Preitenegg | ||
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Wappen | Österreichkarte | |
Basisdaten | ||
Staat: | Österreich | |
Bundesland: | Kärnten | |
Politischer Bezirk: | Wolfsberg | |
Kfz-Kennzeichen: | WO | |
Fläche: | 68,34 km² | |
Koordinaten: | 46° 56′ N, 14° 55′ O | |
Höhe: | 1078 m ü. A. | |
Einwohner: | 904 (1. Jän. 2023) | |
Bevölkerungsdichte: | 13 Einw. pro km² | |
Postleitzahl: | 9451 | |
Vorwahl: | 04354 | |
Gemeindekennziffer: | 2 09 11 | |
Adresse der Gemeindeverwaltung: |
Preitenegg 5 9451 Preitenegg | |
Website: | ||
Politik | ||
Bürgermeister: | Thomas Seelaus (SPÖ) | |
Gemeinderat: (Wahljahr: 2021) (11 Mitglieder) |
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Lage von Preitenegg im Bezirk Wolfsberg | ||
Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria |
Preitenegg ist eine Gemeinde mit 904 Einwohnern (Stand 1. Jänner 2023) im Bezirk Wolfsberg in Kärnten.
Geographie
Das Gemeindegebiet liegt im oberen Lavanttal an den Hängen der Packalpe und Koralpe in überwiegend gebirgigem Gelände. Der Packsattel (1169 m), die Hebalm und die See Eben markieren auch die Grenze zur Steiermark.
Gemeindegliederung
Alle sechs Ortschaften der Gemeinde sind zugleich Katastralgemeinden (in Klammern Einwohnerzahl Stand 1. Jänner 2023):
- Kleinpreitenegg (55)
- Oberauerling (53)
- Oberpreitenegg (138)
- Preitenegg (261) (Name der KG: Ort)
- Unterauerling (100)
- Unterpreitenegg (297)
Klima
Monatliche Durchschnittstemperaturen und -niederschläge für Preitenegg
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Geschichte
Die erste urkundliche Erwähnung betraf 1288 die Kirche Hl. Nikolaus. Das Patronat hatte das Bistum Lavant. Die Vogtei wurde von der Herrschaft Waldenstein ausgeübt. Eine eigene Pfarre erhielt Preitenegg erst im 15. Jahrhundert.
Türkeneinfall
Kärnten war in der Zeit von 1473 bis 1529 sechsmal von Türkeneinfällen betroffen, dreimal wurde auch das Lavanttal geplündert. Als im Frühjahr 1532 Sultan Süleyman zum zweiten Mal gegen Wien zog, hatte der Kärntner Landeshauptmann Veit Welzer Vorkehrungen getroffen: Jeder zehnte Kärntner stand unter Waffen und die Koralpe war stark besetzt. Es kam zu mehreren kleinen Kämpfen, die Türken konnten aber zurückgedrängt werden. Am Packsattel jedoch brach eine Schar von 600 Türken ein und erreichte über Auerling reitend St. Leonhard und kam bis knapp vor Hüttenberg, bevor sie von Veit Welzer gestellt und zur Flucht gezwungen wurden.
Pest
Anfang 1680, als die Pest in Hirschegg und Edelschrott wütete, wurden Sicherheitsvorkehrungen in Kärnten getroffen. Dennoch wurde im Mai 1680 die Seuche vom Bauer Lipp, vulgo Pötzl, in Preitenegg eingeschleppt. Da die Bevölkerung versuchte, die Krankheit zu verheimlichen, waren bereits drei Häuser betroffen und sieben Personen gestorben, als der Pestkommissär davon erfuhr. Am 2. Juni wurden die Gottesdienste in Preitenegg aufgehoben und alle Zusammenkünfte von Menschen verboten. Ein Arzt wurde bestellt, der gegen Bezahlung eine Keusche in Auerling bezog und mit mehreren Pflegerinnen die Pestkranken betreute. Die betroffenen Häuser wurden niedergebrannt, das Haus des Pötzl in ein Lazarett verwandelt und von Militärwachen umstellt. Dennoch starben in Preitenegg 77 von insgesamt 188 Einwohnern, in Auerling starben 34 Menschen.
