Die Parisier (lateinisch Parisii) waren ein keltischer Stamm der Eisenzeit, welcher bis zur Zeit des römischen Imperiums am Seineufer lebte. Ihre größte „Stadt“ (Oppidum) war Lutetia Parisiorum, welche unter den Römern – nun Lutetia genannt – ein wichtiges Zentrum dieser Region wurde. Daraus ging später die Stadt Paris hervor.
Geschichte
Während des Gallienfeldzuges Julius Caesars (siehe Caesars De Bello Gallico) kämpften die Parisier auf der Seite des Vercingetorix gegen die römischen Eroberer. Es ist möglich, dass nach ihrer Niederlage einige von ihnen nach Britannien flohen. Wahrscheinlicher ist jedoch, dass schon während der Wellen der belgischen Immigration Parisier nach Britannien ausgewandert waren.
Bis in die 1960er Jahre glaubten einige Archäologen, dass römisch-britische Parisierstämme nahe East Yorkshire und Humberside in Britannien von den Parisii des Seinetals abstammten. Die Bestattungsriten beider Stämme unterschieden sich nur minimal, und die Arras-Kultur, welche rund um East Yorkshire in der früheren Latènezeit angesiedelt war, zeigt eindeutige kontinentale Einflüsse. Bestattungen, bei denen der Verstorbene in einem Fahrzeug unter quadratischen Hügeln beigesetzt (Wagengrab von Wetwang) war, sind aus beiden Regionen bekannt.
Manche Genealogen glauben, dass Nachnamen wie Paris, Parrish, O'Parish usw. ihren Ursprung bei diesem Stamm haben. Die stetige Welle der Einwanderer und die Anzahl von Eroberungen, die Großbritannien seit der Eisenzeit erlebt hat, spricht allerdings dagegen.
Siehe auch
Weblinks
- Seite bezüglich der angesprochenen Nachnamen (englisch)
- Parisier – geschichtliche Zusammenfassung mit Quellen (französisch)
Einzelnachweise
- ↑ Dennis W. Harding, The Iron Age in Northern Britain. London, Routledge 20172, 40