Peter Lakotta (* 15. August 1933 in Hamburg; † 3. September 1991 in Kassel) war ein deutscher Maler und Keramiker des Informel. Er gehörte zum Künstlerkollektiv der Kasseler Schule für Keramik.

Leben

Peter Lakotta wurde in Hamburg geboren. Er wuchs in Eberswalde/Brandenburg und Fritzlar in Hessen auf. Nach dem 1955 abgelegten Abitur an der dortigen König-Heinrich-Schule, an der Lakotta von dem dort als Kunsterzieher tätigen Erich Tursch beeinflusst wurde, studierte er von 1955 bis 1960 an der Staatlichen Hochschule für bildende Künste Kassel, Malerei beim documenta-Gründer Arnold Bode und Keramik als Meisterschüler bei Walter Popp. Er war an der Ausstellung Erster Deutscher Kunstpreis der Jugend 1959. Deutsche Kunst 1959 II der Staatlichen Kunsthalle Baden-Baden beteiligt. Im gleichen Jahr zeigte er Malerei in der als Rahmenprogramm zur documenta II vom Kunstverein Kassel veranstalteten Ausstellung Junge deutsche Maler.

Nach seinem Lehramtsreferendariat von 1960 bis 1962 in Marburg arbeitete er bis 1966 als Referent beim deutschen Rat für Formgebung. Von 1966 bis 1972 war er Kunsterzieher an der Kasseler Herderschule. Ab 1966 arbeitete er als freischaffender Künstler in Kassel. Überregional bekannt wurde er besonders durch seine Keramikarbeiten. Christa Moering zeigte 1981 in ihrer Wiesbadener Galerie Atelier Moering seine Ölbilder und Collagen.

Werke in Sammlungen

Wichtige Keramiken von Peter Lakotta befinden sich in der Sammlung Moderne Keramik des 20. Jahrhunderts in Schloss Villa Ludwigshöhe in Edenkoben. Sie gehörten zur Sammlung von Lotte Reimers und Jakob Wilhelm Hinder im Museum für Moderne Keramik in Deidesheim, die 1993 in den Bestand des Rheinischen Landesmuseum Trier und 2005 an den heutigen Standort gelangte. Aus der Deidesheimer Sammlung heraus wurde 1972 eine Vase als Beispiel für Lava- oder Tiger-Glasur auf der anlässlich der Olympiade 1972 im Münchener Haus der Kunst gezeigten Ausstellung Weltkulturen und moderne Kunst ausgestellt.

Literatur

Einzelnachweise

  1. Walter Helmut Lokau: Die gescheiterte Institutionalisierung. Eine kritische Bilanz der Rezeption zeitgenössischer Keramik in Deutschland nach 1945. Diss. Univ. Freiburg/Br. 2008, S. 120 Anm. 256; PDF online in der Deutschen Digitalen Bibliothek
  2. Jakob Wilhelm Hinder: Zur Entwicklung der neuen deutschen Keramik (Teil 5), in: Keramische Zeitschrift Bd. 21, 1969, S. 50 f.
  3. Staatliche Kunsthalle Baden-Baden (Hrsg.): Deutsche Kunst 1959 II. Erster Deutscher Kunstpreis der Jugend 1959 … vom 12. September bis 18. Oktober. Staatliche Kunsthalle, Baden-Baden 1959, ungez. [S. 27].
  4. Junge deutsche Maler. Ausstellung des Kasseler Kunstvereins e. V. in Verbindung mit der II Documenta ’59 vom 11.7. bis 10.8.1959. Kassel, 1959. Katalog Nr. 37–40. Online, abgerufen am 26. April 2017.
  5. Künstler, keramik-sammlung.de
  6. Moderne Keramik des 20. Jahrhunderts – Die Sammlung Hinder/Reimers des Landes Rheinland-Pfalz, keramik-sammlung.de
  7. Getigerte Glasuren. In: Weltkulturen und moderne Kunst. Die Begegnung der europäischen Kunst und Musik im 19. und 20. Jahrhundert mit Asien, Afrika, Ozeanien, Afro- und Indo-Amerika. Bruckmann, München 1972, ISBN 3-7654-1464-6, S. 362: Nr. 1320.
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