Der Ritter Philipp II. von Wildenburg lebte zwischen 1234/ 1272 in der Herrschaft Wildenburg in der Eifel und auf der Wild[en]burg bei Treis-Karden.

Sein Vater Philipp von Reifferscheid hatte Anfang des 12. Jahrhunderts die Wildenburg in der Eifel im Kreis Schleiden erbaut und sich nach ihr benannt. Durch die Heirat mit Irmgard von Braunshorn gelangte um 1235 der Besitz der Stahlecker Linie der Herren von Braunshorn an die Herren von Wildenburg. Wohl zur Verwaltung dieses Erbes ließ Philipp die Wildburg (früher Wildenburg) bei Treis errichten. Mit einem Teil des Braunshorner Erbes stattete das Ehepaar die Neugründung des Klosters Maria Engelport aus, in das 1262 ihre drei Töchter und weitere Dominikanerinnen aus einem Kloster in den Ardennen einzogen. Darunter war vermutlich auch die selige Beatrix von Engelport. 1272 wandten sich die Chorfrauen dem Prämonstratenserorden zu, was auf die enge räumliche Beziehung der Herrschaft Wildenburg zum Prämonstratenserkloster Steinfeld zurückzuführen sein dürfte.

Auch die drei Söhne des Ehepaares, Friedrich, Philipp III. und Gerhard, sowie die Verwandten der Ehefrau waren dem Kloster Engelport wohlgesinnt und taten sich durch Schenkungen hervor. Der Sohn Johann war Domherr zu Trier.

1277 ist der Enkel Ernst von Wildenberg (Sohn von Friedrich) als Chorherr im Kloster Ravengiersburg nachweisbar und 1328 bis 1344 wird die Enkelin des Stifterehepaares, Katharina von Wildenberg, als Priorin in Engelport erwähnt.

Philipp II. von Wildenberg war Vasalle des Kölner Erzbischofs und gehörte zum Kreis seiner ständigen Berater. Immer wieder fungierte er als Schiedsrichter zerstrittener Parteien.

Literatur

  • Johannes Mötsch: Regesten des Archivs der Herrschaft Winneburg-Beilstein im Gesamtarchiv der Fürsten von Metternich im Staatlichen Zentralarchiv zu Prag. Urkunden bis 1400, Koblenz 1989.
  • Manfred Konrads: Die Geschichte der Herrschaft Wildenburg in der Eifel, Euskirchen 2001, ISBN 978-3-935221-08-5.
  • Alfons Friderichs und Norbert J. Pies: v. Wildenberg, Philipp II. Kurzbiographie in: Alfons Friderichs (Hrsg.): Persönlichkeiten des Kreises Cochem-Zell. Kliomedia, Trier 2004 S. 382–383, ISBN 978-3-89890-084-3.
  • Markus Sausen: Das Huß genannt Wildenburg – Die Geschichte der Treiser Wildburg, in: Von „Häckedetz unn Stifthere“. Geschichte und Geschichten von Treis-Karden Band 7. Treis-Karden 2016, S. 160–205.
  • Markus Sausen: Von der Ruine zum Schmuckstück? – Der Wiederaufbau der Wildburg in Treis 1957–1997, in: Burgen und Schlösser, 2/19, S. 91–100.

Einzelnachweise

  1. Norbert J. Pies: Die Stiftung Engelports: Beweg- und Hintergründe. Jahrbuch 2009 für den Kreis Cochem-Zell. Monschau 2008 S. 35–41.
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