Paul Volz, latinisiert Paulus Volzius (* 1480 in Offenburg; † 6. Juli 1544 in Straßburg) war ein Humanist und Theologe.

Paul Volz wurde 1480 als Sohn eines Schneiders in Offenburg geboren. Ab 1495 studierte er an der Universität Tübingen, die er 1499 mit einer Promotion (mag.art.) abschloss. 1503 wird er als Mönch im Kloster Schuttern genannt. Als Bibliothekar und Historiker erarbeitete er dort die Chronik des Klosters (Annales monasterii Schutterensis), die sein Klosterbruder Nikolaus von Gerau fortführte. Im Januar 1512 wurde er zum Abt des elsässischen Klosters Hugshofen berufen, um daselbst die Bursfelder Reformation durchzuführen. 1525 floh er vor den Bauernunruhen nach Schlettstadt, kehrte aber bald in seine ausgeplünderte Abtei zurück. Lutherischer Neigungen verdächtigt, begab er sich 1526 nach Straßburg, wo er in schriftstellerischer Tätigkeit still für sich lebte. 1530 wurde er Prediger und Beichtvater der Nonnen zu St. Nikolai. Weiterhin war er Mitglied der Gelehrtengesellschaft, wo er mehrere Werke verfasste, und ab 1539 Rektor des Straßburger Gymnasiums. Er starb am 6. Juli 1544 in Straßburg. Martin Bucer hielt ihm die Leichenrede.

Volz wurde als eifriger Humanist und gelehrter Archäologe gerühmt. Er verkehrte im Kreise der im Jahr 1516 gegründeten Schlettstadter Gelehrten Gesellschaft und pflegte enge Kontakte zu bedeutenden Humanisten wie Beatus Rhenanus, Jakob Spiegel, Jakob Wimpfeling und Martin Bucer. Eine lebenslange Freundschaft verband ihn mit Erasmus von Rotterdam.

Einzelnachweise

  1. Deutsche Biographie: Volz, Paul - Deutsche Biographie. Abgerufen am 19. Mai 2023.
  2. Geschichtsquellen: Werk/1191. Abgerufen am 19. Mai 2023.
  3. UB Heidelberg: Handschriften und Handschriften-Fragmente aus Schuttern (im Aufbau). Abgerufen am 19. Mai 2023.
  4. Repertorium Academicum Germanicum | Atlas | nodegoat | Paul Volz. Abgerufen am 19. Mai 2023 (englisch).
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