Pierre Peters-Arnolds (* 1957 in Berlin) ist ein deutscher Schauspieler, Synchronsprecher, Dialogbuchautor und Synchronregisseur.
Leben
Peters-Arnolds wurde als Sohn des Schauspielers Henri Peters-Arnolds in Berlin geboren und wuchs dort auch auf. Mutter Clarissa war Opernsängerin. Am Ende ihrer Karriere wurde sie auch Souffleuse. Im Alter von sechs Jahren stand Peters-Arnolds erstmals auf der Bühne im Berliner Schlosspark Theater. Mit zwölf Jahren synchronisierte er die Rolle des Fred McLean (Johnny Crawford) in der Westernserie Westlich von Santa Fé. Nach seiner staatlichen Schauspielprüfung zum Diplomschauspieler war Peters-Arnolds fünf Jahre am Schillertheater engagiert. 1982 zog er nach München, wo sich sein beruflicher Schwerpunkt bald auf die Synchronisation verlagerte.
Als Synchronsprecher lieh er seine Stimme zum Beispiel Kevin Bacon (in American Diner und Tremors), Kyle MacLachlan (Blue Velvet, Desperate Housewives), Alec Baldwin (Beetlejuice) oder Gary Oldman (als Sirius Black in den Harry-Potter-Filmen). In Serien hörte man ihn u. a. für William R. Moses als Cole Gioberti in Falcon Crest, für Jeff Fahey in der Hauptrolle von Der Marshal oder als Synchronstimme von John Dye in Ein Hauch von Himmel.
Seit 1985 ist Peters-Arnolds auch als Dialogbuchautor und Synchronregisseur tätig, so zum Beispiel für James Bond 007 – Der Hauch des Todes oder Mississippi Burning. Im Jahr 1990 gründete er mit einem Partner die Neue Tonfilm München, aus der er 1995 wieder ausschied und mit der PPA Film sein eigenes Synchronunternehmen aufbaute. Zu den bekanntesten von der PPA Film synchronisierten über 300 fremdsprachigen Filme zählten Men in Black, U-Turn, Stuart Little, Ritter aus Leidenschaft, Der Schneider von Panama, Resident Evil, Lost in Translation, Wüstenblume und Die Legende des Zorro. Darüber hinaus führte das Unternehmen auch über 100 Nachsynchronisationen von deutschsprachigen Film- und Fernsehproduktionen durch. Im Jahr 2013 stellte PPA Film den Betrieb ein und Pierre Peters-Arnolds zog wieder in seine Heimatstadt Berlin.
Pierre Peters-Arnolds ist Vater von drei Kindern: Philipp, Elena und Dominik. Seine Schwester Philine Peters-Arnolds ist ebenfalls als Schauspielerin und Synchronsprecherin tätig.
Synchronrollen (Auswahl)
- 1985: Cocoon als Jack Bonner
- 1997: Zeus & Roxanne – Eine tierische Freundschaft als Terry Barnett
- 2015: Lavalantula – Angriff der Feuerspinnen als Colton West
- 2004: Harry Potter und der Gefangene von Askaban als Sirius Black
- 2005: Harry Potter und der Feuerkelch als Sirius Black
- 2007: Harry Potter und der Orden des Phönix als Sirius Black
- 2006: Man of the Year als Steward
- 2008: Ein Leben für ein Leben – Adam Resurrected als Adam Stein
- 2013: Le Weekend als Morgan
- 2006–2012: Desperate Housewives als Orson Hodge
- 2011, 2013–2014: How I Met Your Mother als Der Captain
Filme
- 1986: Für Aidan Quinn in Mission als Felipe Mendoza
- 1989: Für Adam Baldwin in Full Metal Jacket als Animal Mother
- 1996: Für John Cusack in City Hall als Kevin Calhoun
- 1998: Für Elias Koteas in Der Musterschüler als Archie
- 2008: Für Ned Bellamy in Twilight – Biss zum Morgengrauen als Waylon Forge
- 2009: Für Vincenzo Salemme in Ex als Filippo
- 2009: Für Peter Bartlett in Küss den Frosch als Lawrence
- 2015: Für Mikael Nyqvist in Colonia Dignidad – Es gibt kein Zurück als Paul Schäfer
- 2015: Für Michael Keaton in Minions als Walter Nelson
- 2018: Für John C. Reilly in Chaos im Netz als Randale-Ralph (englisch Wreck-It Ralph)
- 2020: Für Tim Treloar in Die fantastische Reise des Dr. Dolittle als Humphrey
- 2020: Für Bill Murray in On the Rocks als Felix
- 2021: Für Christian Clavier in Monsieur Claude und sein großes Fest als Claude Verneuil
Serien
- 1969: Für Johnny Crawford in Westlich von Santa Fé als Fred McLean/ Mark McCain
- 1983–1986: Für William R. Moses in Falcon Crest als Cole Gioberty
- 2003–2004: Für Garry Chalk in Transformers: Armada als Optimus Prime
- 2014–2023: Für John Wesley Shipp in The Flash als Henry Allen/Jay Garrick
- 2020: Für Saul Rubinek in Hunters als Murray Markowitz
- 2021: Für Michael Douglas in What If…? als Dr. Henry „Hank“ Pym/Yellowjacket
Synchronbuch und Regie (Auswahl)
- 1988: Mississippi Burning – Die Wurzel des Hasses
- 1989: Der Rosenkrieg
- 1993: In the Line of Fire – Die zweite Chance
- 1995: Toy Story
- 1995: Während du schliefst
- 1997: Men In Black
- 1999: Toy Story 2
- 2002: Men in Black II
- 2002–2016: Resident Evil:
- Genesis (2002)
- Apocalypse (2004)
- Extinction (2007)
- Afterlife (2010)
- Retribution (2012)
- The Final Chapter (2016)
- 2003: Lost in Translation
- 2009: Wüstenblume
- 2009: Oben
- 2010: Toy Story 3
- 2012: Der Geschmack von Rost und Knochen
- 2013: Ritter Rost – Eisenhart und voll verbeult
- 2015: Ritter Trenk
- 2015: Colonia Dignidad – Es gibt kein Zurück
- 2017: Ritter Rost 2 – Das Schrottkomplott
- 2019: Leid und Herrlichkeit
- 2019: Die Wütenden – Les Misérables
- 2019: A Toy Story: Alles hört auf kein Kommando
- 2020: Pieces of a Woman
- 2020: The Trial of the Chicago 7
- 2021: Der Perfekte Chef
- 2021: Frau im Dunkeln
- 2021: The Power Of The Dog
- 2021: Glück auf einer Skala von 1 bis 10
Weblinks
- Pierre Peters-Arnolds in der Internet Movie Database (englisch)
- Pierre Peters-Arnolds in der Deutschen Synchronkartei
- Interview mit Pierre Peters-Arnolds (2005) auf die Webseite von InaiMathi
Einzelnachweise
- ↑ Blog von Media-Paten, Rubrik Synchronsprecher persönlich, im Profil von Philine Peters-Arnolds vom 24. August 2018 unter www.media-paten.com/blog/.
- ↑ Deutsches Bühnen-Jahrbuch. 1977, S. 42, und 1995, S. 68.
- ↑ Pierre Peters-Arnolds. In: synchronkartei.de. Deutsche Synchronkartei, abgerufen am 5. Februar 2021.