Skórowo | ||
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Basisdaten | ||
Staat: | Polen | |
Woiwodschaft: | Pommern | |
Powiat: | Słupsk | |
Gmina: | Potęgowo | |
Geographische Lage: | 54° 30′ N, 17° 32′ O | |
Einwohner: | 253 | |
Postleitzahl: | 76-230 Potęgowo | |
Telefonvorwahl: | (+48) 59 | |
Kfz-Kennzeichen: | GSL | |
Wirtschaft und Verkehr | ||
Straße: | Potęgowo – Skórowo – Pogorzelice | |
Eisenbahn: | Bahnstrecke Danzig–Stargard Bahnstation: Potęgowo | |
Nächster int. Flughafen: | Danzig | |
Skórowo (deutsch Schurow) ist ein Dorf in der polnischen Woiwodschaft Pommern. Es gehört zur Landgemeinde Potęgowo (Pottangow) im Powiat Słupski (Kreis Stolp).
Geographische Lage
Skórowo – zur Unterscheidung des einen Kilometer weiter nördlich gelegenen Ortes Nowe Skórowo (Neu Schurow) auch Stare Skórowo („Alt“ Schurow) genannt – liegt in Hinterpommern, im Osten des Powiat Słupski an der Grenze zum Powiat Lęborski (Kreis Lauenburg in Pommern).
Geschichte
Der Ort wurde erstmals 1315 in einer Urkunde genannt, in der Waldemar von Brandenburg dem Kasimir Svenzo und seinen Erben den Besitz des Dorfes als Lehen bestätigte. Zwischen 1274 und 1309 hatten die Swenzonen im Stolper Land insgesamt zehn Dörfer, darunter Schurow, als Lehen erhalten.
Im Jahre 1530 war Schurow ein Lehen der Familie Stojentin. 1628 wurden die von Wobeser Mitinhaber des Lehens und ab 1655 alleinige Lehensbesitzer des Dorfes Schurow. Im 18. Jahrhundert haben verschiedene Familien einzelne Teile des Gutes Schurow besessen, bis es 1780 Hauptmann Karl Friedrich Wilhelm von Puttkamer als Ganzes käuflich erwarb.
Um 1784 hatte Schurow ein Vorwerk, einen Prediger, einen Küster, fünf Bauern, zwei Halbbauern, eine Schmiede und eine Holzwärterwohnung bei insgesamt 21 Haushaltungen.
Auf Erlass des preußischen Königs wurde im Jahre 1800 der Kammerherr Karl Friedrich Nalencz, aus einer Familie von Edelleuten und Herren auf Steckling in Neuostpreußen stammend, Besitzer von Schurow. Später erwarb Karl Heinrich Ludwig Heyn das Gut, das er dann seinen Erben vermachte. Als weitere Besitzer werden Leutnant von Below (1884) und Rudolf von Normann (1910) genannt. Letzterer veräußert es an die Pommersche Landgesellschaft, die nach dem Ersten Weltkrieg hier 58 Siedlerstellen schuf. Einige Siedlungen wurden nördlich des Ortes in Richtung Neitzkow (heute polnisch: Nieckowo) angelegt und später Neu Schurow (Nowe Skórowo) genannt.
Im Jahre 1910 wurden in Schurow 332 Einwohner registriert. Ihre Zahl stieg bis 1933 auf 512 und betrug 1939 noch 474. Bis 1945 gehörte Schurow zum Landkreis Stolp im Regierungsbezirk Köslin der preußischen Provinz Pommern. Zu Schurow gehörte als Ortschaft das Gut Wobeserhof.
Die Gemeinde Schurow war Sitz des nach ihr benannten Amts- und auch Standesamtsbezirkes, in den die Orte Czierwienz (Czerwieniec), Darsow (Darżewo) und Vangerske (Węgierskie) eingegliedert waren.
Gegen Ende des Zweiten Weltkriegs wurde Schurow am 9. März 1945 von sowjetischen Truppen besetzt und anschließend zusammen mit ganz Hinterpommern unter polnische Verwaltung gestellt. Im Mai und Juni 1945 nahmen Polen das Dorf in Besitz und vertrieben die deutschen Bewohner. Schurow wurde umbenannt in Skórowo.
Später wurden in der Bundesrepublik Deutschland 253 und in der DDR 95 aus Schurow vertriebene Dorfbewohner ermittelt.
