Pieter Christoffel Wonder (* 10. Januar 1777 in Utrecht, Republik der Sieben Vereinigten Provinzen; † 12. Juli 1852 in Amsterdam, Niederlande) war ein niederländischer Porträt-, Genre-, Interieur- und Historienmaler.
Leben
Nach eigenen Angaben brachte sich Wonder, sechstes von zehn Kindern des evangelisch-lutherischen Unternehmers Johan Jacob Wonder aus Utrecht und dessen Ehefrau Anna Geertruy Bergfeld aus Lennep (Herzogtum Berg), die Malerei als Autodidakt bei, insbesondere als Kopist von Gemälden alter Meister. Ferner erhielt er Unterricht vom Utrechter Maler Theodorus de Reuver (1762–1808). In den Jahren 1804/1805 besuchte er die Gemäldegalerie Düsseldorf und die Kunstakademie Düsseldorf unter Johann Peter Langer und Joseph Brulliot. In der Düsseldorfer Galerie kopierte er Gemälde, zum Beispiel von Anthonis van Dyck und Peter Paul Rubens, und in der Akademie zeichnete er nach Abgüssen und in Aktklassen. Von 1806 bis 1823 wirkte er als Maler und Kunstlehrer in Utrecht. Zusammen mit Jan Baptist Kobell (1778–1814) gründete er dort 1807 die Schilder- en teekengenootschap Kunstliefde, in deren Leitung er sich von 1809 bis 1822 betätigte. In dieser Zeit wurde er durch den Utrechter Universitätsprofessor und Kunstsammler Jan Bleuland gefördert, der viele seiner Werke kaufte. 1817 zeichnete ihn die Amsterdamer Gesellschaft Felix Meritis für ein eingesandtes Bild mit einer Goldmedaille aus. Angeregt durch den Verleger und Kunstsammler John Murray II. (1778–1843), den er 1819 kennengelernt hatte, unternahm er 1823 eine Reise nach London. In den Jahren 1824 bis 1832 lebte und arbeitete er dort, danach wieder in Utrecht. Zeitlebens unverheiratet starb er im Alter von 75 Jahren während einer Reise nach Amsterdam.
Literatur
- Adriaan Cock: Pieter Christoffel Wonder, te Utrecht. Eene bijdrage, aan de nagedachtenis van wijlen dien kunstschilder gewijd. In: Astrea, 2. Jahrgang, Utrecht 1852, S. 268–274 (Google Books).
- Wonder, Pieter Christoffel. In: Hans Vollmer (Hrsg.): Allgemeines Lexikon der Bildenden Künstler von der Antike bis zur Gegenwart. Begründet von Ulrich Thieme und Felix Becker. Band 36: Wilhelmy–Zyzywi. E. A. Seemann, Leipzig 1947, S. 238.
- Ellinoor Bergvelt (Redaktion) et al.: P.C. Wonder (1777–1852). Een Utrechter in Londen. Lecturis, Eindhoven 2015, ISBN 978-94-6226-154-9.
Weblinks
- Pieter Christoffel Wonder, Datenblatt im Portal rkd.nl (RKD – Nederlands Instituut voor Kunstgeschiedenis)
- Pieter Christoffel Wonder, Biografie im Portal resources.huygens.knaw.nl (Biografisch Woordenboek van Nederland: 1780–1830)
- Pieter Christoffel Wonder, Auktionsresultate im Portal artnet.com
Einzelnachweise
- ↑ Roeland van Eijnden, Adriaan van der Willigen: Geschiedenis der Vaderlandsche Schilderkunst, sedert de Helft der XVIII Eeuw. Band 3, Haarlem 1820, S. 240 (Google Books)