Staatsbürgerschaft, Religion
Zum Zeitpunkt der Volkszählung 2001 hatte Preitenegg 1.129 Einwohner, davon waren 99,1 % österreichische Staatsbürger. 96,9 % der Bevölkerung bekannten sich zur römisch-katholischen und 1,6 % zur evangelischen Kirche. 1,3 % der Bevölkerung war ohne religiöses Bekenntnis. Die Anzahl der Einwohner nimmt seit 1951 kontinuierlich ab. Die Gründe dafür sind eine leicht negative Geburtenbilanz und eine starke Abwanderung.
Bevölkerungsentwicklung
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Wirtschaft und Infrastruktur
Von wirtschaftlicher Bedeutung sind insbesondere Forstwirtschaft, Holzverarbeitung und Sommertourismus.
Berufspendler
Im Jahr 2011 lebten 477 Erwerbstätige in Preitenegg. Davon arbeiteten 188 in der Gemeinde, 60 Prozent pendelten aus.
Verkehr
Die Gemeinde war immer durch den Verkehr geprägt, da sie an einem wichtigen Alpenübergang, dem Packsattel, liegt. Diese Verbindung zwischen Klagenfurt und Graz bzw. Italien und Wien/Ostmitteleuropa war bis ins 18. Jahrhundert nur ein Saumweg, dann eine einfache Fahrstraße und wurde schließlich zwischen 1930 und 1936 zur Packer Bundesstraße ausgebaut. Seit der Fertigstellung der weiter nördlich verlaufenden Süd Autobahn (A 2) in den 1980er Jahren ist der Ort Preitenegg weitgehend vom mehrspurigen Verkehr entlastet.
Politik
Gemeinderat
Der Gemeinderat besteht seit 2015 aufgrund der gesunkenen Einwohnerzahl nur mehr aus 11 Mitgliedern (zuvor 15).
- Mit der Gemeinderatswahl 2015 hatte der Gemeinderat folgende Verteilung: 5 ÖVP, 4 SPÖ, 2 FPÖ
- Mit der Gemeinderatswahl 2021 hat der Gemeinderat folgende Verteilung: 4 ÖVP, 4 SPÖ, 2 FPÖ, 1 NLJJ
Bürgermeister
1891–1902 Josef Talker vulgo Jahrer
1902–1912 Paul Bernsteiner vulgo Patterer
1912–1920 Ferdinand Gräßl vulgo Bugglbauer
1920–1933 Josef Primus vulgo Veidelbauer
1933–1938 Josef Gräßl vulgo Bugglbauer
1938–1945 Franz Maurer vulgo Konrad
1945–1950 Josef Primus vulgo Veidlbauer
1950–1954 Georg Dohr vulgo Ebenklösch
1954–1958 Johann Theuermann
1958–1962 Hans Engelmaier vulgo Maxl
1962–1970 Josef Martinz
1970–1991 Johann Münzer vulgo Walcher
1991–2003 DI Josef Knauder vulgo Veidelbauer
2003–2021 Franz Kogler vulgo Karlwirt
2021 Thomas Seelaus
Die Bürgermeisterwahl am 1. März 2015 brachte keine Entscheidung, sodass am 15. März 2015 eine Stichwahl stattfand, bei der sowohl Bürgermeister Franz Kogler, als auch der Herausforderer Rochus Münzer (SPÖ) gleich viele (365) Stimmen erhielten (Wahlbeteiligung: 88,88 %), wodurch am 29. März 2015 eine zweite Stichwahl erforderlich war. Bei dieser konnte sich bei einer Wahlbeteiligung von knapp 95 % Franz Kogler mit 407 Stimmen gegen Rochus Münzer (372 Stimmen) durchsetzen.
Bei der Bürgermeisterwahl am 28. Februar 2021 gewann Thomas Seelaus (SPÖ) bereits im ersten Wahlgang mit 401 Stimmen klar gegen Johann Penz (ÖVP) mit 291 Stimmen und Johann Joham (NLJJ) mit 22 Stimmen. (Wahlbeteiligung: 91,48 %).
Wappen
Im Wappen von Preitenegg spiegelt der grüne Schildgrund den land- und forstwirtschaftlichen Charakter der Gemeinde wider, der mit drei schwarzen Fäden belegte goldenen Linkspfahl symbolisiert in stilisierter Form die Autobahn, Bischofsstab und die drei Kugeln verweisen auf den Pfarrpatron St. Nikolaus.
