Pjotr Olegowitsch Tolstoi (russisch Пётр Олегович Толстой; * 20. Juni 1969 in Moskau) ist ein russischer Journalist, Schauspieler und Politiker (Einiges Russland).

Werdegang

Pjotr Tolstoi, ein Urenkel von Leo Tolstoi, wurde in Moskau geboren und ist dort auch aufgewachsen. Von 2009 bis 2016 war er Vorsitzender für soziale und politische Themen im Programmausschuss beim Ersten Kanal, einem populären und halbstaatlichen Fernsehsender in Moskau.

Er ist Mitglied der Gesellschaftlichen Kammer der Russischen Föderation. Im September 2016 wurde er für das Moskauer Stadtviertel Ljublino und der Partei Einiges Russland in die Duma gewählt. Dort wurde er zum stellvertretenden Vorsitzenden gewählt. Diese Funktion nahm er vom 28. Januar 2020 bis zum Ausscheiden Russlands im März 2022 auch in der Parlamentarischen Versammlung des Europarates in Straßburg ein.

Tolstoi ist verheiratet und Vater eines Kindes.

Kontroverse

Tolstoi wird in Zusammenhang mit seiner Tätigkeit beim Ersten Kanal genereller Antisemitismus, mangelnde Neutralität und wenig reflektierte Distanz zu Präsident Wladimir Putin vorgeworfen. Am 23. Februar 2022 setzte die Europäische Union Tolstoi auf eine Sanktionsliste.

Filmographie

  • Vremya, 1968
  • Vzglyad – Miscellaneous Crew (1994–1996)
  • Dyadya Sasha, 2018

Einzelnachweise

  1. Fanny Lépine: Putin handelt richtig. In: Arte. 9. April 2014, abgerufen am 17. März 2020.
  2. Durchführungsverordnung (EU) 2022/260 des Rates vom 23. Februar 2022 zur Durchführung der Verordnung (EU) Nr. 269/2014 über restriktive Maßnahmen angesichts von Handlungen, die die territoriale Unversehrtheit, Souveränität und Unabhängigkeit der Ukraine untergraben oder bedrohen, abgerufen am 24. März 2022. In: Amtsblatt der Europäischen Union. L, Nr. 42I, 23. März 2022.
    Beschluss (GASP) 2022/265 des Rates vom 23. Februar 2022 zur Änderung des Beschlusses 2014/145/GASP über restriktive Maßnahmen angesichts von Handlungen, die die territoriale Unversehrtheit, Souveränität und Unabhängigkeit der Ukraine untergraben oder bedrohen, abgerufen am 24. März 2022. In: Amtsblatt der Europäischen Union. L, Nr. 42I, 23. März 2022.
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