Paul Rosié (* 23. Oktober 1910 in Berlin; † 1. November 1984 in Berlin) war ein deutscher Grafiker, Karikaturist, Plakatkünstler, Buchillustrator und Schriftsteller.
1927–1930 machte er eine kaufmännische Lehre, danach war er arbeitslos und schlug sich mit Gelegenheitsarbeiten durch als Laufbursche, Hausdiener, Lohnbuchhalter, Theaterstatist und Schnellzeichner. 1936–1939 studierte er an der Meisterschule für Grafik und Buchgewerbe in Berlin u. a. bei Otto Arpke, Edmund Schaefer, Ulli Huber und Johannes Boehland. 1939–1945 war er Soldat und Kriegsgefangener. Ab 1945 arbeitete er freischaffend in Berlin.
1955–1980 war er Lehrbeauftragter an der Kunsthochschule Weißensee. Ab 1975 war er Honorarprofessor. Vorbilder Rosiés waren Olaf Gulbransson und Karl Arnold. Seine Kunst steht in der Tradition der Berliner Zeichner Franz Burchard Dörbeck, Theodor Hosemann, Adolf Menzel, Georg Scholz, Paul Simmel, Walter Trier und Heinrich Zille.
Rosie Rosie war Mitglied des Verband Bildender Künstler der DDR (VBK) und hatte in der DDR eine große Anzahl von Einzelausstellungen und Ausstellungsbeteiligungen. U.a. hatte er 1954 eine Einzelausstellung mit Zeichnungen in der renommierten Galerie Henning in Halle/Saale und war er 1958/1959, 1967/1968, 1972/1973, 1977/1978 und 1987/1988 auf den Deutschen Kunstausstellungen bzw. Kunstausstellungen der DDR in Dresden vertreten.
1978 wurde ihm der Vaterländische Verdienstorden in Bronze verliehen. 1981 erhielt er die Otto-Nagel-Medaille des Bezirksverbands Berlin des VBK.
Paul Rosié war Vater von zwei Söhnen und einer Tochter.
Seine letzte Ruhestätte fand er auf dem Friedhof Pankow III in Berlin.
Literatur
- Hermann Müller: Paul Rosié, ein Zeichner unserer Zeit. In: Bildende Kunst, Berlin, 3/1948, S. 24
- Sing Sing – Singsang. Songs. Herbig, Berlin-Grunewald 1951.
- Ich will sie schmähen und über den grünen Klee loben. Auskünfte über Artgenossen. Eulenspiegel-Verlag, Berlin 1984.
- Manfred Eickhölter: Die Buddenbrooks-Illustrationen von Paul Rosié (= Jahresgabe des Fördervereins Buddenbrookhaus. 2002). Schmidt-Römhild, Lübeck 2002, ISBN 3-7950-1252-X.
- Rosie, Paul. In: Dietmar Eisold (Hrsg.): Lexikon Künstler in der DDR. Verlag Neues Leben, Berlin, 2010. ISBN 978-3-355-01761-9, S. 789
Einzelnachweise
- ↑ Kurzbiografie in: Heiner Wolf (Red.): Jedes Buch ist ein Abenteuer. Ein Almanach. Vierzig Jahre Verlag Neues Leben Berlin. Verlag Neues Leben, Berlin 1986, ISBN 3-355-00043-4, S. 179.
- ↑ Alice Hartmann: Paul Rosié als Buchillustrator. In: Marginalien. 138, 1995, ISSN 0025-2948, S. 32–41.
- ↑ Berliner Zeitung, 4. Oktober 1978, S. 5
Weblinks
- Literatur von und über Paul Rosié im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- AUSSTELLUNG: Kleiner Mann mit großem Können (Memento vom 12. März 2009 im Internet Archive) in: MAZ vom 9. März 2009
- Grabstelle
- Filmplakate von Paul Rosié