Das Dorf ist heute Teil der Gmina Potęgowo im Powiat Słupski in der Woiwodschaft Pommern (1975 bis 1998 Woiwodschaft Słupsk). Skórowo zählt heute 253 Einwohner und ist als Schulzenamt zuständig auch für Węgierskie (Vangerske).
Kirche
Pfarrkirche
Eine Kirche wird in Schurow 1590 bei einer Kirchenvisitation genannt. Sie wurde 1859 durch einen Neubau ersetzt. Die Orgel stammte aus der alten St.-Petri-Kirche in Słupsk; sie war Ende des 18. Jahrhunderts gebaut worden. Bis 1945 war die Kirche ein evangelisches Gotteshaus der Kirche der Altpreußischen Union. 1945 wurde das Gebäude zugunsten der römisch-katholischen Kirche in Polen enteignet und von dieser unter dem Namen Kościół Świętego Stanisława Biskupa i Męczennika („Kirche des Hl. Stanislaus, Bischof und Märtyrer“, Stanislauskirche) neu geweiht.
Kirchspiel/Pfarrei
Im Kirchdorf Schurow war die Bevölkerung vor 1945 nahezu ausnahmslos evangelischer Konfession. Das Dorf war Pfarrsitz für das nach ihm benannte Kirchspiel, zu dem 1940 insgesamt 3816 Gemeindeglieder gehörten, die in verschiedenen umliegenden Orten wohnten:
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Groß Runow (Runowo) erhielt 1688 eine eigene Kapelle und war seither Kapellengemeinde innerhalb des Kirchspiels Schurow. In Langeböse (Pogorzelice) wurde 1859 eine Kirche gebaut und der Ort 1912 zu einer eigenen Kirchengemeinde innerhalb des Kirchspiels erhoben.
Das Kirchspiel Schurow gehörte zum Kirchenkreis Stolp-Altstadt im Ostsprengel der Kirchenprovinz Pommern der Kirche der Altpreußischen Union.
Seit 1945 leben überwiegend katholische Kirchenglieder in Skórowo. Der Ort ist wieder Pfarrsitz als Amtssitz der Pfarrei (Parafia) Skórowo, die zum Dekanat Główczyce (Glowitz) im Bistum Pelplin der Katholischen Kirche in Polen gehört.
Zur Pfarrei Skórowo gehören die Orte:
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In Skórowo lebende evangelische Kirchenglieder gehören zur Kreuzkirchengemeinde in Słupsk (Stolp) in der Diözese Pommern-Großpolen der Evangelisch-Augsburgischen Kirche in Polen.
Schule
Eine Schule bestand in Schurow bereits zu Ende des 18. Jahrhunderts. Im Jahre 1929 erhielt der Ort ein neues Schulgebäude, das außerhalb des Dorfes an der Straße nach Pottangow (heute polnisch: Potęgowo) und in Nähe zu Neu Schurow (Nowe Skórowo) errichtet wurde.
Im Jahre 1932 hatte Schurow eine dreistufige Schule, in der zwei Lehrer in drei Klassen 89 Schulkinder unterrichteten.
Verkehr
Die Ortschaft ist über eine parallel zur Landesstraße 6 (ehemalige deutsche Reichsstraße 2, heute auch Europastraße 28) zwischen Potęgowo (Pottangow) und Pogorzelice (Langeböse) verlaufende Nebenstraße zu erreichen. Anschluss an die Bahnstrecke Stargard in Pommern–Danzig besteht über die Bahnstationen Potęgowo bzw. Pogorzelice.
Persönlichkeiten
- Justus Beyer (1910–1989), Jurist und SS-Führer
Literatur
- Karl-Heinz Pagel: Der Landkreis Stolp in Pommern. Lübeck 1989, S. 890–894 (Download Ortsbeschreibung Schurow. PDF; 1,1 MB)
- Hans Glaeser-Swantow: Das Evangelische Pommern. Teil 2, Stettin 1940.
- Fritz Granzin: Die Geschichte des Dorfes Schurow, gelegen im Kreise Stolp in Pommern. Hamburg 1988.
- Ernst Müller: Die Evangelischen Geistlichen in Pommern von der Reformation bis zur Gegenwart. Teil 2, Stettin 1913.
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Ludwig Wilhelm Brüggemann: Ausführliche Beschreibung des gegenwärtigen Zustandes des Königl. Preußischen Herzogtums Vor- und Hinterpommern. Teil II, Band 2, Stettin 1784, S. 1002–1003, Nr. 128.
- 1 2 Karl-Heinz Pagel: Der Landkreis Stolp in Pommern. Lübeck 1989, S. 894 (Online; PDF)