Potęgowo | ||
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Basisdaten | ||
Staat: | Polen | |
Woiwodschaft: | Pommern | |
Powiat: | Słupski | |
Gmina: | Potęgowo | |
Geographische Lage: | 54° 29′ N, 17° 29′ O | |
Einwohner: | 1426 (31. März 2011) | |
Postleitzahl: | 76-230 | |
Telefonvorwahl: | (+48) 59 | |
Kfz-Kennzeichen: | GSL | |
Wirtschaft und Verkehr | ||
Straße: | DK6 (Europastraße 28): Stettin–Danzig | |
Eisenbahn: | PKP-Strecke 202: Danzig–Stargard | |
Nächster int. Flughafen: | Danzig | |
Potęgowo (kaschubisch Pòtãgòwò; deutsch Pottangow) ist der Name eines Dorfes und der gleichnamigen Landgemeinde in der polnischen Woiwodschaft Pommern im Powiat Słupski.
Geographische Lage
Das frühere Guts- und Bauerndorf Potęgowo liegt in Hinterpommern, etwa 30 Kilometer östlich von Słupsk (Stolp) zwischen der Łupawa (Lupow) und der Łeba am Rande eines eiszeitlichen Talzuges, der von der Darżyńska Struga (Darsiner Bach) durchflossen wird.
Einen Kilometer südlich des Ortes verläuft die Landesstraße 6 (ehemalige deutsche Reichsstraße 2, heute auch Europastraße 28) von Stettin nach Danzig. Im Norden des Dorfes befindet sich der Bahnhof an der PKP-Strecke 202 von Danzig nach Stargard.
Ortsname
In alten Urkunden erscheinen die Ortsbezeichnungen Pottegow, Pottingowe, Pottenkow und Pottenkaw. In der Musterrolle von 1523 wird Peter Puttkamer tho Pottegaw genannt.
Nur dreißig Kilometer südostwärts in der Woiwodschaft Pommern befindet sich ein weiterer Ort namens Potęgowo, früher im Landkreis Neustadt (Westpreußen) gelegen (deutscher Name Potengowo (Gemeinde Linde)).
Geschichte
In Pottangow befand sich der bedeutendste Burgwall im Landkreis Stolp. Er lag westlich des Dorfes auf einem Bergvorsprung, an dem vom Darsiner Bach durchzogenen Tal, das früher ein schmales Seebecken darstellte. Zur Landseite hin war ein Wall aufgeworfen, den der Volksmund mit Schlotkenberg und Schwedenschanze bezeichnete.
Pottangow war ursprünglich ein Vorwerk von Darsin (heute polnisch: Darżyno) und hat dessen Schicksal weitgehend geteilt. In der Familiengeschichte derer von Puttkamer werden Darsin und Pottangow zwischen 1428 und 1684/86 als Besitz dieser Familie definiert. Mit dem dann erfolgten Verkauf an die Grumbkows wurden sie dem Besitzkomplex Lupow (Łupawa) angegliedert.
Mit dem Güterkomplex von Lupow kam Pottangow an die Bonins. Erst seit Ende des 18. Jahrhunderts wurde Pottangow als eigenes Gut angesehen. 1827 erbte es Otto von Bonin zusammen mit anderen Gütern im Landkreis Stolp. Seit 1855 war die Besitzschaft Lupow mit Darsin und Pottangow Fideikommiß.
Die letzten Besitzer auf Pottangow waren Friedrich von Bonin († 1877) und Ernst von Bonin († 1931). Danach wurde das 415 Hektar umfassende Gut aufgesiedelt. Das Restgut übernahm Karl zum Winkel.
Vor 1945 war Pottangow eine Landgemeinde innerhalb des Amts- und Standesamtsbezirks Grumbkow (Grąbkowo) im Landkreis Stolp im Regierungsbezirk Köslin der preußischen Provinz Pommern. Pottangow bildete einen eigenen Gendarmeriebezirk, war amtsgerichtlich jedoch nach Stolp orientiert. Bis 1945 gehörten zur Gemeinde Pottangow die Ortschaften Pottangow-Bahnhof, Pottangow-Postamt und Pottangow-Siedlung.
