Pesantren (auf javanisch und sundanesisch Pasantrén, indonesisch Pondok Pesantren) sind islamische Internate in Indonesien, die den Medressen im arabischen Raum ähnlich sind. Sie bestehen aus einer Schule, Moscheen und Wohn- oder Schlafhäusern.

Hintergrund

Pesantren zielen darauf ab, die islamische Lernfächer zu vertiefen, insbesondere durch das Studium des Korans, des Arabischen, der exegetischen Traditionen, der Sprüche des Propheten (Hadith), der Scharia und der Logik. Als soziale Institutionen haben Pesantren im Laufe der Jahrhunderte eine wichtige Rolle gespielt. Sie betonen die Kernwerte der Aufrichtigkeit, Einfachheit, individuellen Autonomie, Solidarität und Selbstbeherrschung. Junge Männer und Frauen werden von ihren Familien getrennt, was zu einem Gefühl des individuellen Engagements für den Glauben beitragen kann und eine engere Bindung an einen Lehrer sowie eine leichtere Führung durch den Lehrer ermöglicht.

Die Moderne wird in den Schulen als „potenziell gefährlich im Hinblick auf die häufig damit einhergehende Moral“ angesehen. Die Entwicklungen der Renaissance, der Aufklärung und der Industrialisierung, die zum Teil aus der niederländischen Kolonialzeit stammen, müssen demnach von „problematischer“ Moral „gereinigt“ und danach „erneuert“ in die islamische Ethik integriert werden.

Einzelnachweise

  1. Zamakhsyari Dhofier: The Pesantren Tradition: A Study of the Role of the Kyai in the Maintenance of the Traditional Ideology of Islam in Java Tempe. Arizona State University Program for Southeast Asian Studies Monograph Series.
  2. Adrian Vickers: A History of Modern Indonesia. Cambridge University Press, Cambridge 2005, ISBN 0-521-54262-6, S. 55.
  3. Ronald Lukens-Bull: Two Sides of the Same Coin: Modernity and Tradition in Indonesian Islamic Education. In: Anthropology and Education Quarterly, Jg. 32 (2001), Heft 3, S. 350–372.
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