Phare de Dunkerque
Leuchtturm Dünkirchen
Phare de Dunkerque, auch Phare de Risban, 2008
Ort: Dunkerque
Frankreich Frankreich
Lage: In der Altstadt im Hafen
Geographische Lage: 51° 2′ 56″ N,  21′ 51,9″ O
Seekarte
Fahrwasser: zwischen Ärmelkanal und Nordsee
Höhe Turmbasis: 3,35 m
Turmhöhe: 63 m (206,7 ft)
Feuerhöhe: 59 m (193,6 ft)
Bauart: Ziegelsteinturm
Bauform: Zylindrischer Turm mit Galerie
Tageslicht-
Markierung:
weißer Turm und schwarzes Laternenhaus
Kennung: Fl (2) W. 10s
Nenntragweite weiß: 26 sm (48,2 km)
Optik: Fresnel-Linse
Betriebsart: Halogenlampe 1000 W
Funktion: Orientierungsfeuer
Bauzeit: 1843
Betriebszeit: seit 1843
Listeneinträge
UKHO: A 1114
NGA: 8964
ARLHS: FRA-537

Denkmalliste: Nr. PA59000173
Betreiber: DIRM MEMN
Architekt: Léonce Reynaud (1803–1880)

Der Phare de Dunkerque (deutsch Leuchtturm von Dünkirchen), auch Phare de Risban genannt, ist ein Leuchtturm an der französischen Nordseeküste im Département Nord. Er befindet sich im Hafen der Stadt Dunkerque und gilt als nördlichster Leuchtturm Frankreichs.

Lage

Am heutigen Standort des Leuchtturms wurde ab 1681 auf einer rund 800 Meter von der Stadt entfernten Sandbank das Fort de Risban nach Plänen des Festungsbaumeisters und General de Vauban erbaut. Schon zu diesem Fort gehörte ein Leuchtturm, wurde aber in Folge des Friedens von Utrecht von 1713 mitsamt dem Leuchtturm geschleift. Ab 1741 wieder aufgebaut, auf Grund des Friedens von Aachen von 1748 abermals niedergerissen, erfolgte die letztmalige Wiederherstellung ab 1806. Nachdem das Fort Risban bei Springfluten im Jahr 1825 bereits teilweise zerstört worden war, wurde es bis 1848 aufgegeben.

Geschichte

Das von Augustin Jean Fresnel und Roussel initiierte „Allgemeines Programm zur Beleuchtung der Küsten Frankreichs“ (Programme général d'éclairage des côtes de France) von 1825 sah bereits den Bau eines Leuchtturms in Dunkerque vor. Er war einer der allerersten Leuchttürme, die während des ersten französischen Seesignalisierungsplans errichtet wurden nach den Plänen des Architekten Léonce Reynaud (1803–1880).

Die ministerielle Genehmigung zu dessen Bau wurde aber erst am 5. November 1838 erteilt. Der Auftrag zum Bau des Turms ging für 190.000 Gold Franc an Bourdon et Compagnie, welche den Turm in zweijähriger Arbeit ab 1841 errichtete. Bis zur Inbetriebnahme im Jahr 1843 liefen Kosten von 212.586 Gold Francs auf. Die Arbeiten zum Einbau einer elektrischen Beleuchtungsanlage wurden im April 1883 an den Ingenieur Lyriaud vergeben und dauerten bis ins Jahr 1885. Zu diesem Zweck wurde ein Gebäude zur Aufnahme der zur Stromversorgung notwendigen Generatoren errichtet. Der Leuchtturm wurde 1985 automatisiert und im Jahr 2010 zum Monument historique erklärt. Ebenfalls seit 2010 ist der Turm als Teil des Musée du Port öffentlich zugänglich. Zu diesem Zweck wurde 2012 ein Empfangsbereich eingerichtet, der auch eine Ausstellung zur Geschichte des Leuchtturms, zur Technik und dem Leben der Leuchtturmwärter beherbergt.

Bauwerk

Der aus Mauerwerk bestehende Turm hat eine zylindrische Form und erreicht einschließlich Laterne eine Höhe von 63 Metern. Der Brennpunkt der Optik befindet sich auf einer Höhe von 60 Metern bzw. 278 Treppenstufen über dem Boden. Das Ziegelmauerwerk des Turms ist weiß verputzt und weist direkt unterhalb der Laterne zwei schwarz abgesetzte Ringen auf, die durch ebenfalls schwarz abgesetzte Säulen verbunden sind. Der Turm hat einem Innendurchmesser von 3,90 Metern erhebt sich aus einem viereckigen Sockelbauwerk, dessen Fenster und Türen mit Rundbögen verziert sind. In dem ehemaligen Leuchtturmwärtergebäude zu Füßen des Leuchtturms befinden sich u. a. die Büsten von A. Fresnel und die des französischen Hydrographen Charles-François Beautemps-Beaupré (1766–1854).

Der Leuchtturm-Komplex steht unter Denkmalschutz und wurde als Monument historique in der Base Mérimée des französischen Kulturministeriums unter der Nr. IA59002001 seit dem 19. April 2011 geführt.

Philatelie

In philatelistischer Würdigung des Leuchtturms gab die französische Post mit Ausgabejahr 2019 eine Briefmarke im Wert von Lettre prioritaire heraus.

Siehe auch

Commons: Phare de Dunkerque – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Russ Rowlett: Lighthouses of France: North Coast. In: The Lighthouse Directory. University of North Carolina at Chapel Hill (englisch).
  2. Registrierungen:
  3. 1 2 3 4 Eintrag Nr. IA59002001 in der Base Mérimée des französischen Kulturministeriums (französisch)
  4. Architekt Léonce Reynaud
  5. Phare de Dunkerque, 2019
  6. Markenheft mit 12 Leuchttürmen Titel Repéres de nos côtes (Wahrzeichen unserer Küsten)
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