Partnach

Die Partnach im Reintal

Daten
Gewässerkennzahl DE: 1624
Lage Bayern
Flusssystem Donau
Abfluss über Loisach Isar Donau Schwarzes Meer
Quelle im Zugspitzmassiv
47° 24′ 22″ N, 11° 1′ 42″ O
Quellhöhe ca. 1426 m ü. NHN
Quellschüttung NNQ
MNQ 2002–2006
MQ 2002–2006
MHQ 2002–2006
HHQ
400 l/s
490 l/s
1,46 m³/s
8,82 m³/s
16,77 m³/s
Mündung in Garmisch-Partenkirchen in die LoisachKoordinaten: 47° 30′ 0″ N, 11° 5′ 17″ O
47° 30′ 0″ N, 11° 5′ 17″ O
Mündungshöhe ca. 690 m ü. NHN
Höhenunterschied ca. 736 m
Sohlgefälle ca. 41 
Länge 18 km
Einzugsgebiet 128,88 km²
Abfluss am Pegel Partenkirchen
AEo: 95,3 km²
Lage: 3,3 km oberhalb der Mündung
NNQ (09.02.1969)
MNQ 1921–2006
MQ 1921–2006
Mq 1921–2006
MHQ 1921–2006
HHQ (10.08.1970)
400 l/s
957 l/s
3,93 m³/s
41,2 l/(s km²)
32,3 m³/s
81,9 m³/s
Mittelstädte Garmisch-Partenkirchen
Schiffbar nein

Die Partnach in Garmisch-Partenkirchen

Die Partnach ist ein etwa 18 km langer bayerischer Gebirgsfluss. Sie entspringt auf 1440 m Höhe im Zugspitzmassiv. Gespeist wird die Partnach vom Schmelzwasser des um etwa 1100 m höher gelegenen Schneefernergletschers, das im verkarsteten Gesteinsboden versickert und beim Partnachursprung wieder an die Oberfläche gelangt.

Name

Der Name Partnach setzt sich aus dem indogermanischen Wort portn für Durchgang und dem althochdeutschen Wort aha (Ache) für einen Wasserlauf zusammen.

Partnachursprung

Der Partnachursprung liegt auf 1.440 m, westlich der Reintalangerhütte am Ochsensitz. Während verschiedener Messungen in den Jahren 2002–2006 wurden die Schüttungswerte der Quelle erfasst und dokumentiert. Die niedrigste gemessene Schüttung (NNQ) – zeitweise war die Quelle während der Messungen sogar trocken gefallen – lag bei 400 l/s, die höchste gemessene Schüttung (HHQ) bei 16.770 l/s. Aus den ermittelten Werten ergeben sich für den Zeitraum 2002–2006 der mittlere Niedrigwasserabfluss (MNQ) mit 490 l/s, der mittlere Abfluss (MQ) mit 1.460 l/s und der Mittlere Hochwasserabfluss (MHQ) mit 8.820 l/s.

Verlauf

Die Partnach fließt danach das Reintal hinab, zunächst in Richtung Ostnordosten entlang der Achse des von ihr zu großen Teilen entwässerten Wettersteingebirges. Dort durchlief sie bis zum Jahr 2005 zwei Bergseen – die Vordere und Hintere Blaue Gumpe. An ersterer staute sich das Wasser der Partnach an Geröllmassen aus Bergstürzen. Ein Starkregen trug den natürlichen Staudamm teilweise ab und füllte den See vollständig mit Sediment; die Blaue Gumpe existiert deshalb heute nicht mehr.

Im Reintal, das sich danach langsam nach Norden wendet, formt die Partnach insgesamt vier Klammen, von denen die letzte die bekannte und touristisch erschlossene Partnachklamm ist. Diese vierte Partnachklamm ist 720 Meter lang und bis zu 80 m tief. Innerhalb ihrer verengt sich die zuvor bis zu 25 m breite Partnach auf oft nur noch 5 m Breite und stürzt in einem Wasserfall über eine mehrere Meter hohe Felsstufe. Unterhalb der Gefällstufen hat sie zum Teil mehrere Meter tiefe Strudeltöpfe gebildet. Im Zentrum durchfließt sie ein Felsentor.

Am nördlichen Ortsrand von Garmisch-Partenkirchen mündet die Partnach auf 690 m ü. NN von rechts in die Loisach. Sie hat damit auf einer Strecke von 18 km ein absolutes Gefälle von fast 740 m und ein mittleres relatives Sohlgefälle von etwa 41 ‰. Bis zum Ortsrand von Garmisch-Partenkirchen ist die Partnach ein naturnaher Fluss. Ab dort bis zur Mündung in die Loisach sind ihre Ufer mit Stein- und Blockschüttungen verbaut und dadurch festgelegt. Die Partnach ist auf mehreren Stegen und Brücken zu überqueren. Der erste führt an der Bockhütte im Reintal über den Fluss, der zweite und dritte erst kurz vor dem Eingang der Partnachklamm. Zwei Stege lassen auch tief in die Klamm selbst blicken. Hinter der Klamm ermöglichen in Garmisch-Partenkirchen und am südlichen Ortsrand insgesamt 10 Straßen- und Fußgängerbrücken sowie 2 Eisenbahnbrücken die Querung der Partnach.

Zuflüsse

Die folgende Tabelle enthält die größeren Zuflüsse der Partnach mit ihren wichtigen Kenngrößen. Zum Vergleich wurde auch die Partnach selbst aufgenommen.

