Pharaoschlange (auch Pharaonenschlange oder Schlange des Pharao) bezeichnet einen zylindrischen bzw. kegelförmigen Scherzartikel, der nach Entzünden eine stark aufquellende schlangenförmige Asche erzeugt. Ursprünglich enthielten Pharaoschlangen Quecksilber(II)-thiocyanat, das aber wegen seiner Giftigkeit (und der beim Verbrennen entstehenden Quecksilberdämpfe) nicht mehr für diesen Zweck verwendet wird. In Schulversuchen der Sekundarstufe I wird hiermit ein chemisches Experiment bezeichnet, bei dem eine mit Kohlenstoffdioxid aufgeschäumte hochporöse Kohlenstoffstruktur in einer Schlangenform entsteht. Der Versuch dient als Einführung in die organische Chemie und für das Element Kohlenstoff.
Das Wort Pharaoschlange erinnert an den biblischen Auftritt Moses, der seinen Stab in eine Schlange verwandelt hat.
Chemische Reaktion
Der chemische Versuch kann mit Puderzucker und konzentrierter Schwefelsäure durchgeführt werden. Andere Quellen benutzen auch Zucker, Asche und Brennspiritus. Eine Quelle zeigt einen Versuch mit Emser Pastillen und Brennspiritus, der angezündet wird. Die Reaktion ist nicht ungefährlich und kann bei unsachgemäßer Handhabung zu schweren Verbrennungen führen.
In allen Fällen entsteht als Reaktionsprodukt elementarer Kohlenstoff und gasförmige Reaktionsprodukte, die den Kohlenstoff aufschäumen.
Der Versuch kann auch mit anderen Chemikalien durchgeführt werden.
Einzelnachweise
- ↑ Eintrag zu Pharaoschlangen. In: Römpp Online. Georg Thieme Verlag, abgerufen am 14. Juni 2014.
- ↑ wien ORF at/Agenturen red: Schülerinnen im Chemieunterricht schwer verletzt. 23. Oktober 2020, abgerufen am 23. Oktober 2020.
- ↑ ORF: Chemieunfall: Schüler schwer verletzt. Abgerufen am 9. November 2013.
- ↑ Der Tagesspiegel: Chemie-Versuch Pharaoschlange war Schuld an Unfall. Abgerufen am 6. März 2015.
- ↑ Annalen der Chemie und Pharmacie, Band 69–70; Band 145–146, von Justus Liebig. books.google.de, abgerufen am 3. November 2009.
Literatur
- G. Jander, H. Spandau: Kurzes Lehrbuch der anorganischen und allgemeinen Chemie. Springer-Verlag, Berlin/ Heidelberg 1987, ISBN 3-540-16749-8.