Das Postament, auch das Piedestal (mittelfrz. piédestal, ital. piedestallo, zu ital. piede „Fuß“ und stallo „Sitz“), ist ein bisweilen recht aufwendig gestalteter Unterbau oder Sockel von Gebäuden, Säulen oder Plastiken wie Skulpturen und Statuen. Sinnverwandt zu Postament wurde im 19. Jahrhundert der aus dem Italienischen kommende Begriff Basament verwendet, der jedoch auch für Grundmauer, Unterbau oder Erdgeschoss stehen konnte.
Handelt es sich bei einem Postament nur um eine einfach gehaltene, niedrige Bodenplatte, so nennt man diese Plinthe. Kleine Postamente bzw. Piedestale etwa an Giebeln von Gebäuden für Vasen oder Statuen werden auch als „Bildstuhl“ oder „Bilderstuhl“ bezeichnet. Typische Sockelelemente sind das „Fußgesims“, der „Postamentschaft“ und das „Kranzgesims“.
Inschriften
Postamente von Denkmalen und Monumenten enthalten oft eine Inschrift oder Inschrifttafel zu den an der Errichtung beteiligten oder dargestellten Personen, Ereigniszusammenhänge und sonstigen Daten.
Beispiele
Der römische Kaiser Trajan ließ auf der als Trajanssäule bekannten Bildsäule in Rom seine Erfolge in den Dakerkriegen darstellen. Dem Piedestal kamen dabei verschiedene Aufgaben zu: Zunächst stellt es den Eingang zu der begehbaren Säule dar, dann ist es als Aufbewahrungsort für die Urne des Kaisers konzipiert worden und schließlich fungiert es als Träger der Weihinschrift.
Auch das Reiterstandbild Friedrichs des Großen von Christian Daniel Rauch von 1851 in Berlin besitzt eine künstlerisch und baulich komplexe Sockelkonstruktion.
Literatur
- Johann Georg Sulzer; Allgemeine Theorie der Schönen Künste, 1771, Postament (Digitale Ausgabe zur Volltextrecherche in der Reihe Digitale Bibliothek als Band 67, ISBN 3-89853-467-7)
- Heinrich Sebald: Das Denkmal Friedrichs des Großen. Eine genaue Beschreibung des Monuments, nebst 31 kurzen, auf die am mittleren Piedestal dargestellten Personen bezüglichen Biographien. Mit einer Abbildung des Denkmals, Berlin: Logier, 1851.