Das Stift St. Marien, genannt Gottesstadt (claustrum sancte Marie quod dicitur Civitas Dei) war eine Niederlassung des Prämonstratenserordens bei Oderberg im heutigen Brandenburg im 13. Jahrhundert.

Lage

Das Stift lag östlich des damaligen Oderberg in dem slawischen Dorf Barsdin in der Nähe der Alten Oder. Es befand sich im südlichen Teil der heutigen Straße Mariensteig an der Kreuzung zum Oberkiez, westlich der Angermünder Straße. Von der Marienkirche und dem südlich davon gelegenen Kreuzgang ist oberirdisch nichts erhalten.

Geschichte

Wahrscheinlich 1210 wurde ein Hospital in dem Dorf Barsdin gegründet, möglicherweise vom pommerschen Prämonstratenserstift Gramzow. 1231 erlaubten die brandenburgischen Markgrafenbrüder Johann I. und Otto III. dem dortigen Priester Theodoricus (Dietrich), ein Kloster zu Ehren der heiligen Jungfrau Maria zu gründen. Diese Gründung geschah wahrscheinlich 1232. Von 1233 sind zwei Bestätigungsurkunden des Bischofs von Cammin und des Papstes mit Erwähnung von Besitzrechten bekannt.

Weitere historische Nachrichten über das Stift sind nicht erhalten. 1258 bestand es nicht mehr. Das dortige Hospital wurde in diesem Jahr dem neuen Zisterzienserkloster Mariensee (später Chorin) übergeben. Dieses Hospital wurde um 1371 nach Chorin verlegt. Die Gebäude und der umliegende Landbesitz gehörten dem Kloster Chorin bis in das 16. Jahrhundert.

1786 waren noch Ruinen der Marienkirche vorhanden. Es gab bisher keine archäologischen Untersuchungen.

Literatur

Einzelnachweise

  1. J. A. Schmoll gen. Eisenwerth: Das Kloster Chorin und die askanische Architektur in der Mark Brandenburg. Walter de Gruyter, Berlin 1961, S. 9, mit Lageskizze; vgl. Wilke, Topographie Oderberg, 1912
  2. vgl. Gustav Abb, Gottfried Wentz: Das Bistum Brandenburg. Teil I., S. 196; in einem Zisterzienserkatalog wurden die Gründungsdaten 1210 und 1232 angegeben, was historisch plausibel ist, das Gebiet gehörte bis etwa 1214 zum Herzogtum Pommern und bis kurz vor 1258 zum pommerschen Bistum Cammin
  3. Adolph Friedrich Riedel: Codex diplomaticus Brandenburgensis, A XIII, 1857, S. 202
This article is issued from Wikipedia. The text is licensed under Creative Commons - Attribution - Sharealike. Additional terms may apply for the media files.