In der Zeit des Nationalsozialismus bestand von September 1944 bis April 1945 in Sasel ein Außenlager des KZ Neuengamme, das KZ-Außenlager Hamburg-Sasel. Die dort gefangenen jüdischen Frauen wurden unter anderem eingesetzt, um westlich des Poppenbütteler Bahnhofs aus Betonfertigteilen eine Plattenhaussiedlung zu errichten, die als Notunterkunft für ausgebombte Hamburger diente. In dem einzigen noch vorhandenen Haus (Kritenbarg 8) ist seit 1985 die Gedenkstätte Plattenhaus eingerichtet, die an das KZ erinnert. Neben der Funktion als Gedenkstätte ist es auch das einzig noch vorhandene Zeugnis aus den Anfängen des Plattenbaus und wurde deshalb unter Denkmalschutz gestellt.
Inschrift auf Tafel an der Gedenkstätte Plattenhaus
Plattenhaussiedlung Poppenbüttel
Dieses Haus ist der Überrest einer Siedlung von Behelfsheimen, die 1944–45 hier gebaut wurden.
Die Betonfertigteile für die Häuser wurden im Klinkerwerk des KZ Neuengamme hergestellt. Zur Montage der „Plattenhäuser“ wurden Frauen des KZ-Außenlagers Sasel eingesetzt. In diesem Lager waren 500 Frauen untergebracht, die trotz Hunger und Schwäche diese schwere Arbeit leisten mussten. In den Häusern wurden Familien untergebracht, die durch die Bombenangriffe ihre Wohnung verloren hatten.
Literatur
- Behelfsheimsiedlung Plattenbüttel. In: Natalie Hochheim: Entstehung der Shopping-Center in Hamburg. Universität Hamburg, Hamburg 2003, S. 194–198, urn:nbn:de:gbv:18-9175.
Weblinks
- Plattenhaus Poppenbüttel. gedenkstaetten-in-hamburg.de
Koordinaten: 53° 39′ 10,3″ N, 10° 5′ 18,4″ O