Pierre Christin (* 27. Juli 1938 in Saint-Mandé) ist ein französischer Autor, der vor allem als Comicszenarist tätig ist.

Biographie

Nach seiner Graduierung an der Sorbonne in Paris lehrte Christin Politikwissenschaften und wurde Professor für französische Literatur an der Universität von Salt Lake City in Utah, USA. Seine erste Comic-Geschichte, Le Rhum du Punch, illustriert von seinem Freund aus Kindertagen Jean-Claude Mézières, wurde 1966 im Pilote-Magazin veröffentlicht. Christin kehrte bereits im folgenden Jahr nach Frankreich zurück, um der Fakultät an der Universität von Bordeaux beizutreten. In diesem Jahr arbeitete er erneut mit Mézières zusammen an der Science-Fiction-Serie Valerian & Veronique für Pilote. Die erste Episode war Les Mauvais Rêves (dt. „Schlechte Träume“).

Neben den Geschichten um Valerian & Veronique, die eher für eine jugendliche Leserschaft gedacht sind, schuf Christin zusammen mit den Zeichnern Enki Bilal und Jacques Tardi (nur ein Comic) die Légendes d’aujourd’hui (dt. Legenden der Gegenwart), eine Reihe Politthriller mit teilweise phantastischen Elementen, darunter Partie de Chasse. Für Annie Goetzinger schrieb er La Diva et le Kriegsspiel (dt. „Die Diva“). Der Comic schildert ein Tribunal gegen eine französische Opernsängerin, die gegen Ende des Zweiten Weltkriegs der Kollaboration mit den Nazis beschuldigt wird. Des Weiteren arbeitete er mit Comiczeichnern wie François Boucq oder Daniel Ceppi zusammen und schrieb außerdem Drehbücher und Science-Fiction-Romane.

1996 wurde er auf dem Internationalen Comic-Salon Erlangen mit dem Max-und-Moritz-Preis in der Kategorie Bester internationaler Szenarist ausgezeichnet und 2010 mit dem Sonderpreis für ein herausragendes Lebenswerk.

Werke

  • Pierre Christin, Sebastian Verdier: George Orwell. Die Comic Biographie. Übersetzt von: Anja Kootz., Knesebeck Verlag ISBN 978-3-95728-154-8

Literatur

  • Paul Derouet, Andreas C. Knigge: Faits divers: Legenden und Erinnerung. Die Raum-Zeit-Reisen des Pierre Christin. In: Text + Kritik. Sonderband Comics, Mangas, Graphic novels, 2009, S. 125–142.

Einzelnachweise

  1. Liste der Preisträger und Nominierten
This article is issued from Wikipedia. The text is licensed under Creative Commons - Attribution - Sharealike. Additional terms may apply for the media files.