Das Peterskloster Merseburg, eigentlich Kloster St. Peter und Paul, war ein Benediktinerkloster in Merseburg vom 11. bis zum 16. Jahrhundert.

Geschichte

Eine Kirche St. Petri in Altenburg wurde bereits 1012 erwähnt. Ob an dieser zwischenzeitlich das vormalige Domkapitel St. Johannes angesiedelt war, ist unsicher.

Das Kloster wurde wahrscheinlich vor 1073 gegründet. 1091 weihten es Bischof Werner von Merseburg und Erzbischof Hartwig von Magdeburg (erneut?). Das Kloster stand in den folgenden Jahrhunderten unter einem starken Einfluss der Bischöfe und des Domkapitels. Zwischen 1220 und 1250 wurden die Klausurgebäude, insbesondere der Sommerremter, das Dormitorium und die Marienkapelle erneuert. 1451 schloss es sich der Bursfelder Kongregation an.

Nachdem 1543 ein Versuch gescheitert war, eine Landesschule zu errichten, wurde das Kloster 1562 aufgelöst. Die Anlage verfiel und wurde in großen Teilen abgetragen. Erhalten blieben die südlichen und östlichen Klausurbauten. Die darunter befindlichen Keller stammen noch aus der Zeit um das Jahr 1250. Anfang des 17. Jahrhunderts wurde eine Pfarrwohnung eingerichtet, ab 1627 wurden die Gebäude für das Gestüt des herzoglichen Hofs genutzt. 1913 wurden die erhaltenen Reste restauriert und ein Heimatmuseum eingerichtet. Außerdem entstand ein neogotischer Torbogen. Die Grundmauern der nicht erhaltenen Klosterkirche wurden bei Ausgrabungsarbeiten freigelegt.

Seit einigen Jahren wird das Gelände für kulturelle Angebote genutzt.

Literatur

  • Falko Grubitzsch, Marina Meincke-Floßfeder, Denkmalverzeichnis Sachsen-Anhalt, Band 6.1, Landkreis Merseburg-Querfurt (I), Altkreis Merseburg, fliegenkopf verlag Halle, 2000, ISBN 3-910147-66-6, Seite 131.
  • Otto Rademacher: Das Kloster S. Petri in Merseburg. Festschrift zur Einweihung der restaurierten Klosterräume und des Heimatmuseums am 30. April 1913. Merseburg 1913.
  • Matthias Eifler: Ein Reformstatut für das Merseburger Benediktinerkloster St. Peter und Paul. In: Enno Bünz, Stefan Zebruck, Helmut G. Walther (Hrsg.): Religiöse Bewegungen im Mittelalter. Festschrift für Matthias Werner zum 65. Geburtstag. (Veröffentlichungen der Historischen Kommission für Thüringen. Kleine Reihe 24, Schriftenreihe der Friedrich-Christian-Lesser-Stiftung Bd. 19). Böhlau Köln, Weimar, Wien 2007, ISBN 978-3-412-20060-2. S. 309–346.
  • Christof Römer: Die Mönchsklöster der Benediktiner in Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen-Anhalt, Thüringen und Sachsen. (= Germania Benedictina 10.) St. Ottilien 2012, S. 951–991.
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Einzelnachweise

  1. Paul Fridolin Kehr: Urkundenbuch des Hochstifts Merseburg. Teil 1. Halle a. S. 1899. S. 41 Nr. 39
  2. Der Autor Ernst Brotuff behauptete dies im 16. Jahrhundert, da seine Aussagen auch sonst nicht immer zuverlässig sind und es keine mittelalterlichen Informationen dazu gibt, ist es ungewiss.
  3. Otto Rademacher: Die Merseburger Bischofschronik. Merseburg 1903. S. 58
  4. Falko Grubitzsch, Marina Meincke-Floßfeder, Denkmalverzeichnis Sachsen-Anhalt, Band 6.1, Landkreis Merseburg-Querfurt (I), Altkreis Merseburg, fliegenkopf verlag Halle, 2000, ISBN 3-910147-66-6, Seite 131

Koordinaten: 51° 21′ 51,3″ N, 11° 59′ 54,1″ O

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