Deutschland Philipp-Freiherr-von-Boeselager-Kaserne

Kaserne

Land Deutschland Deutschland
Gemeinde Grafschaft
Koordinaten: 50° 34′ 8″ N,  2′ 9″ O
Eröffnet 1996
Personalstärke bis zu 400
Stationierte Truppenteile
Kommando Strategische Aufklärung
Zentrale Abbildende Aufklärung
Bundeswehrfeuerwehr Grafschaft
Deutschland
Deutschland
Deutschland
Ehemals stationierte Truppenteile
Zentrum für Nachrichtenwesen der Bundeswehr Deutschland

Lage der Philipp-Freiherr-von-Boeselager-Kaserne (Grafschaft) in Rheinland-Pfalz

Die Philipp-Freiherr-von-Boeselager-Kaserne in Grafschaft ist eine Liegenschaft der Bundeswehr. Hauptnutzer ist das Kommando Strategische Aufklärung. In der Kaserne arbeiten bis zu 400 Personen, darunter bis zu 270 Soldaten.

Lage

Die Kaserne liegt im Gewerbepark Gelsdorf etwa zwei Kilometer südwestlich des ehemaligen Autobahn-Behelfsflugplatzs auf der Bundesautobahn 61, von dem aus die Liegenschaft zu sehen ist. Etwa vier Kilometer südöstlich liegt der ehemalige Ausweichsitz der Verfassungsorgane des Bundes. Bonn, zum Zeitpunkt der Eröffnung der Kaserne noch Bundeshauptstadt, liegt knapp 20 Kilometer nordöstlich. Die Tomburg-Kaserne in Rheinbach ist etwa neun Kilometer nordwestlich.

Namensgebung

Die Kaserne ist nach Philipp Freiherr von Boeselager benannt. Boeselager war Offizier der Wehrmacht und Widerstandskämpfer gegen den Nationalsozialismus. Er wurde 1917 auf der 18 Kilometer nordnordwestlich der Kaserne gelegenen Burg Heimerzheim in der heutigen Gemeinde Swisttal geboren. Die Verleihung des Kasernennamens erfolgte am 7. Oktober 2009 durch den damaligen Bundesminister der Verteidigung, Franz Josef Jung. Dem Festakt wohnte die Witwe des Namensgebers bei, Rosa Maria Freifrau von Boeselager. Zuvor war die Dienstliegenschaft namenlos.

Beschreibung

Die vergleichsweise kleine Bundeswehrkaserne hat eine Ausdehnung von etwa 500 mal 300 Meter und umfasst circa 16 Hektar. Die Liegenschaft ist Militärischer Sicherheitsbereich In einer Sperrzone liegt ein Bürogebäude mit rotem Klinker und vier Etagen und ein Schutzbau als Untertageanlage. Der Bunker, für den 240.000 m³ Boden ausgehoben wurden, ist 36 m tief, hat 5000 m² Nutzfläche und sieben Etagen. Außerdem befinden sich in der Sperrzone zwei Türme mit Satellitenantennen und eine weitere Satellitenantenne auf dem Schutzbau. Außerhalb der Sperrzone sind Parkplätze, ein Hubschrauberlandeplatz sowie das Gebäude der wegen des Untertagebaus betriebenen Bundeswehrfeuerwehr.

Geschichte

Im Jahr 1985, während des Kalten Krieges, begannen die Planungen für den im September 1990 begonnenen Bau eines 200 Millionen DM teuren Schutzbaus für das damals im rund sieben Kilometer südöstlich gelegenen Bad Neuenahr-Ahrweiler stationierte Amt für Nachrichtenwesen der Bundeswehr. 1996 konnten die ersten Soldaten des Amtes den Schutzbau beziehen; der Rest folgte bis 2000.

Bis Ende der 2020er Jahre soll ein neues Stabsgebäude errichtet sowie das Feuerwehrgebäude erweitert werden.

Dienststellen

Folgende Dienststellen sind oder waren in der Kaserne stationiert:

Aktuell:

Ehemalig:

Einzelnachweise

  1. 1 2 Mit Dr. Tobias Lindner beim Kommando Strategische Aufklärung Gelsdorf zu Gast. In: blick-aktuell.de. 1. Oktober 2019, abgerufen am 23. Januar 2021.
  2. Neubenennungen seit 1995. (PDF) Bundesvereinigung Opfer der NS-Militärjustiz, abgerufen am 23. Januar 2021.
  3. Bundesministerium der Verteidigung: Jung verleiht Bundeswehrliegenschaft neuen Namen (Memento vom 11. Oktober 2009 im Internet Archive). 8. Oktober 2009.
  4. 1 2 Alexander Szendar: Strategische Aufklärung – Bundeswehr belauscht die Welt. In: https://www.spiegel.de/. 1. September 2008, abgerufen am 23. Januar 2021.
  5. 1 2 Günther Schmitt: Gigantische Pyramide aus Erdaushub – Als Cheops die Grafschaft grüßte. In: General-Anzeiger (Bonn). 15. März 2014, abgerufen am 23. Januar 2021.
  6. Günther Schmitt: Philipp-Freiherr-von-Boeselager-Kaserne: Bundeswehr ist der größte Arbeitgeber der Gemeinde Grafschaft. In: General-Anzeiger. 22. August 2013, abgerufen am 23. Januar 2021.
  7. Standortdatenbank der Bundeswehr. In: Standortdatenbank der Bundeswehr. www.zmsbw.de, abgerufen am 23. Januar 2021.
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