Das Preisach-Modell ist ein mathematisches Modell zur Beschreibung von Hysteresekurven. Es wurde erstmals 1935 vom ungarischen Physiker Ferenc Preisach unter dem Titel Über die magnetische Nachwirkung in der Zeitschrift für Physik veröffentlicht. Anfangs wurde es entwickelt zur Beschreibung der Hystereseeigenschaften von ferromagnetischen Materialien, inzwischen findet es jedoch auch in anderen physikalischen Bereichen Anwendung.

Allgemeines

Einfach gesprochen besteht das Preisach-Modell aus einer Ansammlung vieler einfachster Rechteckhysteresekurven mit dem Hystereseoperator .

Der Ausgang dieser Hysteresefunktionen ergibt sich wie folgt:

Dabei ist die sogenannte Memory-Funktion, welche den vorherigen Wert der Ausgangsfunktion enthält.

Integriert man nun über sehr viele solcher Rechteckhysteresekurven und gewichtet diese mit einem Verteilungsfaktor, so erhält man das Preisach-Modell in kontinuierlicher Form:

wobei die Eingangsvariable und die Ausgangsvariable darstellen. ist die Gewichtungsfunktion (auch Preisachfunktion bzw. Verteilungsfunktion genannt) und der Hystereseoperator.

Literatur

  • I. Mayergoyz: Mathematical Models of Hysteresis and their Applications. 2. Auflage. Elsevier, 2003, ISBN 978-0-12-480873-7.
  • Ferenc Vajda, Edward Della Torre: Ferenc Preisach, In Memoriam. In: IEEE Transactions on Magnetics. März 1995, doi:10.1109/TMAG.1995.6570665 (englisch, researchgate.net [PDF]).

Einzelnachweise

  1. F. Preisach: Über die magnetische Nachwirkung. In: Zeitschrift für Physik. Band 94, 1935, S. 277302, doi:10.1007/BF01349418 (springer.com [PDF]).
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