Pieter Meulener (* Februar 1602 in Antwerpen; † 27. November 1654 ebenda; auch Meulenaer oder Molenaer) war ein flämischer Schlachtenmaler.
Leben und Werk
Das genaue Geburtsdatum Meuleners ist unbekannt, das Datum der Taufe ist der 18. Februar 1602. Meulener war ein Schüler des Pieter Snayers und beschäftigte sich ausschließlich mit dekorativen oder narrativen Schlachtenbildern. Das Hauptthema in der Schlachtenmalerei Meuleners waren – seinen Lebensdaten entsprechend – Episoden und Szenen des Dreißigjährigen Krieges. In seinem Stil schloss er sich an den Kompositionsstil Pieter Snayers’ an, den dieser in seinen dekorativen Gemälden benutzte.
Er versuchte nie wie Snayers’ Schlachten im Panoramablick, also nach der Manier des topographisch-analytischen Schlachtenbildes, zu malen, sondern beschränkte sich auf die Schilderung des Kampfes in seiner generellen Form. In seiner Malweise ist der Pinselstrich ruhiger als von Snayers bekannt. Meulener malte meist Reitergefechte, die sich an bestimmten Stellen im Bild zu einem schweren Reitermelee verdichten. Seine Reiterkämpfe mit seinen etwas derben und wildbewegten Pferden sind in gelben oder grünen Tönen gehalten.
Werke (Auszug)
- Der Tod Gustav Adolfs in der Schlacht bei Lützen. Öl auf Holz, 49 × 79 cm, Heeresgeschichtliches Museum Wien.
- Reitergefecht zwischen Kaiserlichen und Schweden im Dreißigjährigen Krieg. Öl auf Holz, 37 × 67 cm, Heeresgeschichtliches Museum Wien.
- Die Schlacht bei Nördlingen. Öl auf Leinwand, 148 × 183 cm, Schwedisches Nationalmuseum, Stockholm.
- Gefechtsszene, Öl auf Leinwand, 63,5 × 116,5 cm, Groninger Museum
- Kavallerie vor der Schlacht, Öl auf Holz, 50 × 92 cm, Nationalmuseum Warschau
- Ein Reitergefecht zur Zeit des Dreißigjährigen Krieges, Öl auf Holz, 37,6 × 64,3 cm
Literatur
- Kurt Zoege von Manteuffel: Meulener, Pieter. In: Hans Vollmer (Hrsg.): Allgemeines Lexikon der Bildenden Künstler von der Antike bis zur Gegenwart. Begründet von Ulrich Thieme und Felix Becker. Band 24: Mandere–Möhl. E. A. Seemann, Leipzig 1930, S. 452.
- Giancarlo Sestieri: Battle Painters. Italian and Foreign Masters of the XVII and XVIII centuries. Rom 1999.
- Meulener, Pieter or Meulenaer or Molenaer. In: Dictionary of Artists. Band 9: Maele–Müller. Gründ, Paris 2006, doi:10.1093/benz/9780199773787.article.B00121674, ISBN 2-7000-3079-6, S. 860 (englisch, Textarchiv – Internet Archive – Leseprobe).
- Ulrike B. Wegener: Meulener, Pieter. In: Allgemeines Künstlerlexikon. Die Bildenden Künstler aller Zeiten und Völker (AKL). Band 89, de Gruyter, Berlin 2016, ISBN 978-3-11-023255-4, S. 248.
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Kurt Zoege von Manteuffel: Meulener, Pieter. In: Hans Vollmer (Hrsg.): Allgemeines Lexikon der Bildenden Künstler von der Antike bis zur Gegenwart. Begründet von Ulrich Thieme und Felix Becker. Band 24: Mandere–Möhl. E. A. Seemann, Leipzig 1930, S. 452.
- ↑ Walter F. Kalina: Der Dreißigjährige Krieg in der bildenden Kunst. Diplomarbeit, Universität Wien, 2001, 144 f., 153.
- ↑ Matthias Pfaffenbichler: Das Schlachtenbild im ausgehenden 16. und 17. Jahrhundert. Dissertation Universität Wien, 1987, S. 249.
- ↑ Manfried Rauchensteiner, Manfred Litscher: Das Heeresgeschichtliche Museum in Wien. Verlag Styria, Wien 2000, ISBN 3-222-12834-0, S. 13.
- ↑ Johann Christoph Allmayer-Beck: Das Heeresgeschichtliche Museum Wien. Saal I – Von den Anfängen des stehenden Heeres bis zum Ende des 17. Jahrhunderts. Salzburg 1982, S. 27.
- ↑ auf dorotheum.com, abgerufen am 22. Jänner 2013.