Die Blasonierung des Gemeindewappens lautet:
- „In Grün ein goldener, verbreiterter, mit drei schwarzen Fäden – die beiden äußeren gemindert – belegter Linkspfahl, vorne von drei goldenen schrägrechts gestellten Kugeln und einem goldenen wachsenden Bischofsstab begleitet.“
Wappen und Fahne wurden der Gemeinde am 2. März 2004 verliehen. Die Fahne ist Gold-Grün mit eingearbeitetem Wappen.
Persönlichkeiten
- Im Ortsteil Oberpreitenegg befindet sich der Berghof der Familie Schell; Maria Schell (am 26. April 2005 hier verstorben) und ihr jüngerer Bruder Maximilian Schell haben hier einen Teil ihrer Kindheit verbracht, bevor sie Weltstars in den Bereichen Film und Theater wurden. Beide sind auf dem örtlichen Friedhof beigesetzt worden. Den Berghof bewohnt nun die Opernsängerin Iva Schell, die Witwe von Maximilian Schell.
- Maximilian Schell (1930–2014), Schauspieler, Oscarpreisträger, Regisseur und Produzent, Verleihung der Ehrenbürgerschaft 2005.
- Anton Kreuzer (* 14. Juni 1932 in Unterpreitenegg) ist ein österreichischer Publizist.
Trivia
Im November 2015 wurde ein Softwarefehler in Navigationssystemen des Herstellers Garmin bekannt, der im Forum schon im April 2015 angemerkt worden ist. Er führte dazu, dass den Autofahrern europaweit bei allen Verkehrsstörungen eine Ausweichroute über Preitenegg angezeigt wurde. Die Anwender des Navi mussten auf die Beseitigung dieses Fehlers bis Anfang 2016 warten.
Literatur
- Anton Kreuzer: Die Schuchzentrale, Kreuzer Buch, Klagenfurt 2006
- Anton Kreuzer: Wo die Sonnentage süße Würze kochen – Das Lavanttaler Bergdorf Preitenegg. Kreuzer Buch, Klagenfurt am Wörthersee 2011
Weblinks
- 20911 – Preitenegg. Gemeindedaten der Statistik Austria
- Gemeinde Preitenegg
Einzelnachweise
- ↑ Statistik Austria: Bevölkerung am 1.1.2023 nach Ortschaften (Gebietsstand 1.1.2023), (ODS, 500 KB)
- ↑ Gemeinde Preitenegg, Chronik. Abgerufen am 13. März 2019.
- ↑ Freie Stimmen, Die Einfälle der Türken in das Lavanttal, 25. Jahrgang. 1. Januar 1905, abgerufen am 13. März 2019.
- ↑ Unterkärntner Nachrichten, Preitenegg, Nr. 48. 6. Dezember 1935, abgerufen am 13. März 2019.
- ↑ Ein Blick auf die Gemeinde Preitenegg, Berufspendler. (PDF) Statistik Austria, abgerufen am 7. November 2021.
- ↑ Land Kärnten: Gemeinderatswahl 2015, abgerufen am 26. März 2015
- ↑ Gemeinderatswahl 2021. (Nicht mehr online verfügbar.) Land Kärnten, archiviert vom am 4. November 2021; abgerufen am 7. November 2021. Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- ↑ ORF Kärnten vom 15. März 2015: Preitenegg: Gleichstand bei Stichwahl, abgerufen am 26. März 2015
- ↑ ORF Kärnten vom 29. März 2015: Kogler blieb Bürgermeister von Preitenegg, abgerufen am 30. März 2015
- ↑ Preitenegg. In: orf.at. Abgerufen am 30. März 2021.
- ↑ Gemeinderatswahl 2021: Preitenegg hat nun einen SPÖ-Bürgermeister. In: kleinezeitung.at. 28. Februar 2021, abgerufen am 13. September 2021.
- ↑ zitiert nach Wilhelm Deuer: Die Kärntner Gemeindewappen. Verlag des Kärntner Landesarchivs, Klagenfurt 2006, ISBN 3-900531-64-1, S. 220
- ↑ Garmin Forum
- ↑ orf.at – Navi-Fehler: Alle Wege führen nach Preitenegg. Artikel vom 20. November 2015, abgerufen am 20. November 2015.
- ↑ Garmin Forum