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Begründung: Formal ist der Artikel unbelegt, da BLG und identische LIT nur eine Fußnote enthalten. Inhaltlich entspricht die Strecke dem heutigen paneuropäischen Verkehrskorridor II. Während des WW2 wurde die Rollbahn auch von der SU von Moskau nach Berlin genutzt (Beleg). Eine weitere Rollbahn war die Durchgangsstraße IV in den Kaukasus. --5gloggerDisk 13:50, 14. Okt. 2023 (CEST) |
Als Panzerrollbahn (Kurzform: Rollbahn) bezeichneten die Streitkräfte der Wehrmacht sowie alliierete Millitärkräfte die Hauptransportwege, die von deutschen Panzertruppen genutzt wurden.
Beschaffenheit
Die bekannten Angaben zu den Panzerrollbahnen vermitteln ein uneinheitliches Bild. Etliche Hauptverkehrswege, wie die Strecken von Tosno nach Tschudowo oder von Minsk nach Smolensk wurden zur „Rollbahn“ und somit zur Hauptverkehrsachse für Kraftfahrzeuge der Wehrmacht erklärt. Militärfahrzeuge hatten Vorrang auf den Rollbahnen, deren Benutzung für Marschkolonnen und Viehtransporte untersagt wurde. Die Brauchbarkeit der Strecken veränderte sich mehrfach was zum Teil saisonbedingt war. So wurde für die Rollbahn Minsk-Smolensk zum Winter 1943–44 ein guter Zustand notiert. Dagegen erwies sich die Strecke nach Süden von Olenino bei dem Fluss Lutschesa schlechter als erwartet, da es sich um unverbesserte Landstraße mit zum Teil schwierigen bis sumpfigen Wegstrecken handelte.
Nach einem Nebensatz in den Erinnerungen eines Panzergrenadiers der Leibstandarte SS Adolf Hitler zu einer Operation bei Radmyshl im Dezember 1943, war eine „Rollbahn“ eine unbefestigte Autobahn, die bis zu fünfzig Meter breit planiert worden war. Bei Schneematsch und Regen verwandelte sie sich zu einem Sumpf. Auch der Historiker Christian Hartmann schreibt, dass die russischen Rollbahnen im Herbst 1941 sich bei Regen und Schnee in einen „grundlose Morast“ verwandelten, in dem „ganze Armeen versanken“.
Die Rollbahnen R1, R2, R3 der Ostfront
Im Krieg gegen die Sowjetunion, in einem Befehl des Berück Mitte vom 17. Juli 1941 zufolge waren im Bereich der Heeresgruppe Mitte drei derartige Panzerrollbahnen vorgesehen. Für die Rollbahnen wurden bestehende Straßen genutzt, deren Belag – soweit vorhanden – aufgrund der starken Belastung schnell zerstört war, und die sich bald zu mehrspurigen Verkehrswegen erweiterten.
Die südlichste der Panzerrollbahnen, die R. 1, führte vom Grenzort Terespol über Brest, Kobryn und Sluzk nach Bobrujsk. Ihr weiterer Verlauf führte Richtung Osten, bei Rahatschou bog sie nach Nordosten Richtung Roslawl und damit Richtung Moskau ab. Die R. 1 war die einzige der drei Routen, die im Juli 1941 bereits über die weißrussisch-russländische Grenze hinweg geplant war. Für die R. 2 und R. 3 waren zu diesem Zeitpunkt als östlichste Punkte noch belarussische Städte benannt worden.
Die R. 2 begann in der nördlich von Brest gelegenen Siedlung Widomlja und führte parallel zur R. 1 über Slonim nach Baranawitschy. Hier teilte sie sich in R. 2a und R. 2b. Die R. 2a bog nach Südosten ab, bis sie bei Ljachawitschy auf die R. 1 stieß; dieser folgte sie bis Sluzk, wo sie nach Norden abbog, um südlich von Minsk auf die dortige Umgehungsstraße zu stoßen. Die R. 2b führte von Baranawitschi nach Nordosten über Mir, Stoubzy und Dsjarschynsk (damals Kojdanowo) weiter Richtung Minsk, wo sie sich mit der R. 2a wieder zur R. 2 vereinigte. Deren weiterer Verlauf führte über Smaljawitschy, Baryssau und Orscha weiter Richtung Moskau.
Die R. 3 war die nördlichste der drei Rollbahnen. Sie begann im polnischen Suwalki und führte über Vilnius, Maladsetschna und Lahojsk weiter nach Lepel und Witebsk.
Im Bereich Minsk war eine Verbindungsstraße zwischen den Rollbahnen 2 und 3 ausgeschildert.
