Peter Woop (* 20. März 1945 in Parchim; † 27. November 2021 in Leipzig) war ein deutscher Musiker, Erfinder und Unternehmer. Er entwickelte und produzierte Elektronische Orgeln.

Leben

Peter Woop wuchs als Sohn von Erich Woop und dessen Ehefrau Hertha, geborene Bardtke, in Hamburg auf. Im Alter von 12 Jahren baute er im Arbeitszimmer seines Vaters seine erste elektronische Orgel. Er begann mit den ersten Versuchen zum Bau einer vollelektronischen Orgel, die alle spieltechnischen und klanglichen Eigenschaften einer herkömmlichen Pfeifenorgel aufweisen sollte. Vier Jahre später war diese erste Orgel mit neunzig klingenden Registern fertiggestellt.

Nach im Alter von 13 Jahren bestandener Aufnahmeprüfung studierte er an der Musikhochschule Hamburg Klavier. Er wechselte 1963 zum Fach Orgel und legte 1966 die Organistenprüfung B ab. Nach mehreren Praktika bei Steinway & Sons und der Deutschen Hammond Instrument GmbH in Hamburg war er als Instrumentenbauer tätig und entwickelte sich zum Elektronikfachmann weiter. Auch arbeitete er im Service für elektronische Musikinstrumente, wo er die Hammondorgel kennenlernte.

Woop gründete das Musikhaus Woop, das in den 1980er und 1990er Jahren im schwäbischen Steinheim an der Murr beheimatet war. Dazu gehörten neben der Entwicklung und dem Bau von Digitalpfeifenorgeln eine Orgelschule sowie der Verkauf von Musikinstrumenten und Zubehör. Ab 2001 lebte Woop in Leipzig, führte sein Geschäft dort fort und gestaltete auch als Organist mit seinen Orgeln Gottesdienste und Musikveranstaltungen.

Peter Woop war geschieden und hatte zwei Töchter. Er starb 2021 im Alter von 76 Jahren; seine letzte Ruhestätte befindet sich auf dem Ostfriedhof in Leipzig.

Elektronische Sakralorgeln

Woop widmete sich der Entwicklung und dem Bau elektronischer Sakralorgeln. Er entwickelte 1988 ein patentiertes Resonatoren-Klangabstrahlungssystem, das eine „Kreuzung aus Orgelpfeife und ausgetüfteltem elektromagnetischen Wandler sein sollte. Nach Eigenentwicklungen der ersten Jahre, die auf analogen Konzepten aufsetzte, konzentrierte sich Woop auf digitale Klangsynthese-Techniken. Ziel des Klangabstrahlungssystems war es, die Ästhetik der klassischen Pfeifenklänge in einem intelligenten Mikroprozessor-Gedächtnis zu speichern und durch einfachen Tastendruck zur Entfaltung zu bringen. Dazu war eine umfangreiche Software erforderlich. Die aus Kupfer und Zinn geformten Pfeifen waren mit einem System von Akustikwandlern so bestückt, gekoppelt und aktiviert, dass ihr Klangbild einer Pfeifenorgel zum Verwechseln ähnlich waren. Jede Digitalpfeifenorgel war ein Unikat, das Kundenwünschen und den Anforderungen des Raumes angepasst wurde.

Einzelnachweise

  1. Herstellung elektronischer Kirchenorgeln Musikhaus - Orgelschule Peter Woop, Steinheim a. d. Murr. In: North Data. Abgerufen am 3. Oktober 2023.
  2. WOOP Digitalpfeifen-Orgeln GmbH, Leipzig - Elektronik. In: Companyhouse. Abgerufen am 3. Oktober 2023.
  3. Peter Woop Orgelpfeifen haben ein besonderes Innenleben. In: Leipziger Volkszeitung, Ausgabe 27./28. Dezember 2003, S. 17.
  4. Digitale Sakralorgel - nah gesehen! Zu Gast bei Peter Woop, dem Erfinder der Digitalpfeifen. In: OKEY! Ausgabe Juni/Juli 1997, S. 34/35.
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