Die römisch-katholische Pfarrkirche Virgen steht im Zentrum von Virgen-Ort in der Gemeinde Virgen im Bezirk Lienz im Bundesland Tirol. Die dem Patrozinium des hl. Virgil von Salzburg unterstellte Pfarrkirche gehört zum Dekanat Matrei in Osttirol in der Diözese Innsbruck. Die Kirche steht unter Denkmalschutz (Listeneintrag).
Geschichte
Die Gründung der Pfarre wurde in karolingischer Zeit angenommen.
Über einem älteren Bauteil im Südosten wurde ein spätgotischer Kirchenbau erbaut und 1516 geweiht. 1784/1785 wurde die Kirche durch Architekt Jakob Hatzer erweitert.
Architektur
Der gotische und barockisierte Kirchenbau, von einem ummauerten Friedhof umgeben, steht in einem reizvollen Bauensemble.
Das Kirchenäußere zeigt ein Langhaus mit Strebepfeilern und einen eingezogenen Polygonalchor mit abgetreppten und gleichzeitig gebrochenen Strebepfeilern, Chor und Sakristei haben einen profilierten Sockel, das steile Satteldach ist über dem Chor abgewalmt.
Die Gewölbemalereien entstanden 1936 durch Karl Rieder und Hans Gasser, sie zeigen im Chor Lamm Gottes und das Buch mit den sieben Siegeln, Johannes der Täufer und König David und im Langhaus Christus mit den Heiligen Rupert und Virgil, Engel, sowie seitlich mehrere Heilige mit den ihnen im Bereich der Pfarre Virgen geweihten Kapellen, sowie die Heiligen Notburga, Antonius von Padua und Isidor.
Einrichtung
Den Hochaltar schuf Josef Stauder 1844 in spätklassizistischen Formen, er zeigt im Rundgiebel die göttlichen Tugenden Glaube, Hoffnung, Liebe und trägt seitlich die Figuren der Heiligen Peter und Paul und zeigt das Altarbild Hll. Rupert und Virgil aus 1744.
Zahlreiche Barockfiguren entstanden in der Werkstatt Johann Paterer in der Mitte des 18. Jahrhunderts und wurden aus der Karmeliten-Franziskaner-Kirche in Lienz hierher übertragen, sie zeigen die Heiligen Katharina, Barbara, Sebastian, einen Mönch mit Pallium, Antonius von Padua, Engel mit Leidenswerkzeugen, Putti.
Die Orgel um 1840 hat ein Gehäuse im Neorenaissancestil.
Grabdenkmäler
- Im Chor befinden sich barocke Grabsteine, zu Christoph Troyer von Ansheim gestorben 1668 und zu Josef Lutz von Glätsch gestorben 1716.
Literatur
- Virgen, Pfarrkirche hl. Virgilius, „Totenbahrhäuschen“ am Friedhof, Widum. In: Die Kunstdenkmäler Österreichs. Dehio Tirol 1980. S. 840–841.
Weblinks
Koordinaten: 47° 0′ 13″ N, 12° 27′ 27,1″ O