Die Kirche hl. Johannes der Täufer ist die römisch-katholische Pfarrkirche des Ortes Sankt Johann ob Hohenburg der Gemeinde Söding-Sankt Johann in der Weststeiermark. Ihre Geschichte führt bis in das Ende des 13. Jahrhunderts zurück.
Geschichte
Die erste urkundliche Erwähnung der Kirche als Pfarre "St. Johannes unter Krembs" erfolgte im Jahr 1292. Im 16. Jahrhundert kam die verfallene Kirche als Filiale zur Pfarre Mooskirchen. Durch Bestrebungen der Freiherren von Jell und der Freiherren von Moll wurde die Kirche auf dem Schloss Hohenburg wieder hergestellt und ein Seelsorger bestellt. Am 16. April 1697 wurde Sankt Johann wieder eine eigenständige Pfarre.
Im Jahr 1844 war die Pfarrkirche so baufällig das sie gesperrt und im Jahr 1848 abgerissen werden musste. Der Kirchenneubau wurde am 16. August 1849 begonnen und die Segnung des Sakralbaues erfolgte am 21. Juli 1850. Die Konsekration wurde am 3. September 1860 vom Fürstbischof Ottokar Maria von Attems durchgeführt. Im Jahr 1988 erfolgte eine Renovierung der Außen- und Innenseite.
Beschreibung
Die nach Norden orientierte Kirche wurde nach einem Entwurf von Carl Schaumburg in historisierenden Renaissanceformen durch den Baumeister Karl Ohmeyer errichtet. Der schlanke Kirchturm ist 45,2 Meter hoch und befindet sich an der südlichen Fassade. Er beherbergt vier Glocken.
Die neogitsche Inneneinrichtung wie die Altäre, das Taufbecken sowie die Kanzel stammen aus der Zeit zwischen 1870 und 1872 und wurde von Franz Kelz gestaltet. Das vom Wiener Maler Uiz angefertigte Altarbild auf dem Hochaltar zeigt die Taufe Jesu und ist eine Kopie eines Bildnisses des Malers Guide Reni. Unter dem Chor befindet sich eine kleine Kapelle, in welcher ein noch aus der alten Kirche stammender Altar steht. An der Mensa des Hochaltares sind einige, aus dem 17. und 18. Jahrhundert stammende Grabsteine eingemauert, welche ebenfalls aus der Vorgängerkirche hierher übertragen worden sind. In der westlichen Eingangsvorhalle befindet sich der ganzfigurige Grabstein aus Rotmarmor des 1525 verstorbenen Pernhart von Pranckh, welcher ihn in voller Rüstung zeigt.
In der Kirche hängen mehrere von Franz Nagler gemalte Bilder. Die Krippenfiguren wurden Anfang der 1970er Jahre vom weststeirischen Bildhauer Alfred Schlosser geschaffen.
Literatur
- Bundesdenkmalamt (Hrsg.): Dehio Steiermark (ohne Graz). 2. Auflage. Berger, Horn/Wien 2006, ISBN 3-85028-439-5, S. 437.
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Pfarre St. Johann ob Hohenburg. www.katholische-kirche-steiermark.at, abgerufen am 25. Januar 2016 (deutsch).
- 1 2 3 4 Pfarrchronik. www.st-johann-koeppling.at, abgerufen am 25. Januar 2016 (deutsch).
- 1 2 3 Bundesdenkmalamt (Hrsg.): Dehio Steiermark (ohne Graz). 2. Auflage. Berger, Horn/Wien 2006, ISBN 3-85028-439-5, S. 437.
- ↑ Gertrude Vanek: Der weststeirische Bildhauer Alfred Schlosser. Anmerkungen zur Ikonographie einer volkstümlichen Bilderwelt der Gegenwart. Diplomarbeit am Institut für Volkskunde der Karl-Franzens-Universität Graz 1998, S. 377.
Koordinaten: 47° 0′ 35,2″ N, 15° 13′ 36,2″ O