Postamt Charlottenburg 2

Ehemaliges Kaiserliches Postamt Charlottenburg 2, 2009

Daten
Ort Berlin-Charlottenburg, Goethestraße 2
Architekt Wilhelm Tuckermann
Baustil Renaissance
Baujahr 1881, 1901–1902, 1928 (Arnold Kayser)
Koordinaten 52° 30′ 31,8″ N, 13° 19′ 26,9″ O
Besonderheiten
Baudenkmal Postamt Charlottenburg 2

Das ehemalige Postamt Charlottenburg 2 (benannt nach der Anweisung des Kaiserlichen Generalpostamtes aus dem Jahr 1873 zu den Berliner Postbezirken) im Gebäudekomplex Goethestraße 2–3 im Berliner Ortsteil Charlottenburg ist ein gelistetes Baudenkmal.

Geschichte

Von 1705, der Stadtgründung war Charlottenburg ab 1892 eine Großstadt, die seit 1920 durch Eingemeindung zu Groß-Berlin ein eigenständiger Bezirk Charlottenburg wurde. 1782 wurde die erste Postagentur und Fahrpoststelle in Charlottenburg errichtet. Mit der Reichsgründung 1871 und der damit verbundenen einheitlichen Postgestaltung unter Führung des Generalpostmeisters Heinrich Stephan konnte durch die Reichs-Postverwaltung auch in Charlottenburg in der Folge mehrere repräsentativen Post-Neubauten entstehen. 1881 wurde die erste Rohrpostlinie von Berlin nach Charlottenburg eröffnet.

Ehemaliges Kaiserliches Postamt

Das ehemalige Kaiserliche Post- und Telegraphenamt befindet sich in der Goethestraße 2–3 in der Charlottenburger Altstadt. Das Gebäude wurde 1881 nach den Entwürfen von Wilhelm Tuckermann und die Erweiterung in der Knesebeckstraße 95 1928 von Postbaurat Arnold Kayser im Auftrag der Kaiserlichen Oberpostdirektion fertiggestellt und seitdem mehrfach umgebaut und erweitert. Post,- Fernsprech- und Paketpostamt fanden sich in dem Gebäudekomplex. Umbauten durch das Berliner Bauunternehmen Boswau & Knauer erfolgten in den Jahren 1901–1902 und 1928.

Mit Ende des Krieges erfolgte die Wiederaufnahme des Post-Betriebes durch Weisungen der Alliierten, hier im britischen Sektor. Ab 1949 durch die Landespostdirektion Berlin geführt als Postamt 1 Berlin 12 bis 1995.

Die Nutzung als Postamt dauerte bis zur Privatisierung der Post 1995, heute Galerie Bernet Bertram.

Weitere Postgebäude

Der Gebäudekomplex in der Otto-Suhr-Allee 80–82 (ehemals Berliner Str. 62–64) und Warburgzeile 1–3 (ehemals Kirchhofstr. 9–11) Ehemaliges Postamt Charlottenburg 1, um 1900 Fernmeldeamt 1928 Erweiterung Packamt und Werkstätten, heute unter Denkmalschutz Baudenkmal Postamt Charlottenburg 1. Heute befindet sich dort eine Postbank-Filiale sowie weitere Geschäfts- und Gewerbe-Ansiedlungen.Ehem. Postamt Charlottenburg 1

Philatelistische Würdigung

Unmittelbar nach der Kapitulation wurde am 19. Mai 1945 die Zuordnung des Post- und Fernmeldewesens in Groß-Berlin zum Magistrat vollzogen. Bis 1948 fungierte der Alliierter Kontrollrat als Oberste Instanz für Postangelegenheiten. Seit den 1950er Jahren konnten aus Solidarität mit dem geteilten Berlin sowohl Marken der Deutschen Bundespost als auch Marken der Deutschen Bundespost Berlin in den „Versandstellen für Sammlermarken“ (später „Versandstellen für Postwertzeichen“) in West-Berlin im Postamt Charlottenburg 2 neben Weiden in der Oberpfalz und Frankfurt am Main Postkunden und Sammler die Marken beider Ausgaben beziehen. Am 1. April 1954 wurde die Landespostdirektion Berlin gegründet und ab 1955 mit Genehmigung durch die Westalliierten auch Briefmarkenausgaben mit der Bezeichnung Deutsche Bundespost Berlin herausgegeben. Anlässlich des 125. Geburtstages von Heinrich von Stephan erschien am 7. Januar 1956 das Ersttagsblatt Nr. 1 von Berlin (BRD-Marke 20 Pf. Mi-Nr. 227) und Ersttagsstempel des Postamt SW 61.

Siehe auch

Commons: Postamt Charlottenburg 2 – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Commons: Postamt Charlottenburg 1 – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Steffen Buhr: Berliner Postämter.
  2. Historisches Architektenregister Postbaurat Arnold Kayser
  3. ehem. Postamt Charlottenburg 1. In: Denkmaldatenbank. Landesdenkmalamt Berlin, abgerufen am 4. März 2023.
  4. Galerie Bernet Bertram
  5. 125. Geburtstag H.v.Stephan
This article is issued from Wikipedia. The text is licensed under Creative Commons - Attribution - Sharealike. Additional terms may apply for the media files.