Pořejov (deutsch Purschau) war ein Dorf im böhmischen Teil des Oberpfälzer Waldes (Český les). Seine Fluren befinden sich heute auf dem Gebiet der Gemeinde Hošťka an der Straße zwischen Žebráky und Dlouhý Újezd im Okres Tachov, Tschechien. Der Katastralbezirk Pořejov umfasst eine Fläche von 1171,8522 ha.

Geschichte

Purschau wurde etwa um 1275 gegründet. Der Ort besaß ein Schloss und zwei Kirchen, davon war die Bartholomäuskirche seit 1644 eine Pfarrkirche. Die auf einem Hügel westlich des Dorfes befindliche St.-Anna-Kirche mit dem Friedhof war eine Wallfahrtskirche. Die Mehrzahl der Bewohner war katholischen Glaubens, es bestand aber auch eine jüdische Gemeinde. 1939 lebten im Ort 534 Einwohner.

Nach dem Münchner Abkommen wurde der Ort dem Deutschen Reich zugeschlagen und gehörte bis 1945 zum Landkreis Tachau.

Zum Ende des Zweiten Weltkrieges wurden im April 1945 bei Kämpfen Teile des Ortes und das Schloss durch Artilleriebeschuss der vorrückenden amerikanischen Truppen zerstört. Nach Kriegsende wurden bis 1946 die meisten der deutschen Bewohner vertrieben. Der Ort wurde nicht wieder aufgebaut und im April 1948 aufgegeben. Um 1956 erfolgte der Abriss verfallener Gehöfte.

Von Purschau ist heute nur noch die Ruine der einstigen Wallfahrtskirche St. Anna (Svatá Anna) erhalten. Sie liegt 1,5 km nordöstlich von Žebráky (Petlarn). Die von Johann Rumpler aus Tachau geschaffene Skulptur des Letzten Abendmahles befindet sich heute im Museum Tachov und wurde anlässlich des 650-jährigen Stadtjubiläums von Bärnau im Jahre 1993 erstmals außerhalb der Tschechischen Republik ausgestellt.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Einzelnachweise

  1. http://www.uir.cz/katastralni-uzemi/646253/Porejov
Commons: Pořejov – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Koordinaten: 49° 44′ N, 12° 36′ O

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