Philipp Hügly (* 30. Dezember 1879 in Haßloch; † 29. Januar 1963 ebenda) war ein deutscher Politiker (SPD/USPD/KPD). Er war Abgeordneter des Bayerischen Landtages (1920–1924).

Leben

Hügly besuchte von 1887 bis 1894 die Volksschule und war anschließend bis 1908 als Tagelöhner, Berg-, Metall- und Fabrikarbeiter tätig. 1908 fand er eine Anstellung als Bahnarbeiter bei den Pfälzischen Eisenbahnen in Haßloch.

1899 trat er der Sozialdemokratischen Partei Deutschlands (SPD) bei. Von 1914 bis 1923 war er Mitglied des Gemeinderates in Haßloch. Hügly bewegte 1917 die gesamte SPD-Gemeinderatsfraktion zum Übertritt zur Unabhängigen Sozialdemokratischen Partei Deutschlands (USPD) und wurde selbst Vorsitzender des Haßlocher Ortsvereins der USPD. Im Juni 1920 wurde er für die USPD in den Bayerischen Landtag gewählt, dem er bis 1924 angehörte. Er war Mitglied im Ausschuss für Eingaben und Beschwerden sowie im Ausschuss für die Besoldungsordnung. Im Dezember 1922 wechselte Hügly zur SPD-Fraktion. 1924 trat er zur Kommunistischen Partei Deutschlands (KPD) über und wurde 1928 Mitglied der Bezirksleitung Pfalz. Im März 1933 war er Kandidat der KPD zum Reichstag, danach verbrachte er vom 10. März bis zum 8. April 1933 vier Wochen in sogenannter „Schutzhaft“. Hügly wurde im März 1933 als Arbeiter beim Reichsbahnausbesserungswerk in Ludwigshafen entlassen und fand erst 1937 wieder Arbeit bei der Firma Duttenhöfer in Haßloch.

Nach Kriegsende 1945 war Hügly wieder Mitarbeiter der pfälzischen Bezirksleitung der KPD. Von 1946 bis 1956 war er Mitglied des Gemeinderates Haßloch und bis 1952 dort auch Zweiter Beigeordneter. 1951 kandidierte er erfolglos für die KPD zum rheinland-pfälzischen Landtag.

Literatur

  • Wilhelm Heinz Schröder: Sozialdemokratische Parlamentarier in den deutschen Reichs- und Landtagen 1867–1933. Biographien, Chronik, Wahldokumentation. Ein Handbuch. Droste, Düsseldorf 1995 (=Handbücher zur Geschichte des Parlamentarismus und der politischen Parteien, Band 7), S. 522.
  • Klaus J. Becker: Die KPD in Rheinland-Pfalz 1946–1956. von Hase & Koehler, Mainz 2001, ISBN 3-7758-1393-4, S. 453f.
  • Joachim Lilla: Der Bayerische Landtag 1918/19 bis 1933. Wahlvorschläge – Zusammensetzung – Biographien. Kommission für Bayerische Landesgeschichte, München 2008, ISBN 978-3-7696-0421-4, passim.
  • Klaus J. Becker: „Wandler zwischen den Welten“ Parteiwechsel innerhalb der pfälzischen Arbeiterbewegung zwischen 1917 und 1956. In: Gerhard Nestler, Stefan Schaupp (Hrsg.): Zwischen Revolution und Demokratie. Studien zur Geschichte der Pfalz im späten 18. bis Mitte des 20. Jahrhunderts. Stiftung zur Förderung der Pfälzischen Geschichtsforschung, Neustadt an der Weinstraße 2012, ISBN 978-3-942189-11-8.

Einzelnachweise

  1. Nach Becker (2001) bereits seit 1908.
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