italienische Sender Videomusic war der erste europäische Musiksender. Entsprechend waren ihre Vorbilder vor allem Bands, die durch aufwändige und optisch grelle Musikvideos auffielen wie Duran Duran, Spandau Ballet, Wham!, Simple Minds, Frankie Goes to Hollywood, Boy George und die Pet Shop Boys. Musik in italienischer Sprache lehnten sie dagegen ab.

Auch das Markenbewusstsein der Anhänger war kennzeichnend. Typisch waren Jeans (Levi's, Stone Island oder Armani), Karohemden (Naj Oleari), Ledergürtel (El Charro), Karosocken (Burlington), Cowboystiefel (Frye oder Durango), Daunenjacken (Moncler) oder Jeansjacken. Des Weiteren waren Motorräder vom Typ Zündapp 175 oder Enduro-Maschinen beliebt.

In anderen europäischen Ländern wie Frankreich und teilweise England gab es ähnliche modische Entwicklungen Anfang der achtziger Jahre. In Deutschland erregten die Popper, den Paninari von Background und Habitus recht ähnlich, damals erhebliches Medieninteresse.

Pet Shop Boys

Bekannt wurde der Ausdruck Paninaro durch das gleichnamige, 1986 erstmals in Italien veröffentlichte Lied der Pet Shop Boys; in dessen Text werden Begriffe aufgezählt, die mit den Paninari assoziiert werden:

Armani, Armani, A-A-Armani, Versace, Cinque

Auch im zugehörigen Musikvideo werden Motive zu Mailand und Mode gezeigt.

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