Philipp Albrecht von Gemmingen (* 10. April 1782 in Bonfeld; † 16. April 1852 in Stuttgart) war württembergischer Generalmajor und Gestütsdirektor.

Leben

Philipp Albrecht entstammt dem 2. Ast (Bonfeld) der II. Linie (Gemmingen und Guttenberg) der Freiherren von Gemmingen. Er war der jüngste der drei Söhne des badischen Kammerherrn und Ritterrats des Ritterkantons Kraichgau, Ludwig Eberhard von Gemmingen-Guttenberg (1750–1841), und der Louise Auguste Freiin von Saint-André (1752–1815). Er besuchte die Karlsschule in Stuttgart und war danach in österreichischen Militärdiensten, später in Diensten Württembergs. Auf württembergischer Seite nahm er am Winterfeldzug 1812 nach Russland teil, wo er bei Smolensk verwundet wurde. In die Heimat zurückgekehrt wurde er Direktor des Militärgestüts in Freudental. 1817 wurde er Leiter des Königlich Württembergischen Gestüts Weil und aller anderer königlicher Privatgestüte. Er bekleidete zuletzt den Rang eines Generalmajors und galt als vortrefflicher Pferdekenner, Reiter und Jäger.

1837 wurde Gemmingen mit dem Kommenturkreuz des Ordens der Württembergischen Krone ausgezeichnet.

Nach dem Tod seines Vaters wurde das väterliche Erbe (bestehend aus Bonfeld-Unterschloss, Guttenberg, Dammhof und Niedersteinach) zum Kondominat, das gemeinsam von Philipp Albrecht und seinen beiden älteren Brüdern Ludwig Reinhard (1777–1852) und Karl Friedrich (1779–1871) verwaltet wurde. Da Ludwig Reinhard kinderlos blieb, fiel an Philipp Albrechts Nachfahren insgesamt die Hälfte des Kondominats. Das Kondominat bestand bis 1932 fort.

Familie

Philipp Albrecht war in erster Ehe ab 1816 mit Emilie von Rauch (1795–1821), der Schwester der Heilbronner Papierfabrikanten Moriz von Rauch und Adolf von Rauch, und in zweiter Ehe ab 1826 mit Karoline von Lützow (1792–1853) verheiratet. Seine zweite Gattin war Hofdame der Königin Pauline von Württemberg, Tochter Louise heiratete 1851 den württembergischen Minister Karl von Waechter-Spittler.

Nachkommen:

Siehe auch

Literatur

  • Carl Wilhelm Friedrich Ludwig Stocker: Familien-Chronik der Freiherren von Gemmingen, Heidelberg 1895, S. 120–122.
  • Walter von Hueck (Hrsg.): Stammfolge des Geschlechts der Freiherren von Gemmingen, Sonderdruck aus dem Genealogischen Handbuchs des Adels Band 37 (Freiherrliche Häuser A, Band VI), C. A. Starke Verlag, Limburg an der Lahn 1966
  • Rudolf Petzold: Bonfeld und die Freiherren von Gemmingen von 1476 bis 1806, dem Übergang zu Württemberg, in: Heimatbuch Bonfeld, hrsg. von der Stadt Bad Rappenau 2000
  • Werner Gebhardt: Die Schüler der Hohen Karlsschule. Ein biographisches Lexikon. Kohlhammer, Stuttgart 2011, ISBN 978-3-17-021563-4, S. 252.
  • Gothaisches genealogisches Taschenbuch der freiherrlichen Häuser auf das Jahr 1873. Drei und zwanzigster Jahrgang, S.194

Einzelnachweise

  1. Königlich Württembergisches Hof- und Staatshandbuch 1839. S. 30.
  2. Heimatbuch Bonfeld, 2000, S. 84.
This article is issued from Wikipedia. The text is licensed under Creative Commons - Attribution - Sharealike. Additional terms may apply for the media files.