Philibert I., genannt der Jäger (* 7. August 1465 in Chambéry; † 22. September 1482 in Lyon) war in den Jahren 1472–1482 Herzog von Savoyen.

Philibert war der Sohn von Herzog Amadeus IX. und Jolanthe von Valois, der Schwester des französischen Königs Ludwig XI., die für Philibert, der beim Tod seines Vaters im Jahre 1472 noch minderjährig war, die Regentschaft übernahm. Um die Beziehungen zum mächtigen Nachbarn Mailand zu fördern, verheiratete Jolanthe ihren Sohn im Jahre 1476 mit 11 Jahren mit Bianca Maria Sforza, Tochter des Herzogs Galeazzo Maria Sforza. Savoyen geriet zu dieser Zeit jedoch in eine tiefe Krise, als die Schweizer Eidgenossen 1475 das Waadtland an sich rissen und Herzog Karl der Kühne von Burgund Jolanthe 1476 bei Genf entführte. König Ludwig XI. gelang es allerdings, sie wieder frei zu bekommen. Sie starb jedoch bereits 1478. Neuer Vormund des nun 13-jährigen Herzogs wurde der Bischof von Genf.

Philibert wuchs unterdessen heran, beschäftigte sich allerdings hauptsächlich mit Festen und Jagden, woher denn auch sein Beiname stammt. Ludwig XI. versuchte diese Situation zu nutzen und seinen Einfluss auf Savoyen zu stärken. Philibert starb dann kinderlos bereits im Alter von 17 Jahren, sodass die Herrschaft auf seinen mit 14 Jahren ebenfalls noch unmündigen Bruder Karl I. überging. Philiberts Witwe Bianca Maria heiratete später den deutschen König Maximilian I., der sich 1508 mit päpstlicher Genehmigung zum „erwählten römischen Kaiser“ ernannte.

Literatur

  • Bernard Demotz: Philibert I., Hz. von Savoyen. In: Lexikon des Mittelalters. Bd. 6, 1993, Sp. 2055.
  • Arkstée et Merkus (Hrsg.): Histoire universelle. 1776 (online).
Commons: Philibert I. – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
VorgängerAmtNachfolger
Amadeus IX.Herzog von Savoyen
1472–1482
Karl I.
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