Die Rollbahnen der Westfront
Die Bewegung der Panzerdivisionen nach Westen wurde durch fünf Rollbahnen oder Bewegungsrouten gesteuert, die alphabetisch von Nord nach Süd bezeichnet wurden: Route A führte von Hollerath, Deutschland, über Krinkelt und Elsenborn ins Hohe Venn und weiter nach Lüttich; Die Route B hatte ihren Ursprung in Udenbreth, Deutschland, und führte südlich von Krinkelt nach Bütgenbach, Malmédy und Spa. Beide dienten dem Schutz der Nordflanke des 12. SS-Panzerregiments. Route C, die Hauptvorstoßachse des 12. SS-Panzerregiments, nutzte die Hauptstraße von Losheim nach Losheimergraben und Büllingen und führte dann weiter nach Westen nach Bütgenbach, Waimes und Malmédy. Die Route D, die Hauptangriffslinie der 1. SS-Panzerdivision, führte von Losheim über Honsfeld, dann quer durchs Land nach Möderscheid und Schoppen, bevor sie die Straße nach Ligneuville und Wanne aufnahm. Die Route E, die im Abschnitt des VIII. Korps lag und die Südflanke des Vormarsches des 1. SS-Panzers schützte, hatte ihren Ursprung in Manderfeld, führte dann nach Andler, Born und Recht und überquerte den Fluss Salm bei Vielsalm.
Die fünf Strecken wurden als "Rollbahn A" bis "Rollbahn E" bezeichnet, wobei die drei nördlichen Strecken (A–C) der 12. SS-Panzer-Division Hitlerjugend zugeordnet waren, die Strecken D–E der 1. SS-Panzer-Division Leibstandarte SS Adolf Hitler. Die nördlichste Strecke (Rollbahn A) wurde als unzureichend für den extensiven Einsatz von Panzern eingestuft und daher nur für das Verstärken der gepanzerte Aufklärungsabteilung vorgesehen. Die Rollbahn A sollte eine weitaus größere Bedeutung erlangen, als in der ursprünglichen Planung vorgesehen. Innerhalb des I.SS-Panzer-Korps lag der Schwerpunkt im Zentrum des Sektors: Rollbahn D für die 1.SS-Panzer-Division und Rollbahn C für die 12.SS-Panzer-Division, wobei beide Routen durch ein Tal bei Losheim (engl. "Losheim Gap") führten.
Siehe auch
- Die Rollbahn, Kriegs- und Liebesroman von Heinz G. Konsalik
Literatur
- Christian Ganzer: Kampf um die Brester Festung 1941. Ereignis - Narrativ – Erinnerungsort. Schriftenreihe Krieg in der Geschichte; Band 115 (=Dissertation, Universität Leipzig, 2019). Schöningh, Paderborn 2020, ISBN 978-3-506-70448-1, S. 72.
- Historical Study: Military Improvisations During The Russian Campaign, No. 20-201, Department of the US-Army, 1951, Seiten 6 bis 16. Online bei Archive.org
- Historical Study: German Defense Tactics Against Russian Breakthroughs, No. 20-223, Department of the US-Army, 1951, Seiten 21–22, 27–28, 66–67. Online bei Archive.org
- Historical Study: Terrain Factors In The Russian Campaign, No. 20-290, Department of the US-Army, 1951, Seiten 29, 34–35. Online bei Archive.org
Einzelnachweise
- ↑ Historical Study: Military Improvisations During The Russian Campaign, No. 20-201, Seite 6.
- ↑ Historical Study: Military Improvisations During The Russian Campaign, No. 20-201, Seite 21, 27.
- ↑ Historical Study: Terrain Factors In The Russian Campaign, No. 20-290, Seite 29.
- ↑ Historical Study: Military Improvisations During The Russian Campaign, No. 20-201, Seite 27.
- ↑ Historical Study: Military Improvisations During The Russian Campaign, No. 20-201, S. 14.
- ↑ Kartenwerke in: Historical Study: Military Improvisations During The Russian Campaign, No. 20-201, S. 105–110.
- ↑ Kartenwerke 1. bis 11. (Anhang nach Seite 79) in:Historical Study: German Defense Tactics Against Russian Breakthroughs, No. 20-223
- ↑ Werner Kindler: Obedient Unto Death: A Panzer-Grenadier of the Leibstandarte- SS Adolf Hitler Reports. Frontline Books, 2014, ISBN 978-1-84832-734-4, S. 117.
- ↑ Christian Hartmann: Unternehmen Barbarossa: Der deutsche Krieg im Osten 1941-1945. C.H.Beck, 2011, ISBN 978-3-406-61227-5, S. 42.
- ↑ Harold R. Winton: Corps Commanders of the Bulge: Six American Generals and Victory in the Ardennes. Hrsg.: Dennis Showalter. University Press of Kansas, 2016, ISBN 978-0-7006-2384-6, S. 117.
- ↑ Samuel W. Mitcham: Panzers in Winter: Hitler's Army and the Battle of the Bulge. Stackpole Books, 2007, ISBN 978-1-4617-5144-1, S. 74.
- ↑ Steven Zaloga: Smashing Hitler's Panzers: The Defeat of the Hitler Youth Panzer Division in the Battle of the Bulge. Rowman & Littlefield, 2018, ISBN 978-0-8117-6762-0, S. 24–25.