Penon ([peˈnoˑn]; italienisch Penone) ist eine Ortschaft in Südtirol und eine Fraktion der Gemeinde Kurtatsch. Das Dorf liegt in 580–620 m Höhe auf einer Hangterrasse auf der orographisch rechten, westlichen Seite des Etschtals im Südtiroler Unterland. Hinter Penon steigt das Gelände steil zum Mendelkamm hin an, unterhalb, nahe der Talsohle, befindet sich das ebenfalls zur Gemeinde Kurtatsch zählende Entiklar. Das Dorfzentrum des Gemeindehauptorts Kurtatsch liegt rund zwei Kilometer nordöstlich.
Die Ersterwähnung Penons findet sich im mittelalterlichen Vigiliusbrief aus dem 11. Jahrhundert in der Form Bugnana. Es könnte *Bonianum (‚Landgut der Bonus-Familie‘) zugrundeliegen. 1328 ist die Namensform Penan urkundlich bezeugt.
Administrativ gehörte Penon während Mittelalter und Früher Neuzeit zum Landgericht Tramin-Kurtatsch. Zahlreiche Hofnamen Penons sind bereits im 13. Jahrhundert bezeugt (Preiteben, Pranteben, Hirschbett, Lauer, Rauenbichl), so dass von einer frühen landwirtschaftlichen Nutzung des Gebiets ausgegangen werden kann.
Die kleine St.-Nikolaus-Kirche im Ortszentrum im spätromanisch-frühgotischem Mischstil mit Rundapsis und gemauertem Turmhelm stammt aus dem 14. Jahrhundert (Erstnennung 1327).
In Penon ist eine Grundschule für die deutsche Sprachgruppe angesiedelt.
Literatur
- Veronika Gruber u. a.: Kurtatsch und sein Gebiet im Wandel der Zeit: ein Heimatbuch. Athesia, Kurtatsch an der Weinstraße 1995, Teil 6: Häuser- und Höfegeschichte – Penon, S. 427–460.
Weblinks
- Penon auf suedtirolerland.it
Einzelnachweise
- ↑ Diether Schürr: Zum Ursprung von Tramin – Termeno. In: Archivio per l’Alto Adige, 99–100/2005–2006, S. 405–424.
- ↑ Johannes Kramer: Festschrift für Giovan Battista Pellegrini. H. Buske, 1991, ISBN 978-3-87118-969-2, S. 295.
- ↑ Hannes Obermair: Bozen Süd – Bolzano Nord. Schriftlichkeit und urkundliche Überlieferung der Stadt Bozen bis 1500. Band 1. Stadtgemeinde Bozen, Bozen 2005, ISBN 88-901870-0-X, S. 144, Nr. 442.
- ↑ Otto Stolz: Politisch-historische Landesbeschreibung von Südtirol. Band 2: Viertel an der Etsch (Schlern-Schriften 40). Innsbruck: Wagner 1938, S. 205.
- ↑ Otto Stolz: Die Ausbreitung des Deutschtums in Südtirol im Lichte der Urkunden. Band 3/2. Oldenbourg: München 1932, S. 110 u. 153.
- ↑ Josef Weingartner: Die Kunstdenkmäler Südtirols. Band 2: Bozen und Umgebung, Unterland, Burggrafenamt, Vinschgau. 7. Auflage, bearb. von Magdalena Hörmann-Weingartner. Bozen-Innsbruck-Wien: Athesia-Tyrolia 1991. ISBN 88-7014-642-1, S. 338.
Koordinaten: 46° 18′ N, 11° 12′ O