Paul Schurek (* 2. Januar 1890 in Hamburg; † 22. August 1962 in Wedel) war ein deutscher Schriftsteller, Bühnen- und Hörspielautor.

Leben

Paul Schurek erlernte den Beruf des Feinmechanikers und ging dann für einige Zeit auf Wanderschaft. Der Ausbruch des Ersten Weltkrieges verhinderte zunächst die Fortsetzung eines begonnenen Ingenieurstudiums, das er nach Kriegsende wieder aufnahm. Kurz darauf trat Schurek eine Stelle als Lehrer an der Hamburger Gewerbeschule an. Auf diese Weise finanziell unabhängig, begann er mit dem Schreiben von Theaterstücken und Erzählungen in hoch- und niederdeutscher Sprache. Bereits 1921 erschien mit der Komödie Stratenmusik – 1936 verfilmt mit Fritz Genschow in der Hauptrolle – eines seiner erfolgreichsten Werke.

1930 lernte Schurek den Bildhauer und Dramatiker Ernst Barlach kennen. Aus dieser Bekanntschaft heraus erschien 1946 das Buch Begegnungen mit Ernst Barlach. 1949 ging er in Pension und arbeitete von da ab freischaffend. Die meisten Theaterstücke Schureks wurden mehrfach für den Hörfunk adaptiert, daneben schrieb er selber einige Hörspiele in niederdeutscher Sprache. Er hatte eine humanistische Grundhaltung. Im Mittelpunkt seiner Werke stehen der Mensch sowie Aspekte eines ethisch verantwortlichen Handelns.

1951 wurde Schurek Mitglied der Freien Akademie der Künste in Hamburg.

Paul Schurek wurde in Hamburg auf dem Blankeneser Friedhof beigesetzt. Sein Nachlass wird von der Staats- und Universitätsbibliothek Hamburg verwaltet.

Werke

Theaterstücke

  • 1921: Stratenmusik, UA: Niederdeutsche Bühne Hamburg, 24. Oktober 1921
  • 1923: Vörjahrsstorm, UA: Niederdeutsche Bühne Hamburg, 3. Oktober 1923
  • 1926: Sylvester und De letzde Droschkenkutscher (2 Einakter unter dem Titel Käuze)
  • 1927: Snieder Nörig, UA: Niederdeutsche Bühne Hamburg, 30. März 1927
  • 1927: Gach, de Mann, de keen Tied hett (nach Ludvig Holberg), UA: Niederdeutsche Bühne Hamburg, 21. September 1927
  • 1929: Lünkenlarm, UA: Niederdeutsche Bühne Hamburg, 13. Januar 1930
  • 1932: Kasper kummt na Hus, UA: Niederdeutsche Bühne Hamburg, 19. Oktober 1932
  • 1932: Pott will heiraden (nach Nikolai Gogol)
  • 1936: Tulipantjes, UA: Niederdeutsche Bühne Hamburg, 14. Oktober 1936
  • 1938: Sommer in Poggenhöge, UA: Niederdeutsche Bühne Hamburg, 6. April 1938
  • 1945: De politische Kannengeter (nach Ludvig Holberg), UA: Ohnsorg-Theater, 6. Oktober 1945
  • 1955: Jeppe in't Paradies (nach Ludvig Holberg), UA: August-Hinrichs-Bühne, 1955
  • 1956: Ulenspeegel op Reisen, UA: Niederdeutsche Bühne Bremen, 8. September 1957
  • 1959: De kloke Anna, UA: Oldenburgisches Staatstheater, 12. November 1959

Romane und Erzählungen in Niederdeutsch

  • 1920: Düwel un Dichter
  • 1921: De rode Heben
  • 1922: Snaksche Geschichten
  • 1923: Swinegelgeschichten (Beteiligung)
  • 1925: Een buntes Book (mit Holzschnitten von A. Paul Weber)
  • 1933: Gewalten und Gestalten (hochdt./niederdt.)
  • 1953: As ik anfüng

Romane und Erzählungen in Hochdeutsch

  • 1922: Der Hamburger Brand
  • 1924: Entfesselung
  • 1926: Die brennende Stadt
  • 1940: Das Leben geht weiter
  • 1946: Begegnungen mit Ernst Barlach
  • 1946: Der Jungbrunnen. Aus den Notizen eines Wanderers
  • 1949: Nichts geht verloren. Das Forscherschicksals Robert Mayers
  • 1959: Öl aus der Hölle
  • 1961: Barlach. Eine Bildbiographie

Hörspiele (Auswahl)

Auszeichnungen und Ehrungen

1931 erhielt Paul Schurek den Stavenhagen-Preis des Niedersächsischen Bühnenbundes. Außerdem wurden nach ihm zwei Straßen benannt: Im Hamburger Stadtteil Steilshoop die Schurekstraße und in Mölln der Paul-Schurek-Weg.

1937 sollte Schurek den Lessing-Preis der Freien und Hansestadt Hamburg erhalten, wurde aber ebenso wie Hans Grimm und Hans Franck von der Reichsschrifttumskammer abgelehnt.

Literatur

  • Ulf-Thomas Lesle: Paul Schurek. Hamburg 1979. (Hamburger Bibliographien Bd. 23).

Einzelnachweise

  1. 1 2 Paul Schurek in der Datenbank Die niederdeutsche Literatur
  2. 1 2 Biografie auf der Webseite der Niederdeutschen Bühne Flensburg, abgerufen am 11. November 2015.
  3. Reinhard Goltz, Ulf-Thomas Lesle (Hrsg.): Dat Land so free un wiet. Hoffmann und Campe, Hamburg 2006, ISBN 3-455-40026-4.
This article is issued from Wikipedia. The text is licensed under Creative Commons - Attribution - Sharealike. Additional terms may apply for the media files.