Die Polizeisanitäter bilden eine Abteilung der Bundespolizei, die die Polizei bei Demonstrationen und anderen Einsatzlagen unterstützt.
Die Anfänge
Mit der Aufstellung des Bundesgrenzschutzes (BGS) im Jahr 1951 als paramilitärische Organisation wurde auch der Sanitätsdienst etabliert. Bereits damals umfassten die Aufgaben des Sanitätsdienstes die medizinische Absicherung von Einsätzen und Übungen, einschließlich luftunterstütztem Verletztentransport. Jede BGS-Abteilung hatte eine Krankenabteilung, und Sanitätsbeamte waren sowohl ausgebildete Krankenpfleger als auch Polizisten.
Modernisierung des Sanitätsdienstes
Die Umstrukturierung des BGS zur heutigen Bundespolizei führte zu erheblichen Veränderungen im medizinischen Sektor. Neben der Umbenennung des Sanitätsdienstes in den Polizeiärztlichen Dienst (PÄD) umfasste dies auch eine grundlegende Neuausrichtung der Einsatzabteilungen. Dabei wurde das Ziel verfolgt, eine logische Struktur mit kausalen Verbindungen zwischen den Aussagen sowie eine klare und präzise Sprache zu erreichen. Die Polizeisanitäter entwickelten sich von Krankenpflegern in stationären Krankenabteilungen zu Rettungssanitätern und schlussendlich zu Notfallsanitätern, die direkt am Einsatzort tätig sind.
Bedeutung der Taktischen Einsatzmedizin
Die Bedeutung der Taktischen Einsatzmedizin wurde aufgrund von Erfahrungen aus verschiedenen lebensbedrohlichen Einsätzen, wie dem Thalys-Angriff und den Anschlägen in Paris, erkannt und führte zu einem Umdenken in der medizinischen Versorgung. Die Taktische Einsatzmedizin wurde zu einem ganzheitlichen Ansatz weiterentwickelt, der nicht nur die Rettungsmedizin, sondern auch die medizinische Einsatzversorgung umfasst.
Ausstattung
Die Polizeisanitäter der Bundespolizei sind speziell ausgebildete Polizeibeamte mit der zugrundeliegenden Qualifikation des Rettungssanitäters. Einige haben darüber hinaus eine Fortbildung zum Rettungsassistenten über zwei Jahre oder eine dreijährige Ausbildung zum Notfallsanitäter absolviert. Sie verfügen über moderne Ausrüstung, wie Thoraxpflaster und andere lebensrettenden Geräte. Auch haben die Polizeisanitäter einen großen Fuhrpark, der Rettungswägen sowie Notarztwägen und noch andere Fahrzeuge umfasst.
Einsatzbereiche
Die Polizeisanitäter begleiten Einsatzhundertschaften und Beweissicherungs- sowie Festnahme-Einheiten in Fortbildungen und Einsätzen. Sie übernehmen auch die notfallmedizinische Sicherstellung technischer Maßnahmen wie Einsätzen von Polizeitauchern, medizinischer Versorgung in CBRN-Lagen sowie technischen Maßnahmen in Höhen und Tiefen.
Die Arbeit der Polizeisanitäterinnen und -sanitäter geht über den Einsatz bei unmittelbaren Notfällen hinaus. In der Direktion Bundesbereitschaftspolizei tragen sie die Verantwortung dafür, dass die medizinische Einsatzbereitschaft jederzeit gewährleistet ist. Zu ihren Aufgaben gehört dabei die Durchführung von therapeutischen Sprechstunden, arbeitsmedizinischen Untersuchungen sowie Impfprogrammen. Darüber hinaus sind speziell ausgestattete Rettungsfahrzeuge und Polizeihubschrauber mit Sanitätsausrüstung bereitgestellt.
Einzelnachweise
- ↑ Polizeisanitäter | Bundespolizei. Abgerufen am 16. September 2023.
- 1 2 3 4 Bundespolizei: Bundespolizei kompakt. (PDF) In: Bundespolizei kompakt. Bundespolizei, Januar 2021, abgerufen am 16. September 2023.