Das ehemalige Rittergut Philippshof liegt in der Stadt Putlitz in der Prignitz im Land Brandenburg und gehörte einst zum Besitz der Adelsfamilie der Edlen Gans zu Putlitz. Gegründet wurde es im ausgehenden 16. Jahrhundert von Philipp Gans Edlem Herr zu Putlitz. Das Gut trägt seinen Namen.
Einer der bekanntesten Vertreter der Familie war Wedigo Gans zu Putlitz (1850–1909). Er war Kavallerieoffizier und lernte die Landwirtschaft auf Gut Putlitz-Philippshof, erbte dann Wolfshagen. Wedigo hatte später mehrere Ehrenämter, Rechtsritter des Johanniterorden sowie Stiftshauptmann von Klosterstift Marienfließ. Das heute noch bestehende Herrenhaus wurde 1895 erbaut. Zu jener Zeit umfasste das Rittergut nach dem Handbuch des Grundbesitzes in Preußen genau 662 ha Land, also ein mittelgroßer landwirtschaftlicher Betrieb. Philippshof war bis zum Ende des Zweiten Weltkriegs im Privatbesitz derer zu Putlitz. Letzter Gutsbesitzer war Oberstleutnant a. D. Siegfried Gans zu Putlitz (1886–1955).
Im Rahmen der Bodenreform wurde der Besitz enteignet, das Gutshaus ging in der DDR nach 1949 in Volkseigentum über. Im Jahr 1995 wurde das Gebäude umfassend für rund 290.000 Euro saniert. Bis zum Sommer 2005 wurde es als Grundschule genutzt und stand danach leer. Das Gutshaus ist denkmalgeschützt.
Am 15. Dezember 2005 wurde das Herrenhaus versteigert.
Siehe auch
Literatur
- Historisches Ortslexikon für Brandenburg – Teil 1 – Prignitz – N–Z. Bearbeitet von Lieselott Enders. In: Klaus Neitmann (Hrsg.): Veröffentlichungen des Brandenburgischen Landeshauptarchivs (Staatsarchiv Potsdam) – Band 3. Begründet von Friedrich Beck. Verlag Klaus-D. Becker, Potsdam 2012, ISBN 978-3-88372-033-3, S. 701.
Weblinks
- Eintrag zur Denkmalobjektnummer 09160524 in der Denkmaldatenbank des Landes Brandenburg
Einzelnachweise
- ↑ Putlitz. Tourismusverband Prignitz e. V., archiviert vom am 3. Dezember 2013; abgerufen am 5. Januar 2016.
- ↑ Karl Jenrich: Album der Zöglinge der Klosterschule Roßleben von 1854 bis 1904. Nebst Nachträgen zum Album vom Jahre 1854. In: Klosterschule Rossleben (Hrsg.): Schulverzeichnis. Zögling-No.: 218. Selbstverlag der Klosterschule, Rossleben 1904, S. 67 (d-nb.info [abgerufen am 22. August 2021]).
- ↑ Paul Ellerholz, E. Kirstein, Traug. Müller, W. Gerland, Georg Volger: Handbuch des Grundbesitzes im Deutschen Reiche, I., Das Königreich Preussen, I. Lieferung, Provinz Brandenburg. Nach amtlichen und authentischen Quellen bearbeitet. Mit Angaben sämtlicher Güter; ihrer Qualität; ihrer Grösse und Culturart; ihres Grundsteuerreinertrages; ihrer Besitzer; Pächter, Administratoren, etc. 3. Auflage. R. Stricker Nicolaische Verlags-Buchhandlung, Berlin 1896, S. 236–237 (digi-hub.de [abgerufen am 16. August 2021]).
- ↑ Hans Friedrich v. Ehrenkrook: Genealogisches Handbuch der Freiherrlichen Häuser A (Uradel) 1963. In: Ausschuss für adelsrechtliche Fragen/Deutsches Adelsarchiv (Hrsg.): Gesamtreihe GHdA von 1951 bis 2015. Band V, 30. Mit Angaben Gans zu Putlitz und Ehefrauen. C. A. Starke, Limburg an der Lahn 1963, S. 97–98 (d-nb.info [abgerufen am 16. August 2021]).
- 1 2 Eigenes Schloss zum kleinen Preis. In: Berliner Zeitung, 16. Dezember 2005.
- ↑ Denkmalliste des Landes Brandenburg: Landkreis Prignitz (PDF). Brandenburgisches Landesamt für Denkmalpflege und Archäologisches Landesmuseum
Koordinaten: 53° 15′ 22″ N, 12° 2′ 25″ O