Peruschwalbe

Peruschwalbe (Progne murphyi)

Systematik
Unterordnung: Singvögel (Passeri)
Familie: Schwalben (Hirundinidae)
Unterfamilie: Hirundininae
Tribus: Prognini
Gattung: Progne
Art: Peruschwalbe
Wissenschaftlicher Name
Progne murphyi
Chapman, 1907

Der Peruschwalbe (Progne murphyi) ist eine Vogelart aus der Familie der Schwalben (Hirundinidae). Die Art kommt nur an der Westküste Perus und im extremen Norden von Chiles, in der Región de Arica y Parinacota, vor. Der Bestand wird von der IUCN als gefährdet (Vulnerable) eingeschätzt.

Merkmale

Die Peruschwalbe erreicht eine Körperlänge von etwa 16,5 bis 17 Zentimetern. Das Männchen ist glänzend schwarzblau mit einem gegabelten Schwanz. Das Weibchen ist aschgrau. Die Schwingen sind blau: Dieses Blau zieht sich zwischen den Schwingen in einem breiten Streifen über den Rücken.

Habitat

Die Peruschwalbe bewegt sich in Höhen unter 100 Metern. Bevorzugt findet man sie in Mauern und Felsformationen mit Ablagerungen von Guano.

Verhalten

Sie bewegen sich in dichten Schwärmen. Der Flug der Peruschwalbe ist gleitend. Zum Sonnenuntergang ziehen sie sich zu ihren Schlafplätzen zurück. Die Schlafplätze variieren zwischen Stein- und Lehmmauern oder Steinformationen am Meer. Zur Brutzeit trifft man sie in kleinen Kolonien an Kliffküsten oder küstennahen Inseln. Der Vogel nimmt seine Nahrung sowohl über dem Meer, als auch auf Festland auf.

Unterarten

Die Art gilt als monotypisch. Allerdings gibt es Autoren, die Progne murphyi als Unterart der Galapagosschwalbe (Progne modesta) (Gould, 1839) betrachten. So findet man in der Literatur auch den Namen Progne modesta murphyi. Das South American Classification Committee folgt der Meinung, dass es sich bei Progne murphyi um eine eigene Art handelt.

Vorkommen

Diese Art wurde bisher in San Damián-Berna Puquio (im Distrikt Coris) in der Region Ancash, in Mejía in der Region Arequipa, auf den Inseln Islas Chao und Isla Corcovado und in den Flusstälern von Rio Lluta und Río San José de Azapa beobachtet.

Etymologie und Forschungsgeschichte

Frank Michler Chapman beschrieb die Peruschwalbe unter dem heutigen Namen Progne murphyi. Das Typusexemplar stammt von den Klippen in der Nähe von Talara und wurde von Robert Cushman Murphy gesammelt.

Der Begriff »Progne« geht auf Prokne, einer Tochter des Königs Pandion zurück, die sich in eine Schwalbe verwandelte. Das Artepitheton ist seinem Sammler gewidmet.

Literatur

  • Thomas Schulenberg, Douglas F. Stotz, Daniel F. Lane, Birds of Peru. Princeton University Press, 2007, Seite 512, ISBN 978-0691049151.
  • Robert S. Ridgely, Guy Tudor: Field Guide to the Songbirds of South America: The Passerines, University of Texas Press, 2009, Seite 521, ISBN 978-0292717480
  • Robert S. Ridgely, Guy Tudor, William L. Brown: The Oscine Passerines: Jays and Swallows, Wrens, Thrushes, and Allies, Vireos and Wood-Warblers, Tanagers, Icterids, and Finches, University of Texas Press, 1989, Seite 51ff, ISBN 978-0292707566
  • Mariano Valverde-Romero, Mary García-Guzmán, José Iannacone-Oliver: Nuevos registros de la Golondrina Peruana (Progne murphyi) en dos islas de la costa peruana. In: Boletín SAO Revista científica de la Sociedad Antioqueña de Ornitología. Band 17, Nr. 1, 1989, S. 26–30 (online [PDF; 203 kB; abgerufen am 20. Januar 2016]).
  • James A. Jobling: Helm Dictionary of Scientific Bird Names. Christopher Helm, London 2010, ISBN 978-1-4081-2501-4.
  • Frank Michler Chapman: Descriptions of new birds from Ecuador and Peru. In: American Museum novitates. Nr. 187, 1925, S. 1–9 (online [PDF; 803 kB; abgerufen am 20. Januar 2016]).
Commons: Peruschwalbe (Progne murphyi) – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise

  1. Mariano Valverde-Romero u. a., S. 22f.
  2. SACC Rearrange the genera of Neotropical swallows (Memento des Originals vom 28. Juni 2010 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
  3. James A. Jobling, S. 204.
  4. Frank Michler Chapman, S. 6.
  5. James A. Jobling, S. 317.
  6. Frank Michler Chapman, S. 8.
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