Le Pichoux | ||
Bachgraben beim Sägewerk von Le Pichoux | ||
Daten | ||
Gewässerkennzahl | CH: 12832, CH: 3114 | |
Lage | Schweizer Jura
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Flusssystem | Rhein | |
Abfluss über | Sorne → Birs → Rhein → Nordsee | |
Quelle | westlich des Gipfels des Moron 47° 15′ 41″ N, 7° 15′ 22″ O | |
Quellhöhe | 1200 m ü. M. | |
Mündung | bei Le Pichoux in die SorneKoordinaten: 47° 16′ 48″ N, 7° 13′ 41″ O; CH1903: 584059 / 236589 47° 16′ 48″ N, 7° 13′ 41″ O | |
Mündungshöhe | 710 m ü. M. | |
Höhenunterschied | 490 m | |
Sohlgefälle | 11 % | |
Länge | 4,5 km |
Der Pichoux (französisch Le Pichoux) ist ein Bergbach im Berner Jura und ein Zufluss der Sorne.
Name
Der Gewässername, von dem der Siedlungsname Le Pichoux und der Name der Juraschlucht Gorges du Pichoux kommen, geht auf vlat. pissiare zurück. Er bezieht sich auf den Wasserfall der Sorne an der Stelle der Pichouxmündung. Das Wort ist eine dialektale Form der im Nordwestschweizer Jura überlieferten Sprache Frainc-Comtou. Verwandte Wörter gibt es auch in anderen romanischen Sprachen. Ähnliche Bezeichnungen von Wasserfällen sind Pissevache im Kanton Wallis und Pissechèvre im Kanton Waadt.
Geographie
Verlauf
Der Pichoux entspringt in einem kleinen Tal am Nordwesthang des Moron im Gebiet Le Rameul auf dem Gebiet der Gemeinde Valbirse. Sein Bachbett liegt im oberen Abschnitt bei Wasserknappheit gelegentlich trocken, und zudem fliesst das Niederschlagswasser im verkarsteten Moronmassiv teilweise auch unterirdisch in das Gebiet von Moutier ab und erreicht den Pichoux nicht. Der Bachgraben zieht sich steil über den Nordhang des Berges nach Souboz, einer Ortschaft der Gemeinde Petit-Val, hinunter. Südlich dieses Dorfes wendet er sich gegen Westen, wo ihn die Strasse Le Pichoux–Moutier dreimal überquert und wo sein Bachbett stellenweise eingedolt ist. In der Talniederung von Bas du Maupas nimmt er von links den Bach von Haut de la Fin auf. Danach folgt die kleine Abwasserreinigungsanlage von Petit-Val, und wenig unterhalb fliesst der Bach an der historischen Sägemühle von Le Pichoux vorbei, von deren ehemaligem Wasserrad noch Reste vorhanden sind. In der Ortschaft Le Pichoux mündet von rechts der grösste Seitenbach Ruisseau de Tchaibez in den Bach. Kurz danach fliesst dieser bei der ehemaligen Mühle, die später zum Hôtel de la Couronne umgebaut wurde, vorbei und erreicht dann, eingedolt unter der Hauptstrasse 526, das erste Engnis der Schlucht Gorges du Pichoux. Nach 200 Metern mündet er von rechts in die Sorne.
Zuflüsse
(Reihenfolge von der Quelle zur Mündung nach dem Geoportal des Kantons Bern)
- (Ruisseau) Sous la Montagne (links)
- (Ruisseau) Haut de la Fin (links)
- (Ruisseau) Pâturage dessous (links)
- Ruisseau du Tchaibez (rechts), 3,7 km, 7,21 km²
Weblinks
- Gewässernetz auf be.ch, abgerufen am 17. Januar 2023.
- Pichoux (französisch)
Einzelnachweise
- ↑ Zum Gewässernamen, der in verschiedenen Formen besonders im frankoprovenzalischen Sprachgebiet und auch im Gebiet des Frainc-Comtou vorkommt: Pesseux … Pichoux … auf henrysuter.ch.
- ↑ Der Gewässername Pichoux, der auch als Familienname verbreitet ist, wird als Dialektvariante zu Pissoux erklärt: Henri Gobat: De l’origine des noms de famille dans le Jura bernois. In: Actes de la Société jurassienne d’émulation. 26, 1921. – Zur Bedeutung und Verbreitung ähnlicher Gewässernamen auch: Konrad Huber: Italienische Etymologien. In: Vox Romanica. Jg. 24, 1965, S. 194.
- ↑ Französisches Etymologisches Wörterbuch, S. 589.
- ↑ L. Hauber, U. Pfirter: Hydrogeologische Karte der Schweiz. Carte hydrogéologique de la Suisse 1:100'000, Blatt/Feuille 4, Biel/Bienne. Topographie: Blatt 31 der Landeskarte der Schweiz. Zürich 1992, S. 54.
- ↑ Nach dem Geoserver der Schweizer Bundesverwaltung (Hinweise) mündet der Ruisseau du Tchaibez in die Sorne, und der Pichoux ist dessen linker Zufluss