Pasilingua
Projektautor Peter Steiner
Jahr der Veröffentlichung 1889
Linguistische
Klassifikation
Sprachcodes
ISO 639-1

ISO 639-2

art (sonstige konstruierte Sprachen)

Die Plansprache Pasilingua, 1889 von Peter Steiner in seinem Werk Drei Weltsprach-Systeme vorgestellt, setzt in ihrem Vokabular nur auf Wörter, die in ihren Stammsilben mindestens zwei der drei Sprachen Englisch, Französisch und Deutsch gemeinsam sind (z. B. education oder melodiu). Das Wörterbuch umfasst ca. 5.000 Wörter. Grammatikalisch werden 4 Fälle des Substantivs unterschieden und durch Nachsilben angezeigt (Nominativ: mortu, der Tod; Genitiv: mortude, des Todes; Dativ: mortuby, dem Tode; Akkusativ: mortun, den Tod). Verben können ebenfalls durch entsprechende Endungen in drei Zeiten (Präsens/Präteritum/Futur– mi morter/mi mortefer/mi morterer – ich sterbe/starb/werde sterben) abgewandelt werden. Es gibt nur eine Deklinations- und eine Konjugationsform. Der Verfasser spricht zwar in der Einleitung seines Buches von der Absicht, „die Menschheit, d. h. die verschiedenen Rassen und Völkerschaften ohne Rücksicht auf ihren Kulturstand, ihre Religion und Politik näher zu vereinigen und zu verbinden“, führt aber in der Folge als einen der großen Vorzüge Pasilinguas den Umstand an, dass ein in dieser Sprache geschriebener Text in Portugal, Spanien, Italien, England, Holland, Schweden, Bulgarien, Rumänien, Australien oder Amerika verstanden würde, „sofern er nicht in die Hände von Slaven, Asiaten oder Afrikaner(n) gefallen wäre“.

Literatur

  • Peter Steiner: Drei Weltsprach-Systeme: Pasilingua – Volapük – La lingvo internacia. Nebst Einladung zur Unterzeichnung für das Weltsprachblatt ‚Ta Pasifolia’. Berlin – Leipzig 1889.
  • Peter Steiner: Elementargrammatik nebst Übungsstücken zur Gemein- oder Weltsprache (Pasilingua). Berlin 1885
  • Hans Moser: Zur Universalsprache. Kritische Studie über Volapük und Pasilingua. Berlin, Leipzig, Neuwied 1887.
  • Felix Lenz: Pasilingua contra Volapük. Berlin, Neuwied, Leipzig 1887.
  • Ferdinand Scheyrer: Die Concurrenten des Volapük. (Pasilingua, Bamberger Methode, Kosmos etc.). Darmstadt 1888.
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