Paul Knapp (* 1880 in Königsberg i. Pr.; † April 1946 ebenda) war ein deutscher evangelischer Pfarrer.
Leben
Knapp wurde als Sohn eines Lehrers geboren. Er studierte an der Albertus-Universität Königsberg Evangelische Theologie und wurde im Sommersemester 1899 Mitglied der Burschenschaft Germania Königsberg. Im Ersten Weltkrieg war er Divisionspfarrer. Er erhielt als Nicht-Kombattant das Eiserne Kreuz am weißen Bande und das Eiserne Kreuz I. Klasse. Als Nachfolger von Eduard Korallus kam er 1933 als letzter Pfarrer an die Tragheimer Kirche. Noch vor der Machtergreifung der Nationalsozialisten war Knapp Mitglied der Nationalsozialistischen Deutschen Arbeiterpartei geworden. Er trat 1933 auch den Deutschen Christen bei, wurde aber nach kurzer Zeit als erster Pfarrer in Königsberg Mitglied der Bekennenden Kirche. Wegen seiner Predigten angezeigt, wurde er von einem Parteigericht aus der NSDAP ausgeschlossen. Nach der Kapitulation von Otto Lasch wurde er von der Roten Armee mit etwa 18.000 Königsberger Männern in den Wagenhallen der Kaserne in Rothenstein (Königsberg) festgesetzt. Im Sommer 1945 entlassen, hielt er den Sonntagsgottesdienst vor der ausgebrannten Kirche. Trotz aufopfernder Bemühungen seiner Restgemeinde und des Arztes Oskar Ehrhardt verhungerte Knapp im April 1946.
Werke
- Kommt, lasset uns anbeten! Königsberg 1925.
- Meine Reise ins Heilige Land. Königsberg 1930.
Literatur
- Paul Knapp, in: Emil Popp: Erinnerungen – Aus der Geschichte der Burschenschaft Germania Königsberg, Hamburg 1993. S. 200–211.
Einzelnachweise
- ↑ Robert Albinus: Königsberg Lexikon. Würzburg 2002, ISBN 3-88189-441-1