1939 lebten hier 647 Einwohner in 170 Haushaltungen bei 32 Wohngebäuden.
Gegen Ende des Zweiten Weltkriegs wurde Pottangow am 9. März 1945 von Truppen der Roten Armee besetzt. Der Ort wurde bald darauf zusammen mit ganz Hinterpommern unter polnische Verwaltung gestellt. Anschließend begann im Dorf die Zuwanderung polnischer Zivilisten. Pottangow erhielt den polnischen Ortsnamen Potęgowo. In der darauf folgenden Zeit wurden die Alteinwohner Pottangows vertrieben.
Später wurden in der Bundesrepublik Deutschland 423 und in der DDR 95 aus Pottangow vertriebene Ortsbewohner ermittelt.
Das heutige Potęgowo ist Teil der gleichnamigen Gmina im Powiat Słupski in der Woiwodschaft Pommern (bis 1998 Woiwodschaft Słupsk). Hier wohnen heute mehr als 1400 Menschen.
Kirche
Vor 1945 war die Dorfbevölkerung von Pottangow überwiegend evangelischer Konfession. Im Jahre 1925 hatte der Ort 33 katholische Bewohner (12,7 %). Pottangow war in das Kirchspiel Schurow (heute polnisch: Skórowo) eingegliedert, zu dem auch Bonkow (heute nicht mehr existent), Darsow (Darżewo), Groß Runow (Runowo), Karlshöhe (Chlewnica), Klein Gluschen (Głuszynko), Laaske (Laska), Langeböse (Pogorzelice), Schidlitz, Schurow (Skórowo), Vangerske (1938–1945 Wiesenberg, heute Węgierskie) und Zechlin (Żychlin) gehörten.
Die Parochie Schurow, die 1940 insgesamt 3816 Gemeindeglieder zählte, lag im Kirchenkreis Stolp-Altstadt im Ostsprengel der Kirchenprovinz Pommern der Kirche der Altpreußischen Union. Letzter deutscher Geistlicher vor 1945 war Pfarrer Heinz Suhr. Heute liegt Potęgowo im Einzugsbereich der evangelischen Parochie der Kreuzkirche in Słupsk (Stolp) in der Diözese Pommern-Großpolen der Evangelisch-Augsburgischen Kirche in Polen.
Heute leben überwiegend katholische Einwohner in Potęgowo. Der Ort liegt (weiterhin) in der Parochie (polnisch: Parafia) Skórowo (Schurow), nun im Dekanat Główczyce (Glowitz) im Bistum Pelplin (Erzbistum Danzig) der Katholischen Kirche in Polen.
Schule
In der im Jahre 1932 zweistufigen Volksschule unterrichtete ein Lehrer in zwei Klassen 99 Kinder. Eine zweite Lehrerstelle kam 1932 hinzu.
Gmina Potęgowo
Die Landgemeinde Potęgowo mit Sitz im Dorf Potęgowo ist eine 227,92 km² große Landgemeinde mit mehr als 7000 Einwohnern am Südostrand des Powiat Słupski.
Literatur
- Karl-Heinz Pagel: Der Landkreis Stolp in Pommern. Lübeck 1989, S. 786–789 (Ortsbeschreibung Pottangow; PDF)
Weblinks
- Ursula Spandler-Bußmann und Stolper Heimatkreise e. V.: Ausführliche Ortsbeschreibung.
Fußnoten
- ↑ GUS 2011: Ludność w miejscowościach statystycznych według ekonomicznych grup wieku (polnisch), 31. März 2011, abgerufen am 19. Februar 2018
- ↑ Karl-Heinz Pagel: Der Landkreis Stolp in Pommern. Lübeck 1989, S. 788–789 (Online; PDF)