Stat.
[km]
GKZ Name von Länge
[km]
EZG
[km²]
Mündungsort Mündungs­höhe
[m ü. NHN]
Quellort Quellhöhe
[m ü. NHN]
n. a. 1624 Partnach selbst n. a. 18,0 128,9 Garmisch-Partenkirchen, Nordrand 690 Zugspitzmassiv, am Ochsensitz 1.426
17.5 1624-11? Gatterlbach rechts 2,2  ? vor (Reintal-)Angerhütte 1.372 Feldernjöchl 2.086
11,9 1624-11? Reintalbach rechts 1,3  ? nach Bockhütte 1.034 Teufelsgsaß 1.858
9,4 1624-11? Ferlsbach/ Mitterklammgraben rechts 1,3 1,2 nach Mitterklamm 903 nordwestlich Schachentorkopf 1.192
8,7 1624-11? Spitzwaldgraben rechts 2,4 1,2 874 Schnitzbank 1.670
8,6 1624-12 Bodenlaine links 9,9 5,5 südlich von Reinthal 863 südlich der Seilbahnstation auf dem Osterfelderkopf 1.995
8,5 1624-19? Klausengraben rechts 1,7 0,8 861 Ebenwald 1.248
8,1 1624-19? Sulzgraben links 2,6 1,7 östlich von Reinthal 852 Garmischer Haus 1.322
6,2 1624-2 Ferchenbach rechts 10,5 35,7 vor Partnachklamm 796 Ausfluss des Ferchensees 1.060
5,4 1624-31? Streichlagraben links 0,8 0,2 in Partnachklamm 772 südwestlich der Sattlerhütte 1.144
5,3 1624-31? Graseckgraben rechts 0,8 0,1 bei Vordergraseck in Partnachklamm 767 Eselwald bei Eckbauer 1.185
5,1 1624-32 Diesengraben links 2,0 0,8 Unterkunftshaus nach Partnachklamm 761 Lanzenmoos 1.295
4,9 1624-33? Schlenzgraben rechts 1,2 0,3 Unterkunftshaus nach Partnachklamm 761 nördlich Eckbauer 1.202
4,5 1624-33? Wiesholzgraben rechts 1,2 0,2 Wildenau, erstes Kraftwerksgebäude 750 Eselberg 1.056
4,2 1624-34 (Zufluss) links 1,8 0,3 nach Wildenau im Bereich des Kraftwerks 744 Drehmöserhütte 1.291
0,9 1624-4 Kankerbach rechts 13,2 31,0 Garmisch-Partenkirchen, Wettersteinstraße 699 nördlich von Krenzbach als Köchelgraben 1.073
  1. Stationierung, die Entfernung von der Partnachmündung aufwärts bis zu diesem Zufluss.
  2. Gewässerkennzahl, in Deutschland die amtliche Fließgewässerkennziffer mit eingefügtem Trenner hinter dem Präfix, das einheitlich für den allen gemeinsamen Vorfluter Partnach steht. Bei nicht ermittelbarer Gewässerkennzahl steht hinter dem nach der Systematik sicheren Präfix ein Fragezeichen.
  3. Wo erhältlich nach dem Verzeichnis der Bach- und Flussgebiete in Bayern …, sonst auf dem BayernAtlas abgemessen.
  4. Wo erhältlich nach dem Verzeichnis der Bach- und Flussgebiete in Bayern …, sonst auf dem BayernAtlas abgemessen.
  5. Höhe abgefragt auf dem BayernAtlas (Rechtsklick). Im Bereich der Partnachklamm interpoliert nach Fließstrecke.
  6. Höhe abgefragt auf dem BayernAtlas (Rechtsklick).

Ferchenbach und Kankerbach sind also die bedeutendsten Zuflüsse, beide laufen von rechts und aus dem Osten zu, der Ferchenbach zwischen dem Nordhang der fast 2500 m ü. NHN hohen Wettersteinwand und dem über 1000 Meter niedrigeren Wamberg zur Rechten, der Kankerbach zwischen Wamberg zur Linken und dem wieder bis fast 1800 m ü. NHN hohen Estergebirge.

Weitere Bilder

Einzelnachweise und Anmerkungen

  1. 1 2 Höhe nach dem Höhenlinienbild auf: BayernAtlas der Bayerischen Staatsregierung (Hinweise)Ausschnittskarte.
  2. 1 2 3 4 5 Verzeichnis der Bach- und Flussgebiete in Bayern – Flussgebiet Isar, Seite 16 des Bayerischen Landesamtes für Umwelt, Stand 2016 (PDF; 2,5 MB)
  3. Deutsches Gewässerkundliches Jahrbuch Donaugebiet 2006 Bayerisches Landesamt für Umwelt, S. 198, abgerufen am 4. Oktober 2017, Auf: bestellen.bayern.de (PDF, deutsch, 24,2 MB).
  4. Lage der Blauen Gumpen auf der Historischen Karte, die auf dem BayernAtlas einstellbar ist.
  5. 1 2 Verzeichnis der Bach- und Flussgebiete in Bayern – Flussgebiet Isar, Seite 17 des Bayerischen Landesamtes für Umwelt, Stand 2016 (PDF; 2,5 MB)

Literatur

  • David Morche: Untersuchungen zum fluvialen Sedimenttransport in Einzugsgebieten der nördlichen Kalkalpen (Reintal/Wettersteingebirge und Lahnenwiesgraben/Ammergauer Alpen) (PDF; 2,0 MB)
Commons: Partnach – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
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